Entsorgung – Recycling – Containerdienst

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CO2-Vermeidung durch Kunststoffrecycling

Jede Tonne Recyclingkunststoff, die anstelle vergleichbarer Neuware zum Einsatz kommt, vermeidet spezifisch zwischen 1,45 und 3,22 Tonnen klimarelevante Treibhausgase in Form von CO2-Äquivalenten. Das haben Forscher der Hochschule Magdeburg-Stendal im Auftrag der Kunststoffrecycling-Unternehmen mtm plastics GmbH, Multiport GmbH und MultiPet GmbH errechnet.

Die Untersuchung hat erstmalig für Kunststoffverwerter für die im Verpackungsrecycling gebräuchlichsten Kunststoffe PE-/PP-Mischungen, PE-HD und PET die eingesparten Emissionen errechnet. So sparen die Re-Polyolefine von mtm plastics aus Niedergebra 2,19 Tonnen, die PE-HD-Regranulate der in Bernburg ansässigen Multiport 1,45 Tonnen und die PET-Flakes von der benachbarten MultiPet 3,22 Tonnen Treibhausgas pro eingesetzter Tonne Rezyklat im Vergleich zu Primärware ein. Auf ein Jahr hochgerechnet ergibt dies eine beachtliche Menge: Die von den drei Unternehmen vertriebenen Rezyklate vermeiden zusammen über 166.000 Tonnen Treibhausgase in Form von CO2-äq, da sie anstelle von Neuware eingesetzt werden. Dies entspricht der Menge, die ein Mittelklassewagen* emittiert, wenn er die Erde rund 23.000 Mal umrunden würde.

Die Ergebnisse im Einzelnen: Mit den rund 27.000 Tonnen Regranulaten, die das Unternehmen mtm plastics mit Hauptsitz in Niedergebra im Geschäftsjahr 2012/2013 aus vermischten Kunststoffabfällen herstellte, konnten dessen Kunden insgesamt rund 59.000 Tonnen CO2-äq-Emissionen vermeiden. Bei den PE-HD-Regranulaten des Bernburger Unternehmens Multiport belief sich die Einsparung im Geschäftsjahr 2013 bei einem Output von rund 29.000 Tonnen rPE-HD auf über 42.000 Tonnen CO2-äq. Im Fall der Verarbeitung von überwiegend Getränkeverpackungen zu rund 20.000 Tonnen PET-Flakes im ebenfalls in Bernburg ansässigen Betrieb der MultiPet waren es im selben Zeitraum sogar rund 65.000 Tonnen CO2-äq vermiedener Emissionen.

Für die Ermittlung der Einsparpotenziale verglichen die Forscher die Herstellung von Rezyklaten aus Sekundärrohstoffen (Post-Consumer-Kunststoffabfälle, insbesondere Verpackungen) mit dem europäischen Durchschnitt bei der Herstellung funktionsgleicher Neuware aus Primärrohstoffen. Dieses ökologische Monitoring wurde in Anlehnung an die DIN ISO EN 14040/14044 durchgeführt, wobei der Fokus der Berechnung auf der Wirkkategorie des Klimawandels (Global Warming Potential) lag. Dazu wurden sämtliche Emissionen mit Einfluss auf den Treibhauseffekt ermittelt und in CO2- Äquivalente umgerechnet. Die Ergebnisse werden zukünftig jährlich aktualisiert.

„Unsere Kunden helfen, klimarelevante Emissionen in erheblichem Umfang zu vermeiden. Dies werden wir künftig jedem Kunststoffverarbeiter entsprechend der bei uns erworbenen Menge an Rohstoffen mit einem Zertifikat bestätigen“, erklären Michael Scriba, mtm-Geschäftsführer, und Herbert Snell, Geschäftsführer von Multiport und MultiPet.

*) Der angenommene Mittelklassewagen verbraucht 6,8 Liter Diesel pro 100 Kilometer und emittiert dabei 0,18 kg CO2 je Kilometer

 

Quelle: bvse e.V.

Lkw-Fahrverbote vom 1. Juli bis zum 31. August 2014

An Samstagen zwischen dem 1. Juli und dem 31. August 2014 gilt das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) verhängte Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen sowie Lkw mit Anhänger. Ziel ist ein flüssigerer Ferienreiseverkehr im Sommer. Auf hoch belasteten Strecken, die von den Ländern ausgewählt wurden, dürfen Transporte zwischen 07:00 und 20:00 Uhr nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden… mehr Informationen beim Bundesverkehrsministerium

Berufskraftfahrer-Qualifikation: Kein böses Erwachen nach der Urlaubszeit

Der 9. September 2014 naht und jetzt steht auch noch die Urlaubszeit vor der Tür. Bedenken Sie deshalb rechtzeitig, dass jeder, der im gewerblichen Güterverkehr mit LKW der Klassen C, CE, C1 oder C1E unterwegs ist, bis zu diesem Termin eine Weiterbildung gemäß Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz absolvieren muss, wenn sein Führerschein vor dem 10. September 2009 erteilt wurde. Wer seine Fahrer ohne Weiterbildung auf die Straße schickt, riskiert Bußgelder von bis zu 20.000 Euro.

 

Quelle: bvse e.V.

611 Kilogramm Abfall pro Kopf: Deutschland deutlich über EU-Durchschnitt

2012 fielen in Deutschland im Durchschnitt 611 Kilogramm Siedlungsabfall je Einwohner an. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Grundlage von vorläufigen Eurostat-Daten mitteilt, lag die Abfallmenge damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von rund 492 Kilogramm je Einwohner. Noch höhere Werte gab es nur in Luxemburg (662 Kilogramm), Zypern (663 Kilogramm) und Dänemark (668 Kilogramm). Hingegen war das Abfallaufkommen vor allem in den östlichen EU-Staaten deutlich geringer. Die niedrigsten Mengen je Einwohner verzeichneten Estland (279 Kilogramm) und Lettland (301 Kilogramm).

Zu den Siedlungsabfällen (kommunalen Abfällen) zählen Haushaltsabfälle, vergleichbare Abfälle aus Gewerbe und Industrie sowie Verpackungsabfälle. Weitere Daten stehen in der Eurostat Datenbank und auf der Europa-Seite des Statistischen Bundesamtes zur Verfügung.

 

Quelle und weitere Informationen: Statistisches Bundesamt

Niedersachsen: Deponiekapazitäten in fünf Jahren erschöpft

Hannover. Auf einer Tagung des niedersächsischen Umweltministeriums am 21. Mai 2014 machte Umweltminister Stefan Wenzel deutlich, dass die Politik der Landesregierung vorrangig darauf ausgerichtet ist die mineralischen Abfälle umfassend und hochwertig zu verwerten. Wenzel: „Dies ist klar und das erklärte Ziel der Landesregierung, die sich dem Ziel einer nachhaltigen Umweltpolitik verpflichtet sieht.“

Der Umweltminister machte aber auch darauf aufmerksam, dass die Bestimmung des Verwertungszieles für den Abfallstrom der mineralischen Abfälle auf faktische Grenzen stoße. Er führte aus, dass mineralische Abfälle wie Bodenaushub, Straßenaufbruch, Baggergut, Aschen und Schlacken zwar auch in Niedersachsen zu einem hohen Anteil von ca. 90 % Verwertungsmaßnahmen zugeführt werden. Aufgrund der Beschaffenheit dieser Abfälle können diese jedoch nur teilweise einem hochwertigen Recycling im Sinne der Abfallhierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zugeführt werden.

Bei vielen Einsatzbereichen für mineralische Abfälle, z.B. im Bereich der Verfüllung von Abbaugruben, der Errichtung von Lärmschutzwällen und des Bergversatzes, handele es sich außerdem um überwiegend nur einmal gangbare Verwertungswege. Wenzel führte aus, dass von den 17 Millionen Tonnen Gesamtaufkommen an Bauabfällen immer noch eine Masse von 1,5 Millionen Tonnen an Baurestmassen verbleibe, die nur auf einer Deponie umweltsicher untergebracht werden könnten.

Er schloss aus, dass eine höhere Verwertungsquote zulasten höherer Schadstoffeinträge realisiert werde. Allerdings müsse im Zusammenhang mit dem Ziel der Ressourceneffizienz die Grundsatzfrage gestellt werden, wie Produktionsprozesse künftig gestaltet werden können, sodass bestimmte problematische Schadstoffe überhaupt nicht mehr anfallen können, beziehungsweise bestimmte knapp verfügbare Rohstoffe gar nicht benötigt werden.

Vorstellungen, in Zukunft ganz auf Deponien verzichten zu wollen, erteilte der Minister aus Umweltschutzgründen eine Absage. Es gelte, so Wenzel, die Grenzwerte für die Verwertung so zu setzen, dass nicht nur drastische Schadensfälle vermieden werden, sondern auch eine allmähliche Schadstoffanreicherung im Wertstoffkreislauf nicht eintritt. Der Umweltminister machte deutlich, dass er gehalten sei, auf eine angemessene und ausreichende Entsorgungsinfrastruktur hinzuwirken.

Seine weiteren Ausführungen machten den Handlungsbedarf sichtbar. Bereits die im Abfallwirtschaftsplan Niedersachsen dokumentierte Bilanzierung der Deponiekapazitäten hatte ergeben, dass nach dem gesetzlichen Stichtag 15.07.2009 dem jährlichen Aufkommen von ca. 1,0 Millionen Tonnen mäßig belasteter Abfälle entsprechend der Deponieklasse I nur noch eine errechnete Restkapazität von ca. 5,0 Millionen Tonnen in dieser Deponieklasse gegenüberstand. Wenzel: „Nach der Bestandsaufnahme im Jahr 2013 hat sich die Restkapazität zwischenzeitlich auf 3,5 Millionen Tonnen reduziert. Damit ist – gemessen an dem Zeitbedarf für die Projektierung neuer Anlagen – die kritische Restlaufzeit von fünf Jahren im rechnerischen Mittel unterschritten.“

 

Quelle: bvse e.V.

Ab 1. Juli 2014: Warnwesten- und Lichtpflicht in Europa

Ab dem 1. Juli 2014 müssen Autofahrer auch in Deutschland eine Warnweste in ihrem Fahrzeug dabei haben. Wer bei einer Kontrolle keine Weste vorzeigen kann, dem drohen laut ADAC 15 Euro Bußgeld. Auch in vielen europäischen Ländern muss eine reflektierende Weste im Auto mitgeführt oder beim Verlassen des Fahrzeugs, etwa nach einer Panne, getragen werden. Das gilt in Belgien, Frankreich, Italien, Kroatien, Luxemburg, Norwegen, Österreich, Portugal, Slowenien, der Slowakei, Spanien und Ungarn. Die Strafen für Zuwiderhandlung können in den einzelnen Ländern ziemlich hoch sein. In Frankreich müssen Autofahrer mit mindestens 90 Euro, in Portugal sogar mit einem Bußgeldbetrag zwischen 60 und 600 Euro rechnen.
Neben der Verpflichtung eine Warnweste dabei zu haben oder diese zu tragen, gibt es in insgesamt 22 europäischen Ländern ganzjährig eine Lichtpflicht tagsüber. Seit diesem Jahr gilt das auch für die Schweiz, die bisher zwar eine Empfehlung, aber keine Verpflichtung ausgesprochen hatte. In Deutschland und Frankreich gibt es keine Lichtpflicht, aber die Empfehlung, auch am Tag mit Licht zu fahren. Besonders teuer kann es ohne Licht in Norwegen werden: Hier drohen Bußgelder ab umgerechnet 245 Euro.

Quelle und weitere Informationen: ADAC

Umsatz mit Verpackungen aus Vollpappe legt 2013 zu – Guter Start der Branchenkonjunktur 2014

Handbuch „Verpackungen aus Vollpappe“ in 6. Auflage erschienen

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland insgesamt 475.000 Tonnen Verpackungen aus Vollpappe mit einem Produktionswert von 488,5 Mio. Euro hergestellt. Damit hat der Branchenumsatz der deutschen Vollpappen-Industrie 2013 gegenüber 2012 um 0,8 Prozent zugelegt, teilt der Verband Vollpappe-Kartonagen (VVK) mit Sitz in Darmstadt mit.

Das Umsatzwachstum von Vollpappe-Kartonagen ist damit wesentlich kräftiger ausgefallen als bei anderen papierbasierten Verpackungen und der Papierverarbeitung insgesamt. Die Verbandsmitglieder zeigten sich auf der VVK-Mitgliederversammlung Ende Mai 2014 in Hamburg zuversichtlich, dass sich die gute Branchenkonjunktur auch in diesem Jahr fortsetzen wird. In den ersten Monaten konnte bereits ein
bemerkenswertes Mengenwachstum erzielt werden, so dass der VVK einen guten Start in das Jahr 2014 feststellen kann.

VVK-Geschäftsführer Thomas Pfeiffer führt die gute Branchenkonjunktur auf die unverzichtbaren Beiträge von Verpackungen aus Vollpappe zu einer funktionierenden Warenlogistik zurück: „Vollpappe ist ein vielseitiger, leistungsfähiger und nachhaltiger Packstoff, der ein breites Spektrum von modernen und kosteneffizienten Verpackungslösungen für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete ermöglicht. Sie können aufgrund Ihrer Materialeigenschaften in hervorragender Weise an die Füllgutbesonderheiten und an die daraus resultierenden Einzelanforderungen bei der Fertigung, beim Transport und beim Gebrauch, also in der gesamten Lieferkette, angepasst werden. Auf allen Stufen Ihres Lebensweges bieten Verpackungen aus Vollpappe ein großes Potential an Mehrfach-Nutzen und Rationalisierungsmöglichkeiten über die gesamte Lieferkette hinweg.“

Ebenfalls auf dem Verbandstreffen vorgestellt wurde die mittlerweile 6. Auflage des VVK-Handbuches „Verpackungen aus Vollpappe“. Das Standardwerk der deutschen Vollpappen-Industrie bietet eine umfassende Gesamtdarstellung von der Herstellung der Vollpappe über ihre Verarbeitung bis hin zum Einsatz von Vollpappe-Kartonagen in der Warendistribution. Das Handbuch wird in der beruflichen
Ausbildung der Packmitteltechnologen sowie in den für die Verpackungsindustrie relevanten Fachhochschulen als Lehrbuch eingesetzt. Das Handbuch kann bei der VVK-Geschäftsstelle online unter info@vvk.org kostenlos angefordert werden.

Quelle und weitere Informationen: Verband Vollpappe-Kartonagen

Kunststoffrecycling entwickelt sich weiter

Bad Neuenahr. „Das Kunststoffrecycling hat großes Potenzial“, erklärte Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. in seiner Eröffnungsrede des 17. Internationalen Altkunststofftages. Nach den Worten Rehbocks zeige die mit mehr als 450 Teilnehmern größte Veranstaltung ihrer Art in Europa das breite Interesse an diesem Stoffstrom und dessen wirtschaftlichen Erfolg.

Dabei geht die Entwicklung immer weiter. Während in der Vergangenheit vor allem Kunststoffverpackungen recycelt wurden, werden immer mehr auch andere Stoffströme, wie beispielsweise die Sperrmüllfraktion für das Kunststoffrecycling genutzt. Gleichzeitig werden auch die Anwendungsfelder für Recyclate immer breiter.

Rehbock: „Mit unserer Tagung stellen wir uns dem Thema „Kunststoffe in der Umwelt“ ganz bewusst. Das Kunststoffrecycling, das die Nutzungsphase von Kunststoffen verlängert, ist dabei ökologisch und ökonomisch vorteilhaft. Beim Recycling von Papier, von Altglas oder von Textilien ist dies alles gut dokumentiert und seit vielen Jahren anerkannt – dies muss auch uneingeschränkt für das Kunststoffrecycling gelten.“

Von daher könne das Kunststoffrecycling auch einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das Image der Kunststoffe zu verbessern. „Kunststoffe – und hier meine ich Primärkunststoffe wie auch Recyclate“, so der bvse-Hauptgeschäftsführer weiter, „sind aus unserer Lebens- und Berufswelt schließlich nicht mehr wegzudenken. Die Erfolge in der Technik, aber genauso beim Umweltschutz und in der Medizin, sind insbesondere dem breiten Einsatz von Kunststoffen zu verdanken.“

Quelle: Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

EU-Kommission: Liste kritischer Rohstoffe als Anreiz für mehr Recycling

Die Europäische Kommission hat Ende Mai eine überarbeitete Liste kritischer Rohstoffe vorgelegt. Die Liste von 2014 umfasst 13 der 14 Stoffe aus der vorherigen Liste aus dem Jahr 2011 (Tantal wurde aufgrund eines geringeren Versorgungsrisikos herausgenommen). Außerdem sind sechs neue Rohstoffe hinzugekommen, nämlich Borate, Chrom, Kokskohle, Magnesit, Phosphatgestein und Silicium. Die Zahl der von der Europäischen Kommission als kritisch eingestuften Rohstoffe liegt also nunmehr bei 20. Bei den anderen 14 Rohstoffen handelt es sich um: Antimon, Beryllium, Flussspat, Gallium, Germanium, Graphit, Indium, Kobalt, Magnesium, Niob, Metalle der Platingruppe, schwere seltene Erden, leichte seltene Erden und Wolfram.

Die Liste soll dabei helfen, einen Anreiz für die Erzeugung kritischer Rohstoffe in Europa zu schaffen und die Aufnahme neuer Abbau- und Recyclingtätigkeiten zu fördern. Darüber hinaus wird die Liste von der Kommission dazu verwendet, den vorrangigen Bedarf und entsprechende Maßnahmen zu ermitteln. So kann die Kommission sich beispielsweise auf sie stützen, wenn sie Handelsabkommen aushandelt, gegen handelsverzerrende Maßnahmen vorgeht oder Forschung und Innovation fördern will. Auch für Unternehmen, die besser einschätzen möchten, ob ihre eigene Versorgung mit Rohstoffen als kritisch einzustufen ist, kann sie als Informationsquelle dienen.

Wichtige Wirtschaftszweige in Europa – wie z. B. die Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt und erneuerbare Energien – sind in hohem Maße auf Rohstoffe angewiesen. Diese Rohstoffe sind für die Wirtschaft von heute lebenswichtig, und sie sind eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung von Umwelttechnologien und der digitalen Agenda.

Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie

Rohstoffe werden als kritisch bezeichnet, wenn das mit ihnen verbundene hohe Versorgungsrisiko in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass sich die weltweite Produktion zum großen Teil in wenigen Ländern konzentriert. In vielen Fällen kommt noch hinzu, dass sich der Rohstoff nur schwer ersetzen lässt und seine Recyclingquote gering ist. Die Liste stellt ein nützliches Instrument im Rahmen der allgemeinen Rohstoffstrategie der EU dar. Bei der Einschätzung, ob ein Rohstoff kritisch ist, werden im Wesentlichen zwei Parameter berücksichtigt: seine wirtschaftliche Bedeutung und das Versorgungsrisiko. Die wirtschaftliche Bedeutung wird danach beurteilt, in welchem Umfang die einzelnen Stoffe in bedeutenden Industriezweigen auf Ebene der EU eingesetzt werden.

Die Liste kritischer Rohstoffe ist Teil des ebenfalls Ende Mai veröffentlichten zweiten Fortschrittsberichts der Kommission über die Umsetzung der Rohstoffinitiative der EU, die im Jahr 2008 eingeleitet wurde.

 

Quelle und weitere Informationen: EU-Kommission

bvse schreibt Studie zum Textilrecycling in Deutschland fort

Nachdem der bvse-Fachverband Textilrecycling zuletzt im Jahr 2008 Daten über das Textilrecycling in Deutschland erhoben hat, schreibt der Verband die Studie nun fort. „Mit der Studie wollen wir ein realistisches Bild des Textilrecyclings in Deutschland zeichnen und die Leistung der Branche verdeutlichen. Damit möchten wir den Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Kommunen eine verlässliche Grundlage bei den oftmals emotionalen Diskussionen um die Sammlung und Verwertung von Alttextilien zur Verfügung stellen“, so bvse-Fachreferentin Beate Heinz. Insbesondere die zuletzt mit 750.000 Tonnen pro Jahr bezifferte Erfassungsmenge von Alttextilien in Deutschland ist nach Meinung von Branchenvertretern mittlerweile deutlich zu niedrig.

Die Studie mit dem Titel „Konsum, Bedarf und Wiederverwendung von Bekleidung und Textilien in Deutschland“ erstellt Julia Korolkow, Studentin des Umweltingenieurwesens bei Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz an der RWTH Aachen, im Rahmen ihrer Masterarbeit.

Neben der Erhebung des tatsächlichen Sammelaufkommens sowie einer Analyse der Erfassungssysteme soll die Studie auch weitere Sammelpotenziale, z.B. aus dem Restmüll, aufzeigen und Verwertungsquoten darlegen. Erstmals wird die Studie auch die Wege der Textilien in Deutschland, Europa und der Welt beleuchten sowie auf die Auswirkungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes auf die Sammlung, Sortierung und Verwertung eingehen.

Quelle: www.bvse.de

Lkw-Maut soll ausgeweitet werden

Die Mindereinnahmen für die Lkw-Maut durch das aktuelle Wegekostengutachten sollen soweit wie möglich durch eine Ausweitung und Vertiefung der Lkw-Maut abgefangen werden. Dies schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/1247) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/1126).

 

Hierzu gehöre die Anlastung der externen Kosten des Lkw-Verkehrs, die Absenkung der Mautpflichtgrenze auf 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht, die Ausweitung des mautpflichtigen Streckennetzes auf weitere 1.000 Kilometer vier- und mehrstreifige Bundesstraßen sowie die Anlastung eines höheren Mautsatzes auf Bundesstraßen im Vergleich zu Bundesautobahnen entsprechend den im Wegekostengutachten ausgewiesenen Wegekosten.

 

Die Einnahmen aus der geplanten Pkw-Maut sollen zusätzlich für die Finanzierung der Straßenverkehrsinfrastruktur zur Verfügung stehen, heißt es weiter.

 

Quelle und weitere Informationen: Deutscher Bundestag

Europäisches Parlament will Zahl der Plastiktüten begrenzen

Brüssel. EU-Länder müssen den Verbrauch der am weitesten verbreiteten und umweltschädlichsten Plastiktüten bis 2019 um mindestens 80% verringern. So hat es das Parlament am Mittwoch beschlossen, und dafür wirtschaftliche Instrumente wie Steuern und Abgaben sowie Marktbeschränkungen wie Verbote empfohlen. Begründung der Parlamentarier: Das Wegwerfen von Kunststofftüten führt zu Umweltbelastungen verschärft das weitverbreitete Problem der Ansammlung von Abfällen in Gewässern, die weltweit die aquatischen Ökosysteme bedrohen.

 

„Das Parlament hat heute die neuen Vorschriften zur Verringerung der Zahl der Plastiktüten bedeutend verschärft, vor allem mit der Einführung von Zielvorgaben zur Verringerung sowie der Verpflichtung, dass Plastiktüten nicht mehr einfach umsonst zu haben sein können. Wie es einige Länder schon vorgemacht haben, ist es durchaus möglich, mit einer kohärenten Politik den Verbrauch dieser Tüten erheblich einzuschränken. Ein schrittweises Verbot von Plastiktüten ist eine leicht umsetzbare Lösung für das Problem der Umweltbelastung durch Kunststoffmüll“, sagte die Berichterstatterin Margrete Auken (Grüne/EFA, DK). Ihr Bericht wurde mit 539 Stimmen angenommen, bei 51 Gegenstimmen und 72 Enthaltungen.

 

Verringerungsziele: 50% bis 2017, 80% bis 2019

 

Leichte Plastiktüten mit einer Wandstärke unter 50 Mikron, die bei weitem den größten Anteil der in der Union verwendeten Kunststofftüten ausmachen, können nicht so gut wiederverwendet werden wie Kunststofftüten aus stärkerem Material, werden daher schneller zu Abfall und öfter weggeworfen, so die Abgeordneten.

 

Das Parlament verlangt von den Mitgliedstaaten, den Verbrauch der Tüten bis 2017 mindestens um die Hälfte zu verringern, und um 80% bis 2019 (im Vergleich zu 2010). Sie sollen dabei wirtschaftliche Instrumente wie Steuern und Abgaben sowie Marktbeschränkungen wie Verbote einsetzen, um den Einzelhandel daran zu hindern, die Tüten umsonst auszugeben, außer bei sehr leichten Kunststofftüten, die als Verpackung für Lebensmittel wie rohes Fleisch, Fisch und Milchprodukte verwendet werden.

 

Sehr leichte Kunststofftüten, die als Verpackung für trockene, lose, unverpackte Lebensmittel wie Früchte, Gemüse und Zuckerwaren dienen, müssen schrittweise durch Tüten aus Recyclingpapier oder durch biologisch abbaubare und kompostierbare Kunststofftüten ersetzt werden, so die Abgeordneten, die auch eine Abänderung der Anforderungen für kompostierbare und biologisch abbaubare Verpackungen fordern.

 

Hintergrund

 

2010 hat jeder EU-Bürger geschätzt 198 Plastiktüten genutzt, 90% davon leichte Tüten, die nicht so gut wiederverwendet werden können wie Kunststofftüten aus stärkerem Material und daher schneller zu Abfall und öfter weggeworfen werden. Wird nichts unternommen, dann wird der Verbrauch von Plastiktüten erwartungsgemäß weiter steigen. Laut der Europäischen Kommission sind mehr als 8 Millionen Plastiktüten in der EU im Jahr 2010 zu Abfall geworden.

 

Die nächsten Schritte

 

Das Europäische Parlament hat in erster Lesung über den Gesetzentwurf abgestimmt, um die bisher geleistete Arbeit zu konsolidieren und an das nächste Parlament zu übergeben. Dies stellt sicher, dass die im Mai neu gewählten Abgeordneten nicht bei null anfangen müssen, sondern auf der Arbeit der jetzigen Legislaturperiode aufbauen können.

 

Quelle: www.bvse.de

Altpapier: An China geht kein Weg vorbei

Düsseldorf. China bleibt ein interessanter Markt, aber wird die Altpapierhandelsunternehmen für die Zukunft vor neue Herausforderungen stellen. Dieses Fazit kann nach dem 17. Internationalen Altpapiertag des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. gezogen werden, der am 3. April 2014 in Düsseldorf stattfand.

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Dabei war 2013 nur ein durchwachsenes Jahr. Nach Aussage von Xiuming Huang, Geschäftsführer der China Certification & Inspection Group (CCIC) in Bremen, ging der Export von Recyclingmaterialien nach China leicht zurück. Huang wies darauf hin, dass vor allem zwei Gründe für diese Entwicklung verantwortlich waren. Einmal die globale Wirtschaftslage, aber auch der chinesische Gesetzvollzug, besser bekannt als „Green-Fence-Politik“. Der CCIC-Geschäftsführer berichtete, dass die 23 Auslandsniederlassungen und Vertretungen der CCIC Gruppe im vergangenen Jahr insgesamt 283.588 Zertifikate ausgestellt haben. Dies entspricht 1.698.798 Containern, 3.212 Verschiffungen und rund 44.950.000 Tonnen importierter Recyclingmaterialien. Im Vergleich zu 2012 sind die Mengen jeweils um 1.45%, 1.58%, 6.19% und 2.12% zurückgegangen. „Die Kontrolle der importierten Recyclingmaterialien wurde aus Umweltschutzgründen verstärkt“, erläuterte Huang und merkte an, dass infolge dieser Maßnahme der Prozentsatz der zurückgewiesenen Verschiffungen im Jahr 2013 im Vergleich zu 2012 von 0.08% auf 0.13% gestiegen sei.

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Diesen Ball nahm Wade Schuetzeberg, Executive Director – European Region von ACN B.V. in Rotterdam, auf. Schuetzeberg machte deutlich, dass China auch zukünftig eine entscheidende Rolle als Verbraucher und Importeur von Altpapier spielen wird. Er verwies darauf, dass das Land mehr als 31 Millionen Tonnen Altpapier pro Jahr importiert. Zum Vergleich: Indien und Indonesien importieren nur jeweils 2,3 Millionen Tonnen. Zwar geht auch Schuetzeberg davon aus, dass das chinesische Wachstum in den nächsten Jahren nur noch moderat ausfallen wird, aber er bewertet dies nicht kritisch. Nach seiner Ansicht könne man mit einem Wachstum von ca. 7,5 Prozent leben. Ein langsameres, aber kontrolliertes Wachstum sei insgesamt effizienter, so Schuetzeberg. Allerdings, so lautete seine Botschaft: „Wir in Europa müssen unser Produkt Altpapier qualitativ immer weiter verbessern. Es geht um Qualität und den Wert des Altpapiers und nicht nur um die Menge!“

bvse: Deutschland kann mehr Recycling

Eurostat-Zahlen belegen Stagnation

 

Eurostat belegt es schwarz auf weiß. In Deutschland werden nur 47 Prozent der Haushaltsabfälle recycelt. Was sich im europäischen Vergleich gut macht, ist tatsächlich aber ein Beleg dafür, dass es seit Jahren keinen wirklichen Fortschritt beim Ausbau des Recyclings in Deutschland gibt.

 

bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock: „Mit dieser Bilanz können wir uns sicher nicht zufriedengeben. Die Recyclingwirtschaft in Deutschland kann erheblich mehr. Die Politik ist gefordert, den von ihr zu verantwortenden Stillstand durch wirksame Impulse abzulösen.“

 

Nach Auffassung des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. gibt es eine Reihe von Stellschrauben, die „neu justiert“ werden müssen. Das Elektro-Gesetz müsse jetzt zügig umgesetzt werden, nachdem der erste Entwurf mit erheblicher Verzögerung von der Bundesregierung vorgelegt wurde. Mit anspruchsvolleren Erfassungsquoten, zusätzlichen Sammelstellen und wirksamen Maßnahmen um den illegalen Export von E-Schrott zu verhindern, könnten in Zukunft deutlich mehr ausrangierte Elektrogeräte in Deutschland recycelt werden.

 

Auch das Kreislaufwirtschaftsgesetz bietet nach Ansicht des bvse noch Verbesserungspotenzial. So sollten nach Auffassung des Verbandes die Möglichkeiten der haushaltsnahen Sammlung durch private Unternehmen deutlich erweitert werden. Rehbock: „Es gibt zu viele Kommunen, die auf ihrem Monopol beharren. Das schadet dem Recycling und der Sekundärrohstoffgewinnung.“

 

Erhebliche Wachstumschancen ergeben sich zudem, wenn die Politik endlich ein Wertstoffgesetz auf den Weg bringt. „Seit mehr als vier Jahren geistert dieses Gesetz als Bummelzug umher. Die neue Bundesregierung ist jetzt gefordert aus dem Bummelzug einen Schnellzug zu machen. Die Ankündigung von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, in der zweiten Jahreshälfte dieses Thema in Angriff zu nehmen, begrüßen wir deshalb“, betont Rehbock. Das neue Wertstoffgesetz soll ermöglichen, dass nicht nur Verpackungen, sondern auch nicht mehr gebrauchsfähige Produkte in einer Wertstofftonne gesammelt und recycelt werden. Gleichzeitig setzt sich der Verband dafür ein, die Recyclingquoten zu erhöhen.

 

Einen weiteren Schub für mehr Recycling könnte auch dadurch erreicht werden, dass mehr Recyclingprodukte verwendet werden. Die Palette reiche dabei von Recyclingpapier über Kunststoffprodukte für Haushalt und Wirtschaft und Recyclingbaustoffe für Hoch-, Tief- und Straßenbau. Die öffentliche Hand sollte hier nach Auffassung des bvse ihrer Vorreiterrolle „endlich gerecht“ werden.

 

Quelle: www.bvse.de

Altpapierbranche: Fairer Wettbewerb statt Rekommunalisierung

Die Altpapierbranche steht weiterhin vor vielen Herausforderungen – nationaler und internationaler Art. Das machte Reinhold Schmidt, bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des Fachverbands Papierrecycling, am heutigen 17. Internationalen Altpapiertag des bvse vor mehr als 550 Branchenexperten deutlich.

 

Monopole verhindern!

Insbesondere das seit 2012 geltende Kreislaufwirtschaftsgesetz hat die Rahmenbedingungen für die private Altpapierwirtschaft verschlechtert, so das Fazit Schmidts. Etablierte Sammlungen werden untersagt und Kommunen missbrauchen vielfach das neue Recht, um kommunale Monopole aufzubauen. „In der Folge werden die mittelständischen Erfassungs- und Verwertungsbetriebe geschwächt und das, obwohl die Politik bei jeder Gelegenheit die Kreislaufwirtschaft propagiert“, so Schmidt.

 

Als Beispiel führte Schmidt die Überlegungen in Bremen an, die Abfallentsorgung nach Jahren der Drittbeauftragung selbst zu übernehmen. Anlass ist eine Gebührenerhöhung, die nach 16 Jahren notwendig wurde. „Nach meiner Auffassung ist die Tatsache, dass es in 16 Jahren keine Gebührenerhöhung gegeben hat, ein hervorragendes Zeugnis dafür, dass die Beauftragung eines privaten Unternehmens ein voller Erfolg war.“ Wenn die Rekommunalisierung von Aufgaben weitergeht, rechnet Schmidt jedoch mit steigenden Gebühren für die Bürger.

 

Deshalb fordert der bvse-Vizepräsident einen Wettbewerb auf Augenhöhe von Privatwirtschaft und öffentlicher Hand. „Unsere Mitgliedsbetriebe scheuen den Wettbewerb mit der öffentlichen Hand nicht. Sie arbeiten kostenbewusst und effizient. Wir wollen den Wettbewerb, allerdings fair und zu gleichen Konditionen.“ Damit dies möglich wird, müsse zuallererst die Benachteiligung der privaten Entsorgungsbetriebe durch das Mehrwertsteuerprivileg der öffentlichen Hand abgeschafft werden.

 

Gesetz soll klarstellen: Die Wertstoffe gehören dem Sammler

Die Branche hat nicht nur mit kommunalen Monopolisierungstendenzen zu kämpfen: Auch die Wertstoffströme aus der haushaltsnahen Sammlung werden inzwischen von den Monopolen der Dualen Systeme gesteuert. „Dies kann nicht im Sinne freier Märkte, im Sinne von Innovation und Fortschritt und erst recht nicht im Sinne der Verbraucher sein“, so Schmidt.

 

Immerhin habe das Landgericht Ravensburg in einer Grundsatzentscheidung deutlich gemacht, dass nicht die Dualen Systeme das Eigentum am Altpapier erlangen, sondern derjenige, der es einsammelt. Der bvse fordert daher ein Wertstoffgesetz, dass die Dualen Systeme auf ihre ursprüngliche Funktion beschränkt, nämlich die Entsorgung der Verpackungsabfälle zu gewährleisten. Die Entsorgungswirtschaft könne sich dann unter fairen Marktbedingungen ihrer Aufgabe stellen, die Erfassung und Verwertung umzusetzen.

 

Recyclingbranche braucht mehr Rückhalt von der Politik

Von der neuen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks erwartet Schmidt nach gut 100 Tagen im Amt, die Leistung der Papierrecyclingbranche für Umwelt und Bürger stärker anzuerkennen und bei politischen Entscheidungen zu berücksichtigen. Denn nur so könne der mittelständisch strukturierte Wirtschaftszweig weiter für Beschäftigung und aktives Engagement in den Regionen sorgen.

 

Dazu gehört für Schmidt, die Energiekosten nicht ausufern zu lassen: „Ein weiterer ungebremster Anstieg der Stromkosten ist nicht mehr zu schultern, auch nicht im Namen des Ausbaus der erneuerbaren Energien“, so Schmidt. Dies müsse im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) berücksichtigt werden, ebenso wie die Gleichbehandlung der Produktion von Sekundärrohstoffen und Primärrohstoffen. Es dürfe besonders in den Bereichen keine Unterschiede in der Befreiung von der EEG-Umlage geben, in denen die erzeugten Primär- oder Sekundärrohstoffe zum gleichen Zweck genutzt werden.

 

Weiterhin appellierte Schmidt an die Bundesregierung, bei der Umsetzung europäischer Regelungen nicht noch die sprichwörtliche „Schippe obendrauf“ zu legen. „Es ist mehr als kontraproduktiv und wirtschaftlich nicht vertretbar, wenn Deutschland den eigenen Unternehmen noch strengere Auflagen macht, als von der EU gefordert.“ Damit werde der Wettbewerb mit internationalen Mitbewerbern zusätzlich erschwert und die deutsche Wirtschaftsleistung eingeschränkt.

 

Auch bei der geplanten Handels- und Investitionspartnerschaft zwischen der EU und den USA befürchtet Schmidt Auswirkungen auf seine Branche und mahnt die Verantwortlichen, genau zu prüfen, wie sich der geplante Wegfall von Zöllen auf die heimische Wirtschaft auswirkt. Es müsse genau abgewogen werden, unter welchen Bedingungen – beispielsweise Verwertungszertifikaten – Materialen gehandelt werden dürfen. Auf keinen Fall dürfe mit dem Abkommen die Position der heimischen Altpapierbranche gegenüber den transatlantischen Mitbewerbern verschlechtert werden.

 

Quelle: www.bvse.de

SPD: Recyclingquote von Altgeräten muss erhöht werden

„Handys, Tablets und andere Elektronikgeräte haben eine immer kürzere Lebensdauer, aber die Ressourcen der in ihnen enthaltenen wertvollen Rohstoffe sind endlich. Deshalb brauchen wir noch ambitioniertere Recyclingquoten im Bereich Elektro- und Elektronikschrott“, erklärt der abfallpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Michael Thewes.

 

Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich für die Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft zu einer hochtechnologischen Kreislaufwirtschaft, in deren Mittelpunkt die Wiederverwertung von Produkten, Ressourcenschonung, Recycling, Energieeinsparung und -gewinnung stehen. Dabei habe die Abfallvermeidung für die SPD Priorität.

 

„Wir müssen als Gesellschaft nicht nur den Verbrauch von Primärrohstoffen pro hergestelltem Produkt senken, sondern auch die Wiederverwendung von Produkten stärken. Dies ist angesichts der Endlichkeit der natürlichen Ressourcen, von Versorgungsengpässen und steigenden Preisen aus umwelt- und wirtschaftspolitischen Gründen ein Muss“, so Thewes.

 

Deshalb fordert die SPD-Bundestagsfraktion ambitioniertere Recyclingquoten und sowie die Schaffung und gesetzliche Regelung neuer Ansätze und Anreize für eine effiziente Ressourcennutzung.

 

Rücknahmesysteme müssen für wiederverwendbare Produkte ausgebaut und die Rückgabe von Altgeräten gefördert werden, um so die darin enthaltenen wertvollen Rohstoffe – vor allem Edelmetalle und seltene Erden – besser zurückgewinnen zu können. Es sollte möglich sein, dass Verbraucherinnen und Verbraucher zum Beispiel gebrauchte Handys dort zurückgeben können, wo sie gekauft worden sind. Freiwillige Rücknahmesysteme können durch gesetzliche Vorschriften ergänzt oder ersetzt werden. Rücknahmestellen müssen so ausgestaltet sein, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit Altgeräten und somit die umweltverträgliche Entsorgung beziehungsweise die Wiederverwendung von abgegebenen Produkten oder Produktteilen gewährleistet werden kann.

 

„Ob und wie ein Pfandsystem für Handys oder Tablet-PC´s zur Erhöhung der Sammelmengen beitragen oder ob die zügige Einführung der haushaltsnahen Wertstoffsammlung den schnelleren Rücklauf der Wertstoffe sichern kann, wollen wir als SPD-Fraktion prüfen“, so Michael Thewes.

 

Quelle: SPD Bundestagsfraktion

GKV: Kunststoffbranche mit Rekordumsatz in 2013 – Sorgen wegen EEG-Umlage

Mit Zuversicht und Selbstbewusstsein blickt der Gesamtverband Kunststoff verarbeitende Industrie e. V. (GKV) auf das Jahr 2014, nachdem die Branche das Vorjahr erneut mit einem Rekordumsatz abgeschlossen hat. Die Dynamik hatte im letzten Jahr nach zögerlichem Beginn im Verlauf des zweiten Halbjahrs stetig zugenommen. Am Ende stand ein Wachstum von drei Prozent, womit die Kunststoffverarbeitung einer der wichtigen Treiber der Wirtschaftsentwicklung bleibt. Immer stärkere Sorgen bereiten den Unternehmen jedoch die Belastungen aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

 

Der Branchenumsatz wuchs im Jahr 2013 auf 57,6 Mrd. Euro (2012: 55,9 Mrd. Euro), berichtete Verbandspräsident Dr. Bernd-O. Kruse am Aschermittwoch in Frankfurt am Main. In allen wesentlichen Segmenten der Kunststoffverarbeitung – Verpackung, Bau, Konsumwaren, Technische Teile – sei es nach eher verhaltenen ersten Monaten zu stetigem Wachstum gekommen. Das vierte Quartal übertraf mit „einem fulminanten Endspurt im Dezember“ deutlich die Erwartungen, so Kruse. Die Beschäftigung stieg auf anhaltend mehr als 300.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an. Viele Zeitarbeitsverhältnisse seien in den letzten Jahren in der mittelständischen geprägten Kunststoff­verarbeitung in Dauerarbeitsstellen umgewandelt worden.

 

Zunehmend große Sorgen aber bereiten die Belastungen aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). „Der schleichende Exodus von Betrieben aus Deutschland als Folge hoher Energiekosten hat bereits begonnen“, warnte Kruse vor den gravierenden Folgen der fehlgeleiteten Energiepolitik. Eine „grundlegende Reform des EEG mit einer signifikanten Senkung der Stromkosten“ sei daher unumgänglich.

 

Für das laufende Jahr rechnet der GKV auch aufgrund der allgemein guten Konjunkturlage mit einem nochmals leicht stärkeren Umsatz­wachstum. Ein Umsatzplus zwischen vier und fünf Prozent sei möglich, erläuterte Dr. Kruse.

 

Quelle und weitere Informationen: Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V.

GVM-Studie: Geringe Abfallrelevanz von Kunststofftragetaschen

Der Verbrauch an Kunststofftüten in Deutschland ist im europäischen Vergleich gering. Außerdem werden die Tüten oft wiederverwendet und sind umweltschonend. Das bestätigt eine Studie der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung die anlässlich einer Dialogveranstaltung „Einweg-Tragetaschen“ des Umweltbundesamts gestern veröffentlicht wurde. Auftraggeber waren die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. (IK), die BKV Beteiligungs- und Kunststoffverwertungsgesellschaft (BKV) und der Handelsverband Deutschland (HDE).

 

Sechs Milliarden Kunststofftragetaschen wurden im Jahr 2012 in Deutschland in Verkehr gebracht. Das entspricht einer Gesamtmenge von 86 Kilotonnen oder einem Verbrauch von 76 Tragetaschen pro Einwohner und Jahr. Diese Werte sind den Experten zufolge erheblich niedriger als der europäische Durchschnitt, der bei 198 Stück pro Einwohner und Jahr liegt.

 

Tragetaschen haben der Studie nach einen Anteil von drei Prozent am Verbrauch von Kunststoffverpackungen oder 0,17 Prozent am Aufkommen von Siedlungsabfällen. Damit, so die GVM, ist die Abfallrelevanz von Tragetaschen in Deutschland begrenzt. Außerdem werde hierzulande mit den Kunststofftüten überwiegend sehr verantwortungsbewusst umgegangen. Die Studie weist aus, dass 48 Prozent aller Tragetaschen wiederverwendbar sind und 72 Prozent der Endverbraucher die Tragetaschen mehrfach nutzen. Nur 11 Prozent der über den Einzelhandel verkauften Lebensmittel und Drogeriewaren (FMCG) werden von Endverbrauchern in erstmalig eingesetzten Kunststofftragetaschen nach Hause transportiert.

 

HDE-Geschäftsführer Kai Falk in diesem Zusammenhang: „Der Lebensmittelhandel hat bereits vor Jahrzehnten mit der Selbstverpflichtung, Tragetaschen kostenpflichtig an den Endverbraucher abzugeben, ein Zeichen gesetzt.“ Viele Händler würden darüber hinaus den Kunden Alternativen zur Kunststofftüte wie beispielsweise Tragetaschen aus Baumwolle oder Kunststoff-Fasergewirk anbieten.

 

Von der EU vorgeschlagene Eingriffe wie ein Verbot von Kunststofftragetaschen mit einer Folienstärke unter 50Cm – darunter viele zum Wiedergebrauch bestens geeignete Tragetaschen – sind laut der GVM-Studie nicht notwendig und auch nicht zielführend. Die Experten befürchten dann vielmehr das Ausweichen der Kunden auf Tragetaschen mit höherer Wandstärke. Auch spielen Kunststofftüten bei der Verschmutzung von Landschaften oder Gewässern kaum eine Rolle: 99 Prozent werden in Deutschland verwertet.

 

IK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Bruder: „Das deutsche System der Erfassung und Verwertung von Verpackungen sorgt dafür, dass Kunststofftragetaschen nicht in der Landschaft landen, sondern geordnet werkstofflich und energetisch verwertet werden. In Deutschland besteht auf Grund dieser hervorragend funktionierenden abfallwirtschaftlichen Strukturen kein Handlungsbedarf.“

 

Quelle: Bundesverband Sekundärrohstoffe und Enstorgung e.V.

Weltweite Rohstahlproduktion Januar 2014 zurückgegangen

Die Rohstahlproduktion der 65 Länder, die an den Weltstahlverband (worldsteel) ihre Produktionszahlen melden, erzeugten im Januar 2014 130 Mio. Tonnen Rohstahl; gegenüber Januar 2013 war dies ein Rückgang um 1,9 Prozent. China erzeugte im Berichtsmonat mit 61,6 Mio. Tonnen, 3,2 Prozent weniger als im Vergleichsmonat 2013. Im Übrigen Asien produzierte Japan mit 9,4 Mio. Tonnen Rohstahl 6,1 Prozent weniger als 2013, während Südkorea die Produktion mit einem Ausstoß von 6,0 Mio. Tonnen um 1,9 Prozent steigern konnte. Der indische Rohstahlausstoß ist mit knapp 7 Mio. Tonnen im Januar 2013 gegenüber Januar 2013 konstant geblieben. Innerhalb der EU steigerte Deutschland seine Produktion um 2,2 Prozent auf 3,7 Mio. Tonnen. Die italienische Stahlproduktion machte mit 27,8 Prozent einen großen Sprung auf 2,2 Mio. Tonnen. Die spanische Rohstahlproduktion erholte sich um 11,1 Prozent auf 1,1 Mio. Tonnen.

 

Den gleichen Mengenausstoß konnte das Vereinigte Königreich vorweisen und schaffte im Januar 2014 gegenüber Januar 2013 eine Steigerung um 31,5 Prozent, während die türkische Produktion im Monatsvergleich leicht um 0,9 Prozent auf 2,8 Mio. Tonnen fiel. Wachstum gab es in Russland. Die russischen Stahlhersteller konnten ihre Produktion um 4,1 Prozent auf 5,9 Mio. Tonnen erhöhen, die Ukraine büßte mit 2,5 Mio. Tonnen Gesamtproduktion jedoch 13,5 Prozent ein. Die US-Rohstahlproduktion verlor 0,5 Prozent und wies eine erzeugte Menge von 7,3 Mio. Tonnen auf. Die brasilianische Stahlindustrie verlor 1,4 Prozent an Mengen und lag bei 2,7 Mio. Tonnen Ausstoß.

 

Die Auslastung der meldenden Werke hat im Januar 2014 bei 74,4 Prozent gelegen und damit um 2,5 Prozent unter dem Wert im Vergleichsmonat 2013. Sie konnte gegenüber Dezember 2013 aber 0,2 Prozent zulegen.

 

Quelle: Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

 

 

„Biokunststoffe stören Recycling bereits bei einem Anteil von weniger als 1 Prozent“

Ecoplast Kunststoffrecycling: „Biokunststoffe stören Recycling bereits bei einem Anteil von weniger als 1 Prozent“ – Strikte Trennung von Abfallströmen gefordert

Die österreichische Ecoplast Kunststoffrecycling GmbH, einer der führenden PE-Recycler Europas, widerspricht einer kürzlich lancierten Pressemeldung von European Bioplastics (siehe auch plasticker-News vom 22.01.2014). European Bioplastics hatte hier ausgeführt, dass bis zu 10 Prozent kompostierbare Kunststoffe im Materialstrom ohne Auswirkung auf die mechanischen Eigenschaften von Rezyklaten bleiben würden. „Diese 10 Prozent an Biokunststoffen im PE-Materialstrom kämen einer prozessualen Katastrophe gleich und würden die Produktion hochwertiger PE-Rezyklate massiv behindern“, entgegnet Lukas Intemann, Geschäftsführer von Ecoplast.

Ecoplast ist seit 1992 im Bereich Kunststoffrecycling tätig und stellt jährlich 20.000 Tonnen hochwertige PE-Rezyklate aus Post Consumer Abfällen her. Intemann: „Basierend auf unserer jahrzehntelangen Erfahrung wollen wir ganz klar festhalten, dass bereits bei durch Biokunststoffe verursachten Verunreinigungen von weniger als 1 Prozent des PE-Abfallstroms massive Probleme im Rahmen der Produktionsprozesse von Rezyklaten auftreten.“

 

In der Aussendung von European Bioplastics wurde eine „Metastudie“ zitiert, welche wiederum auf thematisch passenden Passagen weiterer Studien u.a. von BIOTEC und des Italian National Packaging Consortium fußt.

 

Strikte Trennung von Abfallströmen gefordert

Nachdem kompostierbare Kunststoffe in vielen Fällen nicht tatsächlich der Kompostierung zugeführt werden, sondern in die thermische Verwertung oder in den Abfallstrom für konventionelle Kunststoffe wandern, ist aus Sicht von Ecoplast im Rahmen der Entsorgung von Biokunststoffen für eine strikte Trennung von Abfallströmen für konventionelle Kunststoffe zu sorgen.

 

Quelle: www.plasticker.de