Expandiertes Polystyrol (EPS), besser bekannt unter dem Handelsnamen Styropor, besteht zu 98 Prozent aus Luft und zu 2 Prozent aus recycelbaren Feststoffen. Beste Voraussetzung für eine nachhaltige werkstoffliche Verwertung. Das Werk der RDB plastics GmbH in Aschersleben hat sich auf das Recycling der vielseitigen Kunststoffkügelchen spezialisiert: Hier entstehen aus Verpackungsabfällen Polystyrol-Regranulate und Mahlgüter – unter anderem für den Einsatz in der Dämmstoff-Industrie und im Baugewerbe.
Als Dämmstoff, als Verpackungsmaterial für Möbel, Elektronikgeräte oder Lebensmittel: Expandiertes Polystyrol ist allgegenwärtig – und lässt sich nach dem Gebrauch zu Recyclingrohstoffen von gleichbleibend hoher Qualität verarbeiten. „Eine große Herausforderung stellten in der Vergangenheit Kontaminierungen durch das Flammschutzmittel HBCD dar, dessen Einsatz in der EU seit 2016 verboten ist“, erläutert Maximilian Gessner, Sales Manager für Polystyrol-Regranulate sowie EPS-Mahlgüter bei RDB plastics. Heute ist das für die Spezialisten in Aschersleben kein Problem mehr: „Zum einen achten wir bereits beim Einkauf auf einwandfreie Ware, zum anderen überprüfen wir sowohl das Eingangsmaterial als auch unsere Produkte mithilfe der Röntgenfluoreszenz-Methode. Damit sind unsere Kunden auf der sicheren Seite.“
Das Unternehmen der ALBA Group verfügt über langjährige Erfahrung: Bereits seit 2003 recycelt der Betrieb in Sachsen-Anhalt EPS-Verpackungsabfälle. „Heute können praktisch alle Formen von EPS verarbeitet werden, egal ob unverpresste EPS-Formteile, leichter verpresste sogenannte Ballenware oder maximal komprimiertes EPS in Form von Stangen oder Briketts. Lediglich Bauabfälle, die stärker durch Fremdstoffe verunreinigt sind, nehmen wir nicht an“, so Maximilian Gessner. Die Anlage verfügt über zwei Aufbereitungslinien und einen leistungsfähigen, modernen Extruder zur Herstellung von Polystyrol-Regranulat. Im ersten Schritt wird der Ausgangsstoff von Störstoffen wie Metall, Holz oder Pappe befreit und anschließend im Schredder zerkleinert. Über Förderbänder gelangt das geschredderte Material dann in die Aufnahme des Extruders. Durch die Wärme, die im Extruder erzeugt wird, schmilzt das EPS; die Förderschnecke des Extruders homogenisiert und verdichtet es. Durch einen Laserfilter wird die Schmelze von letzten Verunreinigungen befreit, durch eine Düse gedrückt und von Granuliermessern in Linsenform geschnitten. Das Produkt – das durchsichtige Polystyrol-Regranulat – dient den Kunden von RDB plastics vor allem zur Herstellung von Dämmplatten aus extrudergeschäumtem Polystyrolschaumstoff (XPS).
Ein weiteres Standbein der Anlage in Aschersleben ist die Verarbeitung von losen EPS-Formteilen zu Mahlgut – ein Produkt, das im wahrsten Sinne des Wortes auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten ist. Dazu wird unter anderem die so genannte Branchenware, die RDB plastics vom Dualen System Interseroh erhält, im Schredder auf eine Korngröße von 1 bis 8 mm zerkleinert. „Mit einer nachgeschalteten Feinmühle sind auch Korngrößen von 2 bis 4 mm möglich“, erklärt Maximilian Gessner. Anschließend passiert das Mahlgut ein Puffersilo und wird in einem Schneckenförderer nach Bedarf computergesteuert mit einer Katalysatorflüssigkeit vermischt, die dem Material spezifische Verarbeitungseigenschaften verleiht.
Je nach Größe des vermahlenen EPS-Korns und je nach Umfang der nachgelagerten Behandlung eignet sich das Produkt für verschiedene Anwendungen. Ziegelhersteller beispielsweise greifen in der Regel auf das unbehandelte feinere Mahlgut zurück, um es der ungebrannten Tonmasse beizumischen. Beim Brennen der Ziegel verdampft das EPS vollständig und hinterlässt kleine Hohlräume im Stein, die wiederum für einen guten Wärmedämmeffekt sorgen. Auch das vergleichsweise grobe Mahlgut mit der Korngröße 1 bis 8 mm leistet einen Beitrag zum nachhaltigen Bauen: Estrich- und Fliesenleger mischen es der sogenannten Ausgleichsschüttung bei. Insbesondere bei der Sanierung von Wohn- und Gewerbeimmobilien müssen häufig unebene Untergründe ausgeglichen werden, bevor der Estrich aufgebracht werden kann. Der EPS-Leichtbeton wird vor Ort auf der Baustelle als zementgebundene Ausgleichsschüttung angemischt. Das Produkt verbessert die Wärmedämmung im Fußboden – und stellt eine ebenso hochwertige wie wirtschaftliche Lösung dar.
Zurzeit sorgen in Aschersleben 15 Beschäftigte dafür, dass beim EPS-Recycling alles rund läuft – in der Produktion und im Büro genauso wie im hauseigenen Labor, in dem das Material kontinuierlichen Qualitätskontrollen unterzogen wird. „Die Kapazität der Anlage liegt bei rund 3.200 Tonnen Polystyrol-Regranulat sowie 20.000 m³ EPS-Mahlgut pro Jahr“, so Maximilian Gessner. „Die Nachfrage nach innovativen und nachhaltigen Baustoffen ist jedoch so groß, dass wir unsere Mahlgut-Produktion demnächst erweitern werden.“ (KTH)
Quelle: www.recyclingnews.de
Der HWWI-Rohstoffpreisindex fiel im März um durchschnittlich 29,2 % (Eurobasis: -30,4 %) im Vergleich zum Vormonat und notierte bei 69,6 Punkten (Eurobasis: 69,7 Punkten). Die Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten wurden durch die weltweite Ausbreitung des Coronavirus und die daraufhin verhängten Quarantänemaßnahmen maßgeblich beeinflusst.
Durch die gebremste Weltwirtschaft fielen im März alle im HWWI-Rohstoffpreisindex enthaltenen Indices durchschnittlich im Vergleich zum Vormonat. Der Teilindex für Energierohstoffe fiel im März besonders stark um durchschnittlich -34,1 % (Eurobasis: -35,2 %) auf 63,9 Punkte (Eurobasis: 63,9 Punkte) und der Index für Industrierohstoffe sank um 2,1 % (Eurobasis: -3,5 %) auf 115,1 Punkte (Eurobasis: 115,5 Punkte).
Auf den Ölmärkten setzte sich der fallende Preistrend fort und
verstärkte sich im März deutlich. Das Coronavirus breitete sich nicht
nur in China, sondern weltweit immer stärker aus und legte in vielen
Ländern die Wirtschaft lahm. Die weltweit verhängten Ausgangsperren
führten nun auch weltweit zu leeren Straßen, einem starken Rückgang des
Flugverkehrs und einer runtergefahrenen Industrie. Die verhängten
Quarantänemaßnahmen bremsten die Weltwirtschaft und führten zu einem
deutlichen Rückgang der globalen Nachfrage nach Rohöl.
Die
Preise aller drei im Index enthaltenen Rohölarten fielen im März
kontinuierlich und verzeichneten im Vergleich zum Vormonat einen
durchschnittlichen Preisverfall von über 38 % (Eurobasis: -39,6 %). Die
Preise fielen am 30. März auf das Monatstief von 22,74 US-Dollar pro
Barrel Brent und 20,09 US-Dollar pro Barrel WTI.
Verstärkend
wirkte sich der sich zuspitzende Preiskrieg zwischen den
Produzentenländern Saudi-Arabien und Russland auf den Preisverfall auf
den Rohölmärkten aus. Auch im März kam es zu keiner Einigung zwischen
Russland und Saudi-Arabien. Russland weigerte sich, den von
Saudi-Arabien vorgeschlagenen zusätzlichen Förderungskürzungen zum
Stützen des Ölpreises zuzustimmen. Saudi-Arabien kündigte daraufhin an,
die eigene Ölproduktion auszuweiten, anstatt zu drosseln, worauf
Russland ebenfalls mit Fördermengenausweitungen drohte. Der Preiskrieg
zwischen Saudi-Arabien und Russland und die daraus resultierenden
Angebotsausweitungen führten, bei gleichzeitigem Rückgang der globalen
Nachfrage aufgrund der Corona-Pandemie, zu einem enormen Preisabsturz
auf den Ölmärkten.
Im Vergleich zu den Ölpreisen sind die Preise
für Erdgas im März nur mäßig gefallen. Aufgrund des enorm gesunkenen
Ölpreises kündigten US-amerikanische Schieferölproduzenten bereits
Investitionskürzungen an. Da amerikanisches Fracking-Gas ein
Nebenprodukt der amerikanischen Schieferölproduktion ist, führen die
Investitionskürzungen gleichzeitig zu einer Reduktion des
US-amerikanischen Erdgasangebots. Die Reduktion der Erdgasnachfrage
aufgrund des weltweiten Lockdowns wirkte gegenläufig, sodass die
amerikanischen Erdgaspreise um 6.1 % (Eurobasis: -7,5 %) und die
europäischen Erdgaspreise um 5,4 % (Eurobasis: -6,8 %) durchschnittlich
im März fielen.
Insgesamt sank der Teilindex der Energierohstoffe um 34,1 % (Eurobasis: -35,2 %) auf 63,9 Punkte (Eurobasis: 63,9 Punkte).
Der Teilindex für Industrierohstoffe ist in den Index für Agrarische
Rohstoffe, den Index für NE-Metalle sowie den Index für Eisenerz und
Stahlschrott untergliedert. Auch im März fielen die Preise für
Industrierohstoffe, allerdings verlangsamte sich das negative monatliche
Wachstum im Vergleich zum Vormonat. Während sich die Preise für
Agrarische Rohstoffe und die für NE-Metalle weiterhin rückläufig
entwickelten, stiegen die Preise für Eisenerz im März durchschnittlich
an.
Die Preise für Agrarische Industrierohstoffe sanken als
Reaktion auf den weltweiten Nachfragerückgang an Baumwolle, Wolle und
Häuten. Die Textilindustrie, vor allem in den asiatischen
Niedriglohnländern, leidet derzeit stark unter den weltweit verhängten
Ausgangsbeschränkungen und dem damit einhergehenden Nachfragerückgang.
Die
Preise für NE-Metalle, insbesondere die Preise für Zink und Kupfer,
sind im März verglichen mit dem Vormonat ebenfalls erheblich gefallen.
Der weltweite Lockdown reduzierte sowohl Angebot als auch Nachfrage nach
Industriemetallen, wobei der Nachfragerückgang aufgrund der weltweit
gebremsten wirtschaftlichen Aktivität überwiegte und zu sinkenden
Preisen führte. Die erheblichen Preisverluste auf dem Kupfermarkt
spiegelten zudem die große Unsicherheit der Marktteilnehmer und die
Befürchtungen einer weltweiten Rezession wider.
Der Eisenerzpreis
stellte im März eine Ausnahme dar und stieg um 4,9 % (Eurobasis: +3,4
%) im Vergleich zum Vormonat an. Die Produktionsmenge großer
brasilianischer Eisenerzmienen nahm aufgrund schlechter
Wetterverhältnisse ab. Zudem wurde die Produktion chinesischer Mienen
aufgrund des Coronavirus stark eingeschränkt, was das Angebot an
Eisenerz zusätzlich verknappte. Da Chinas Wirtschaft im März langsam zur
Normalität zurückkehrte und auch die chinesische Stahlproduktion wieder
erhöht wurde, stieg die chinesische Nachfrage nach Eisenerz an. Die
Preise für Eisenerz könnten aber bereits im April aufgrund von
Nachfrageverringerungen aus Europa, Südkorea, Japan und den USA,
begründet durch die dortigen Lockdowns, wieder fallen.
Insgesamt
fiel der Index für Industrierohstoffe im Monatsdurchschnitt um 2,1 %
(Eurobasis: -3,5 %) auf 115,1 Punkte (Eurobasis: 115,5 Punkte).
Quelle: www.hwwi.org
Die Diskussion um die Gewährleistung der Entsorgungssicherheit geht weiter. In einem gemeinsamen Schreiben an das Bundesumweltministerium haben erst kürzlich vier private Verbände der Recycling- und Entsorgungswirtschaft auf die Systemrelevanz der Branche hingewiesen.
flasbarth portraet hochStaatssekretär Jochen Flasbarth © Bundesregierung | Sandra SteinsIn seiner Antwort versichert Staatssekretär Jochen Flasbarth ausdrücklich, dass für das BMU auch während der Corona-Krise die Getrenntsammlung eine essenzielle Voraussetzung für eine gut und einwandfrei funktionierende Kreislaufwirtschaft darstellt. Lediglich für Haushalte, in denen infizierte Personen oder begründete Verdachtsfälle von COVID-19 leben, sei die Getrenntsammlung auszusetzen.
Ähnlich äußerte sich zuvor auch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber in einer Pressemitteilung. Eine geordnete Abfallentsorgung sei jetzt mehr denn je unverzichtbar. Nach seiner Ansicht seien gerade auch Großstädte gefordert, diesen Auftrag in Krisenzeiten zuverlässig und umfassend zu erfüllen. Deshalb appellierte Glauber beispielsweise an die Stadt München, die Wertstoffhöfe wieder zu öffnen. Er verwies darauf, dass sein Ministerium bereits die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger darauf hingewiesen habe, die gewohnten Entsorgungswege für Wertstoffe offen zu halten.
Für das Bundesumweltministerium ist denn auch klar, dass die gesamte Abfallentsorgung als kritische Infrastruktur zu behandeln ist. Staatssekretär Flasbarth betonte in seinem Antwortschreiben gegenüber den Recycling- und Entsorgungsverbänden, dass sein Ministerium dies bereits am 18. März in einem Schreiben an die zuständigen Landesbehörden deutlich gemacht habe. Diese eindeutige Aussage findet die ausdrückliche Zustimmung von bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock. „Leider haben sich jedoch nicht alle Bundesländer dieser Positionierung angeschlossen. Das führt zu Rechtsunsicherheiten“, bedauerte Rehbock. Das BMU zeigte sich jedoch in dem Schreiben zuversichtlich, „dass es möglich ist, ggf. auftretende Probleme durch einen „Vollzug mit Augenmaß“ durch die Länder zu bewältigen.“
Sehr erfreut zeigte sich der bvse über die eindeutige Haltung des Bundesumweltministeriums zur Abfallverbringung innerhalb der Europäischen Union. Flasbarth erklärte, dass der freie Verkehr von Abfällen in der EU nach den Maßgaben des geltenden Rechts sichergestellt werden sollte. Hierzu ist das BMU auf Fachebene und in Zusammenarbeit mit dem UBA in Kontakt mit der Europäischen Kommission sowie den Ländern und zuständigen Behörden in Deutschland.
In dem Verbändeschreiben wurde gegenüber dem Bundesumweltministerium auch die Herstellung der Liquidität mittelständischer Unternehmen angesprochen. Das BMU verwies in seiner Antwort darauf, dass das Bundeskabinett am 6. April beschlossen habe, die Risikoübernahme der bundeseigenen KfW-Bank auf 100 Prozent zu erhöhen, so dass die Kreditrisikoprüfung der Hausbanken entfallen könne. Das begrüßte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock zwar als „richtigen Schritt“, kritisierte jedoch, dass sich die Kreditkonditionen, drei Prozent Verzinsung über eine Laufzeit von 10 Jahren, als eine „Förderfalle“ entpuppen könnte. Der bvse fordert die Bundesregierung daher auf, dem Beispiel der Europäischen Kommission zu folgen, die ausdrücklich zulässt, dass die Mitgliedsstaaten zinslose Darlehen vergeben können.
Quelle: bvs.de
Die deutsche Transportwirtschaft verzeichnet vor dem Hintergrund anhaltend positiver Vorgaben aus der Gesamtwirtschaft weiterhin einen hohen Bedarf an Fachkräften. Diesem steht ein tendenziell knapper werdendes Fachkräfteangebot gegenüber.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Evaluierung der Arbeitsbedingungen sowie die Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation von Berufskraftfahrern, Lokführern und Binnenschiffern des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Bundesweit übertraf zuletzt sowohl bei Berufskraftfahrern als auch bei Schienenfahrzeugführern die Zahl der offenen Stellen die Anzahl der in den jeweiligen Berufsgruppen gemeldeten Arbeitslosen.
Lokführer zählen bereits seit mehreren Jahren zu den Berufsgruppen in Deutschland mit den höchsten abgeschlossenen Vakanzzeiten. Im Güterkraftverkehrsgewerbe führt die Personalknappheit bei einem Teil der Unternehmen dazu, dass Fahrzeuge nicht eingesetzt werden können und Aufträge abgelehnt werden müssen.
Der Wettbewerb um Fachkräfte spiegelt sich in steigenden Löhnen wider. Die tariflichen Lohnsteigerungen für Berufskraftfahrer, Lokführer und Binnenschiffer fielen zuletzt regelmäßig höher aus als die Anstiege der Verbraucherpreise. In allen genannten Berufsgruppen stieg zudem der Anteil ausländischer Fachkräfte an der Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
Quelle: bvse.de
Zur Unterstützung von Unterweisungen im Güterkraftverkehr bietet die BG Verkehr ihren Mitgliedsunternehmen Animationsfilme an. Sie informieren zum Beispiel über richtiges Schuhwerk, das Einweisen beim Rückwärtsfahren oder erzählen von Hektik-Harry.
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Quelle: www.bg-verkehr.de
Das Dieselfahrverbot soll nach dem Willen der Bundesregierung durch eine automatisierte Überwachung kontrolliert werden. Das trifft auf Widerspruch des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, den dieser in einer Stellungnahme dem Bundesverkehrsministerium deutlich machte.
Nach dem Gesetzesentwurf soll den zuständigen Behörden zur Überwachung von Verkehrsbeschränkungen und Verkehrsverboten die Möglichkeit gegeben werden, im Rahmen von Kontrollen bestimmte Daten (auch automatisiert) erheben, speichern und verwenden zu dürfen. Insbesondere soll nach § 63 c I Nr. 3 des Entwurfes die Möglichkeit geschaffen werden, ein Bild des Fahrers zu machen.
Nach Meinung des bvse sei die Durchsetzung und Überwachung von Verkehrsbeschränkungen und Verkehrsverboten auch auf andere Weise, beispielweise durch Kontrollen vor Ort, möglich. Denkbar ist aus Sicht des Verbandes auch, eine ausschließliche Halterhaftung für Verstöße gegen Verkehrsbeschränkungen und Verkehrsverbote zu schaffen. So könnte zumindest auf das Bild des Fahrers verzichtet werden.
Der bvse stellt diese Regelung auch in Zusammenhang mit der im Mai in Kraft getretenen EU-Datenschutzgrundverordnung, die auch den Umgang mit Lichtbildern regelt.
„Die Umsetzung dieser datenschutzrechtlichen Regelung belastet insbesondere kleine und mittelständische Entsorgungsunternehmen enorm. Den Unternehmen strenge Regelungen des Datenschutzes aufzuerlegen und seitens des Staates zur vereinfachten Durchsetzung des Dieselfahrverbotes Lichtbilder aufnehmen zu dürfen, halten wir für zu weitgehend. Die Löschungsfrist für erhobene Daten von (höchstens) sechs Monaten halten wir für zu lang. Dafür sehen wir keine Notwendigkeit“, erklärte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.
Auch politisch ist die geplante Regelung umstritten. So kritisierte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass die Diesel-Krise aus Deutschland ein „Absurdistan“ mache und warnte vor einer „Totalüberwachung“.
Durch Fahrverbote würden moderne Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen, „obwohl die Luft immer sauberer wird und die Messungen nicht einmal überall exakt erfolgen.“
Der FDP-Chef reagierte auf eine vom Kabinett auf den Weg gebrachte Änderung des Straßenverkehrsgesetzes. Diese würde die Video-Erfassung von Pkw-Kennzeichen und Fahrern erlauben, um Fahrverbote umzusetzen. Bei einem „automatischen“ Abgleich der Daten mit dem Zentralen Fahrzeugregister sollen Fahrzeuge mit unerlaubten Schadstoffklassen identifiziert und Bußgeldverfahren eingeleitet werden.
Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen, sagte der „NOZ“: „Selbstverständlich müssen Fahrverbote durchgesetzt und Verstöße sanktioniert werden. Eine anlasslose und dauerhafte technische Überwachung aller Pkw, wie sie CSU-Verkehrsminister Scheuer und die Bundesregierung nun planen, ist auch und gerade angesichts der Tatsache, dass es hier um die Aufdeckung von möglichen Ordnungswidrigkeits-Verstößen geht, jedoch absolut unverhältnismäßig.“ Die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger „sollen hier erneut geschliffen werden“, so von Notz.
Rückendeckung für die Regierungspläne kam von den Kommunen. „Da Städte bereits vereinzelt Fahrverbote vorschreiben müssen stellt sich die Frage der Überwachung“, sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, der „NOZ“. „Wenn der Gesetzgeber nunmehr ein automatisiertes Scannen von Nummernschildern ermöglicht, ist dies ein geeignetes Verfahren, um die Kontrollen schnell, effizient und unbürokratisch umzusetzen“, so Landsberg. Das Verfahren könne automatisiert ablaufen. „Dem Datenschutz wäre Rechnung getragen, wenn nur bei einem registrierten Verstoß der Halterhinweis erfolgt. Eine grundsätzliche Datenspeicherung würde nicht stattfinden.“
Mit Material von OTS
Der Gesetzgeber plant zum 1. Januar 2019 neue Tarife für die Lkw-Maut einzuführen. Das Gesetzgebungsverfahren ist derzeit noch nicht abgeschlossen, so dass sich noch Änderungen ergeben können. In dem Gesetzentwurf sind neue Mitwirkungspflichten für die Fahrer enthalten.
Bereits seit Juni 2018 erscheinen auf den On-Board Units die Gewichtsklassen. Bisher war die Eingabe freiwillig. Ab 1. Januar 2019 ist die Deklaration der Gewichtsklasse auf der OBU verpflichtend und zwingend erforderlich. Darüber hinaus ist bei Fahrzeugen und Fahrzeugkombinationen über 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht zusätzlich die Anzahl der Achsen anzugeben. Die Angabe der Anzahl der Achsen ist aber auch bei geringerem zulässigem Gesamtgewicht freiwillig möglich. Wird die Gewichtsklasse nicht eingestellt, führt das zur Ahndung und Nacherhebung der Mautbeträge.
Mautsatz
Der Mautsatz je Kilometer setzt sich zusammen aus den drei Mautteilsätzen für die:
Gewichtsklassen
Die Gewichtklassen werden wie folgt differenziert:
≥ 7,5 Tonnen – 11,99 Tonnen
≥ 12 Tonnen – ≤18 Tonnen
> 18 Tonnen mit bis zu 3 Achsen
> 18 Tonnen mit 4 und mehr Achsen
Wichtiger Hinweis
Für die Ermittlung des zulässigen Gesamtgewichts von Fahrzeugkombinationen werden, abweichend von der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung, die zulässigen Gesamtgewichte der Einzelfahrzeuge addiert. Stütz- und Aufliegelasten werden nicht berücksichtigt.
Weitere Informationen und ein Video zum Thema finden Sie auf der Webseite von Toll Collect
>>> hier
Quelle: www.bvse.de
„Bei aller Unterschiedlichkeit der verschiedenen Märkte, hat sich die anhaltend gute Konjunktur damit auch in der Recycling-, Sekundärrohstoff- und Entsorgungsbranche positiv ausgewirkt“, stellt bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock fest.
Die Sekundärrohstoff- und Recyclingbranche profitierte in 2017 und 2018 von einer insgesamt ausgezeichneten gesamtkonjunkturellen Entwicklung. Nur so konnten tiefgreifende Veränderungen des Marktumfeldes, wie zum Beispiel der faktische Wegfall des Exportmarktes China, aufgefangen werden.
Die Gesamtsituation hat sich nach 2016 auch 2017 noch einmal leicht verbessert. So wird das abgelaufene Geschäftsjahr von den Unternehmen mit der Note 2,3 (gegenüber 2,5 in 2016) bewertet und auch für das laufende Jahr zeigen sich die Unternehmen zuversichtlich.
Die Erfassungsmengen konnten dementsprechend 2017 gegenüber dem Vorjahr über fast alle Sekundärrohstoffströme hinweg gesteigert werden. Für das laufende Jahr, so Eric Rehbock, zeichnet sich zwar eine durchaus stabile Entwicklung der Erfassungsmengen ab. Allerdings gibt es schon erste Anzeichen für eine beginnende Eintrübung der Konjunktur, so dass für das kommende Jahr mit Korrekturen gerechnet werden muss.
Die Branche hat im vergangenen Jahr durchschnittlich 3 Prozent mehr Arbeitsplätze geschaffen als 2016. Auch für das laufende Jahr rechnen wir damit, dass der Arbeitsplatzaufbau auf gleichem Niveau anhält.
Die im Vergleich zu 2016 positivere Geschäftsentwicklung haben die Unternehmen zudem nutzen können, ihre Eigenkapitalquote von 21 Prozent in 2016 auf 22 Prozent in 2017 zu verbessern. Die Investitionsquote konnte 2017 mit 8,5 Prozent gegenüber 2016 (6 Prozent) deutlich gesteigert werden. Für das laufende Jahr wird mit einem ähnlichen Wert gerechnet.
„Die Umfrage zeigt, dass die Investitionsquote das Tal der Tränen verlassen hat, doch das ist für die mittelständischen Unternehmen kein Grund sich zufrieden zurückzulehnen. Der Markt ist hart umkämpft, die Branche hat nach wie vor einen hohen Investitionsbedarf und kämpft gleichzeitig mit einem enormen Margendruck“, betont bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock abschließend.
Der Verpackungsmarkt ist im Jahr 2017 weiter gewachsen. Nach Angaben des Gemeinschaftsausschusses Deutscher Verpackungshersteller (GADV) wurden im Jahr 2017 rund 19 Millionen Tonnen Packmittel hergestellt. Damit stieg die Produktionsmenge um 1,1 Prozent. Der Umsatz legte um 4,6 Prozent auf rund 33 Mrd. EUR zu.
Wie in den Jahren zuvor generierten die Kunststoffverpackungen mit einem Anteil von rund 44 Prozent den größten Anteil am Umsatz, mengenmäßig waren die Verpackungen aus Papier, Karton und Pappe mit rund 47 Prozent die größte Packmittelfraktion.
Bei der Produktion zeigt sich bei den Packmittelfraktionen ein geteiltes Bild: Den stärksten Zuwachs verzeichneten die Kunststoffverpackungen mit einem Plus von 2,1 Prozent, gefolgt von Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton (plus 2,0 Prozent) und Glasverpackungen (plus 1,7 Prozent). Rückläufig war dagegen die Produktion bei den Metallverpackungen aus Stahl (minus 8,2 Prozent). Die Produktion von Verpackungen aus Aluminium ging aufgrund von Produktionsverlagerungen trotz allgemein guter Konjunktur um 2,8 Prozent zurück.
Beim Umsatz zeigen sich die Packmittelfraktionen dagegen einheitlich positiv: Den höchsten Zuwachs verzeichneten im Jahr 2017 die Metallverpackungen mit einem Plus von 7,8 Prozent, gefolgt von Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton (plus 5,6 Prozent), den Kunststoffverpackungen (plus 3,9 Prozent), Verpackungen aus Aluminium (plus 3,2 Prozent) und Glas (plus 2,4 Prozent).
„Die deutsche Verpackungsindustrie ist nicht nur eine äußerst dynamische und kreative Branche mit konstanten Wachstumsraten, sondern hat in der modernen Wirtschaft und Gesellschaft eine geradezu systemtragende Rolle. Ohne leistungsfähige Verpackungen wäre eine sichere, zuverlässige und preiswerte Versorgung der Menschen mit allen denkbaren Gütern des täglichen Bedarfs nicht denkbar“, sagt Dr. Johann Overath, GADV-Sprecher und Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Glasindustrie e.V.
Doch Verpackungen müssen heute weit mehr leisten, als das in ihnen verpackte Füllgut optimal zu schützen. Politik und Verbraucher formulieren klare Vorgaben an zukunftsfähige Verpackungen. So stellt das Verpackungsgesetz, das im nächsten Jahr in Kraft treten wird, hohe Anforderungen an die Recyclingfähigkeit von Verpackungen. Und auch viele Endverbraucher legen Wert auf umweltfreundlichen und nachhaltigen Konsum. So spielt die Funktionalität von Verpackungen im Hinblick auf Wiederverschließbarkeit, flexible Füllgrößen und Portionierbarkeit zwar weiterhin eine wichtige Rolle, aber auch aktuelle Verbrauchertrends wie Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein, Regionalität, Nachhaltigkeit sowie das steigende Engagement gegen Lebensmittelverschwendung müssen von den Verpackungsherstellern bedient werden. „Verpackungen tragen maßgeblich dazu bei, Lebensmittelverschwendung zu verhindern, indem sie Lebensmittel haltbar und lagerfähig machen“, unterstreicht Overath. Das Sekretariat des GADV führt turnusgemäß der Bundesverband Glasindustrie e. V.
Quelle: www.kunststoffverpackungen.de
Hitzewelle sorgt für erhöhte Unfallgefahr bei Lkw / ADAC Truckservice warnt vor Reifenschäden und informiert über die wichtigsten Verhaltensregeln.
Die anhaltende Hitze lässt die Gefahr von Reifenschäden, insbesondere Reifenbränden akut ansteigen. Der ADAC TruckService rät deshalb, die Lkw-Bereifung zu überprüfen.
„Extreme Hitze in Kombination mit zu niedrigem Luftdruck ist eine der häufigsten und meist unterschätzten Ursachen für Reifenschäden“, sagt Christoph Walter, Geschäftsführer der ADAC TruckService GmbH & Co. KG, Laichingen. Klettert das Thermometer für längere Zeit deutlich über 30 Grad Celsius kann die Asphalttemperatur 40 bis 60 Grad Celsius erreichen. Die Reifen werden weicher, verschleißen schneller, überhitzen und können Feuer fangen.
Konkret sollten Fahrer jetzt den Fülldruck am kalten Reifen prüfen. Zudem raten die Pannenhelfer, Reifen und Reserverad genau auf Beschädigungen, wie Schnitte durch Fremdkörper zu untersuchen.
Kommt es dennoch zu einem Reifenplatzer, ist das nicht zu überhören. Ein lauter, explosionsartiger Knall, peitschenartig herumschleudernde Teile und reichlich Rauchentwicklung sind typisch. Der Fahrer sollte keinesfalls vollbremsen, sondern dosiert zwischenbremsen und den Lkw ausrollen lassen.
Fängt ein Reifen Feuer, kann ein umsichtiger Fahrer oft Schlimmeres verhindern. Oberste Regel ist, keine Menschenleben zu gefährden. Bei Zwillingsbereifung rät der ADAC Truckservice, mit Warnblinker schlingernd weiterzufahren, bis sich der brennende Reifen von der Felge gelöst hat. Pkw-Fahrer sollten keinesfalls überholen und ausreichend Abstand halten. Hält der Fahrer sofort an, greift mit hoher Wahrscheinlichkeit das Feuer auf den ganzen Lkw über.
Generell gilt: So früh wie möglich die Feuerwehr alarmieren, möglichst noch während der Fahrt. Wichtig ist eine genaue Beschreibung der Fahrzeugposition sowie Informationen zur Ladung, vor allem wenn es sich um Gefahrgut handelt.Mit Single-Bereifung oder einem Reifenbrand an der vorderen Lenkachse sollte man allenfalls mit Schrittgeschwindigkeit weiterfahren. Sobald der brennende Reifen platzt oder sich von der Felge löst, wird das Fahrzeug in der Regel unkontrollierbar und kann bei höheren Geschwindigkeiten mit Leichtigkeit zum Beispiel eine Leitplanke durchbrechen.
Bei eigenen Löschversuchen in kurzen Stößen und unmittelbar am Feuer von unten nach oben und in Windrichtung bekämpfen. Da explodierende Reifen zu Geschossen werden können, ist es lebenswichtig niemals direkt vor dem Reifen, also in Achsrichtung zu stehen, sondern schräg versetzt oder in Fahrtrichtung.
Ein ausführliche Sammlung von Hitzetipps hat der ADAC Truckservice auf seiner Website zum Download bereitgestellt: zu den Hitzetipps
Im Fall eines Schadens sind die Pannenhelfer in Deutschland rund um die Uhr unter 0800 524 8000 und in Europa unter 00800 8432 8432 zu erreichen.
Quelle: www.adac.de
Allein im Jahr 2010 führte China 8,8 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Weltmeere – das entspricht dem Gewicht von etwas zehn Golden Gate Brücken.
Auch Amerika macht sich der massiven Verschmutzung der Weltmeere schuldig, liegt mit 0,3 Millionen Tonnen jedoch weit hinter den Chinesen.
Quelle:
https://de.statista.com/infografik/14944/jaehrliche-plastikverschmutzung-im-meer-pro-land/
Gerade in den Sommerferien wird die Vermüllung durch Plastikabfälle den Urlaubern an den Stränden besonders präsent. Doch woher stammen die kleinen Kunststoffpartikel? Welche Mengen werden jährlich in Deutschland emittiert? Diese Fragen standen u. a. im Fokus der »Konsortialstudie Mikroplastik«, die Fraunhofer Umsicht im Auftrag von Partnern aus der Kunststoffindustrie, Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Forschung in den letzten zwei Jahren zu Mikro- und Makroplastik erstellt hat.
Eine Kurzfassung der Studie mit Fazits und Empfehlungen ist ab sofort kostenfrei erhältlich.
Mikroplastik ist nicht immer direkt zu erkennen, man muss den Blick schon etwas schärfen. Doch dann kommen sie nahezu überall zum Vorschein: Kunststoffpartikel, kleiner als 5 mm. So zumindest die weit verbreitete Definition.
Allgemeingültig ist sie jedoch nicht zwangsläufig: »Es ist schwierig, den regulatorischen, wissenschaftlichen und kommunikativen Ansprüchen gemeinsam gerecht zu werden. Durch die Abgrenzung der Größe und Einschränkung auf spezielle Kunststoffe oder Einsatzgebiete wird eine Grenze gezogen, die unter Umständen Problembereiche ungerechtfertigt ein- oder ausschließt. Eine Definition sollte vielmehr anhand der Umweltwirkung festgemacht werden. Doch dazu reicht der heutige Wissensstand nicht aus«, erklärt Jürgen Bertling aus der Abteilung Nachhaltigkeits- und Ressourcenmanagement beim Fraunhofer UMSICHT, Initiator und Haupt-Autor der »Konsortialstudie Mikroplastik«.
Kategorisierung von Mikroplastik
Im Rahmen der Studie erfolgte zunächst eine neue Kategorisierung von Mikroplastik: Primäres Mikroplastik Typ-A sind industriell hergestellte Kunststoffpartikel, deren Verlust bewusst in Kauf genommen oder durch Unachtsamkeit verursacht wird. Hierzu zählen z. B. Microbeads in Kosmetika oder Kunststoffpellets. Dagegen entsteht primäres Mikroplastik Typ-B erst in der Nutzungsphase durch Abrieb oder Verwitterung. Das ist etwa bei Autoreifen, Schuhsohlen, Textilien oder Farben der Fall. Gelangen Kunststoffabfälle, hauptsächlich Verpackungen, Plastiktüten oder Flaschen – sogenanntes Makroplastik –, in die Umwelt und fragmentieren dort, werden sie dem sekundären Mikroplastik zugeordnet. Diese Einteilung ist insbesondere bei der Zuweisung von Verantwortung wichtig. Je nach Quelle liegt sie mehr beim Produzenten oder beim Konsumenten.
Kunststoffemissionen bestehen in Deutschland zu 74 Prozent aus Mikroplastik
Die Autoren der Konsortialstudie ermittelten insgesamt 51 Mikroplastikquellen und berechneten die Emissionen. Reifenabrieb, Freisetzung bei der Abfallentsorgung, Abrieb von Bitumen in Asphalt, Pelletverluste, Verwehungen von Sport- und Spielplätzen liegen ganz vorne. Die Freisetzung von Mikroplastik aus Kosmetik etwa gelangt auf Platz 17. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die Reduzierung von Emissionen aus jeder Quelle wichtig ist. Weitere Faktoren wie Abbaubarkeit oder Kunststoffadditive spielen bei der Wirkung auf die Umwelt ebenfalls eine große Rolle und sollten daher bei der Priorisierung der Quellen berücksichtigt werden. Geht man davon aus, dass es noch weitere Quellen gibt, so ergibt sich für Deutschland eine Gesamtmenge von gut 4 kg pro Kopf[1], die jährlich an Mikroplastik in die Umwelt freigesetzt wird. Dagegen betragen die Emissionen an Makroplastik nur etwa 1,4 kg pro Kopf und Jahr[1]. Das, was wir an Plastikmüll an Raststätten, in Parks und am Strand finden, ist also der sichtbare, aber weitaus kleinere Teil von Kunststoffen in der Umwelt.
Auf Kosten des Klärschlamms
Die Siedlungswasserwirtschaft spielt bei der Emission von Kunststoffen in die Umwelt eine wichtige Rolle, sowohl als Eintragspfad als auch für den Rückhalt. Etwa 78 Prozent des Abwassers werden innerhalb der Siedlungswasserwirtschaft durch Kläranlagen gereinigt. Die restlichen 22 Prozent, überwiegend Niederschlagswasser, werden nur teilweise gereinigt, sodass mit den Niederschlägen Makro- und Mikroplastik in die Ökosysteme gespült werden. Kläranlagen halten je nach technischer Ausstattung über 95 Prozent des zuströmenden Mikroplastiks zurück. »Der hohe Rückhalt der Kläranlagen geht jedoch auf Kosten des Klärschlamms, in dem sich die kleinteiligen Kunststoffe anreichern. Hier muss im Einzelfall geprüft werden, ob eine vollständige Verbrennung des Klärschlamms der landwirtschaftlichen und landschaftsbaulichen Nutzung vorzuziehen ist, um eine Weiterverbreitung von Mikroplastik in der Umwelt und somit eine Problemverlagerung zu verhindern«, sagt Ralf Bertling, Abteilung Photonik und Umwelt beim Fraunhofer UMSICHT, der sich im Rahmen der Studie der Siedlungswasserwirtschaft gewidmet hat. Der Co-Autor weiter: »Auch ist die Siedlungswasserwirtschaft ‚mehr als Kläranlagen‘. Dem Typus des Entwässerungssystems – Trenn- oder Mischsystem – und ebenso der Niederschlagsentwässerung inner- und noch mehr außerorts sollte viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Durch Regen und andere Wettereignisse werden z. B. Reifenabrieb oder Kunststoffabfälle nicht nur in die Kanalisation, sondern nahezu überall hin gespült.« Vor allem außerorts werde nicht jeder Liter Regen behandelt, sondern fließe besonders bei Starkregen häufig ungereinigt, direkt oder indirekt, dem nächsten Gewässer zu.
Kunststoffen einen Wert geben
Die Ergebnisse der Studie wurden am 21. Juni 2018 in Berlin vorgestellt und im Anschluss mit Konsortialpartnern, Experten und Zuschauern diskutiert. Wichtig war es den Autoren, auch Lösungswege aufzuzeigen, Fazits zu ziehen und Empfehlungen zu geben. »Kunststoffen einen Wert geben« war einer der am häufigsten betonten Aspekte auf der Veranstaltung.
»Wir können davon ausgehen, dass sich Mikroplastik bereits in allen Bereichen der Umwelt befindet. Das ergibt sich schlichtweg daraus, dass wir überall Kunststoffe einsetzen und die Emissionen über Wind und Wasser verbreitet werden. Es ist also kein Wunder, wenn wir Mikroplastik in der Luft, im Trinkwasser oder in Nahrungsmitteln finden«, so Leandra Hamann, Abteilung Nachhaltigkeits- und Ressourcenmanagement beim Fraunhofer UMSICHT und ebenfalls Co-Autorin der Studie. Auch wenn sich bisher noch kein konkretes Gefahrenpotential zeigt, so sind sich die Beteiligten einig, dass die Kunststoffe in der Umwelt reduziert werden müssen.
Neben dem Ausbau der Kreislaufwirtschaft, Verboten von bestimmten Produkten, der Entwicklung neuer Filtersysteme und der Anpassung der Siedlungswasserwirtschaft kann auch jeder selbst etwas tun: »Wenn man eh unterwegs ist, einfach mal herumliegenden Müll aufheben und in den nächsten Mülleimer entsorgen Das geht besonders gut im Urlaub, wo in der Regel mehr Zeit vorhanden und der Blick für die Umgebung intensiver ist. Aber auch im Alltag ist das bereits selbstverständlich für mich.« Neben der Entfernung des Mülls geht es Hamann besonders darum, auf das Problem aufmerksam zu machen und andere dazu anzuregen, ebenfalls tätig zu werden.
Mikroplastik und Fraunhofer UMSICHT
Seit 2014 beschäftigt sich die AG Mikroplastik beim Fraunhofer UMSICHT mit Mikroplastik und Kunststoffen in der Umwelt. Derzeit laufen Projekte zur Bewertung von Mikroplastik mittels Ökobilanzierung, zur Erstellung eines Modells zu Mengen und Verbreitung von Reifenabrieb, zur Entwicklung eines Waschmaschinenfilters zum Rückhalt von Mikroplastik sowie zu den Folgen von Kunststoffen auf landwirtschaftlichen Flächen. Ein weiterer Bericht zu Mikroplastik in Kosmetik, Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln in Kooperation mit der Bundesgeschäftsstelle des NABU e. V. erscheint im Juli 2018.
Quelle: bvse.de
Im Jahr 2016 wurden in den 1.010 in Niedersachsen betriebenen Abfallentsorgungsanlagen 24,7 Millionen Tonnen Abfälle aufbereitet oder entsorgt. Rund 81% der Abfälle kamen aus Niedersachsen. Gegenüber dem Jahr 2015 stieg die Abfallmenge um 89.000 Tonnen beziehungsweise 0,4%.
Den größten Anteil am Gesamtaufkommen hatten nach Mitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) mit 41% (10,1 Millionen Tonnen) die Bau- und Abbruchabfälle. Dazu gehören Boden, Steine oder Bauschutt, allerdings ohne Bauschuttrecycling.
Ebenfalls stark ins Gewicht fielen die Siedlungsabfälle mit einem Anteil von 19% (4,6 Millionen Tonnen). Darunter waren 2,0 Millionen Tonnen gemischte Siedlungsabfälle wie zum Beispiel Hausmüll oder hausmüllähnlicher Gewerbeabfall.Außerdem zählten dazu 2,2 Millionen Tonnen getrennt gesammelte Fraktionen, darunter 399.000 Tonnen Papier, Pappe und Karton, einschließlich Verpackungen.
Rund 1,1 Millionen Tonnen der 2016 entsorgten Siedlungsabfälle waren Bioabfälle, zumeist bestehend aus Grünabfällen und der Biotonne. Innerhalb der gewerblich organisierten Abfallentsorgung im Rahmen der Entsorgungswirtschaft wurden rund 10 Millionen Tonnen Abfälle entsorgt, zum Beispiel bergbauliche oder landwirtschaftliche Abfälle, Abfälle thermischer Prozesse aus Kraft- beziehungsweise Stahlwerken.
Unter dem Gesamtabfallaufkommen in Höhe von 24,7 Millionen Tonnen befanden sich 2,1 Millionen Tonnen besonders überwachungsbedürftige Abfälle. Diese werden aufgrund ihrer Zusammensetzung als potenziell gefährlich angesehen und unterliegen daher beim Transport und bei der Entsorgung besonderer Überwachung.
Rund 14% beziehungsweise 3,4 Millionen Tonnen des angelieferten Abfalls waren Sekundärabfälle in Form von Schlacken, Schlämmen, Sortierresten oder Aschen, die in Abfallentsorgungs- oder Abwasserbehandlungsanlagen anfielen.
Mehr als drei Viertel (77%) der in Niedersachsen im Jahr 2016 entsorgten Abfälle (19 Millionen Tonnen) wurden in Abfallbehandlungsanlagen aufbereitet bzw. verwertet und konnten der Kreislaufwirtschaft damit überwiegend wieder zugeführt werden. Die restlichen 23% wurden größtenteils in Deponien entsorgt oder thermisch verwertet.
Von den 19,9 Millionen Tonnen, die aus Niedersachsen kamen, zählten 22% (4,4 Millionen Tonnen) zu den betrieblichen Abfällen.
Quelle: www.statistik.niedersachsen.de
Der Onlinehändler OTTO versendet im Dezember 2018 den letzten großen Hauptkatalog. Nach 68 Jahren hat das in Millionen deutschen Haushalten bekannte Print-Medium, das Stars wie Claudia Schiffer, Heidi Klum oder Nena zierten, endgültig ausgedient. Die Kunden hätten den Katalog selbst abgeschafft heißt es von der Konzernleitung
„Unsere Kunden haben den Katalog sukzessive selbst abgeschafft, weil sie ihn immer weniger nutzen und schon längst auf unsere digitalen Angebote zugreifen. Entsprechend sagen wir jetzt „tschüss“ – als letztes Zeichen einer gelungenen Transformation vom einstigen großen Katalogversender zum reinen Onlinehändler, die weltweit so nur OTTO geschafft hat“.
Sehr früh war das Unternehmen mit otto.de ab Mitte der 90er Jahre im Internet präsent. Mit der Verbreitung des Smartphones entdeckten immer mehr Kundinnen und Kunden die Vorteile, auf otto.de in einem breiten Sortiment zu stöbern, inspiriert zu werden und transparent Vergleiche anzustellen. In den folgenden Jahren wurde der Katalog damit zunehmend zu einem Marketingtool, von dem sich die Verbraucher inspirieren ließen, um nachfolgend auf otto.de online zu bestellen. Durch den Boom im digitalen Marketing wurde er auch in diesem Bereich schnell ersetzt.
Aktuell entwickelt sich das Unternehmen zudem verstärkt zur Plattform, auf der immer mehr Marken und Lieferanten ihre Artikel online anbieten können. Daher wird am 4. Dezember 2018 der Katalog mit dem Frühjahr-/Sommer-Sortiment 2019 zum letzten Mal verschickt.
Denn mittlerweile sind über 95 Prozent der OTTO-Kunden Digitalbesteller – und otto.de der zweitgrößte Onlineshop Deutschlands und Europas mit fast sieben Millionen aktiven Kunden. Mehr als die Hälfte aller Käufe erfolgt mobil über Smartphone und Tablet. Per Web und App kann der Kunde zurzeit rund drei Millionen Produkte von 6.800 Marken bestellen.
OTTO ist darüber hinaus mit Abstand die Nummer 1 im deutschen Online-Möbelhandel. Allein im Sortiment Home & Living lag der Umsatz 2017/2018 bei über 950 Millionen Euro.
Entsprechend spielt der Hauptkatalog als Vertriebskanal schon seit Jahren mit einem einstelligen Anteil am Gesamtumsatz von 2,956 Milliarden Euro nur noch eine untergeordnete Rolle für das Hamburger Unternehmen.
Quelle: bvse.de
Gewinnquote der Unternehmen auf 40,6% gesunken
Im ersten Quartal 2018 lag die Investitionsquote der Unternehmen im Euroraum bei 23,1%, gegenüber 22,9% im Vorquartal. Die Gewinnquote der Unternehmen im
Euroraum betrug im ersten Quartal 2018 40,6%, gegenüber 40,8% im vierten Quartal 2017.
Diese Daten stammen aus einer ersten Veröffentlichung von saisonbereinigten vierteljährlichen europäischen Sektorkonten durch Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, und die Europäische Zentralbank (EZB).
Quelle und weitere Informationen:
ec.europa.eu/
Nirgends in Europa werden Haushaltsabfälle konsequenter nach Wiederverwertbarem und Restmüll getrennt als in Deutschland: In keinem anderen europäischen Land ist der Recyclinganteil so hoch wie hier.
Damit produzieren nur zwei europäische Länder weniger Restmüll pro Kopf als Deutschland. Das zeigt die Auswertung der Datenrecherchen zum aktuellen „BDO International Business Compass (IBC)“ von BDO und Hamburgischem WeltWirtschaftsInstitut (HWWI).
Jährlich über 415 Kilogramm Wertstoffe führt rechnerisch jeder Deutsche dem Recycling zu. Damit nimmt das Land den Spitzenplatz in Europa ein, gefolgt von der Schweiz mit knapp 382 Kilogramm, Dänemark (372 kg) und Österreich (326 kg).
Enormen Nachholbedarf bei der Recyclingquote haben die Schlusslichter unter den 30 untersuchten europäischen Ländern. In der Türkei werden laut Eurostat lediglich 9,2 Prozent, in Malta 7,1 Prozent und in Serbien sogar nur 0,3 Prozent der Haushaltsabfälle weiterverwertet.
Durch ihre hohe Recyclingquote von 66,1 Prozent sichern sich die Deutschen in Europa den dritten Platz auf der Rangliste mit dem wenigsten Restmüll. Mit 213 Kilogramm pro Kopf liegen sie knapp hinter den Polen (196 kg) und den Belgiern (172 kg). Den meisten unverwerteten Restmüll je Einwohner produzieren dagegen Norwegen (468 kg), Zypern (532 kg) und Malta (584 kg).
„Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft schont nicht nur die Umwelt, sondern sie bringt allen Beteiligten wirtschaftliche Vorteile“, so Parwäz Rafiqpoor, Vorstand der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. „Damit werden endliche Ressourcen verfügbar gehalten, was sich dämpfend auf ihr Preisniveau auswirkt. Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit gehen so Hand in Hand.“
„Mülltrennung wirkt“, so Prof. Dr. Henning Vöpel, Direktor des HWWI. „Trotz des in Deutschland relativ hohen gesamten Müllaufkommens gehen so dem Wirtschaftskreislauf vergleichsweise wenige wichtige Ressourcen endgültig verloren. Hier sind allerdings noch Verbesserungen möglich. Recycling ist richtig und wichtig. Haushalte sollten aber noch stärker darauf achten, dass Abfälle gar nicht erst entstehen – insbesondere nicht wiederverwertbare.“
Der BDO International Business Compass (IBC) ist ein Index zur Bestimmung der Attraktivität internationaler Standorte für Unternehmen, den die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusammen mit dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) am 22. Mai 2018 zum mittlerweile siebten Mal veröffentlicht. Die Studie ist ein Angebot von BDO und HWWI an international tätige Unternehmen aus Industrie und Mittelstand, sich einen schnellen Überblick zu fast allen Ländern der Welt zu verschaffen. Der thematische Schwerpunkt der nach kostenlos abrufbaren Studie liegt in diesem Jahr auf dem globalen Energie- und Ressourcenverbrauch.
Quelle: bvse
China möchte sich auch in der Kreislaufwirtschaft deutlich unabhängiger von anderen Märkten machen.
Dieses Fazit zog Naemi Denz, Geschäftsführerin des VDMA Abfall- und Recyclingtechnik, auf der Veranstaltung „Der chinesische Markt für Umwelttechnik“ des Bayrischen Staatsministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz am 17. Mai auf der Umwelttechnikmesse IFAT in München.
„Laut dem 13. Fünf-Jahresplan soll die Recyclingquote in China auf 35 Prozent anwachsen. Darüber hinaus soll knapp die Hälfte des Abfalls in Zukunft verbrannt werden. Somit bewegt sich China weg von der Deponierung, des heutigen Hauptentsorgungsweges“, erläuterte Denz. Hierfür geht die chinesische Regierung von knapp 38 Milliarden Dollar Investitionsvolumen aus. Zur Modernisierung der Abfallwirtschaft greift China bisher stark auf deutsche Technik zurück.
China ist die Nummer 2 der Abnehmerländer deutscher Abfall- und Recyclingtechnik. Unangefochten auf Platz eins liegen die USA mit 492 Millionen Euro, gefolgt von China mit einem Exportvolumen von 412 Millionen Euro. Chinesische Importe von Abfalltechnik nach Deutschland weisen Wachstumssteigerungen von 55 Millionen Euro pro Jahr auf. „China möchte eben nicht nur die eigene Kreislaufwirtschaft modernisieren, sondern auch eigenes Know-How erlangen und auf dem Weltmarkt zur Verfügung stellen“, berichtet Denz.
„Nimmt man Patenzahlen als Indikator für die Innovationsfähigkeit, sieht man, dass Deutschland nach Japan und den USA international auf Platz drei der Innovationsfähigkeit lag. Aber China holt mit Wachstumsraten von 13 Prozent pro Jahr deutlich auf“, fügte Denz hinzu. Bis Mitte 2017 war China das wichtigste Importland weltweit für bestimmte Abfälle.
Dies galt aus deutscher Sicht vor allem für Kupfer und Kunststoffe. Nach China wurden allein im Jahr 2016 recycelte Kunststoffe im Wert von rund 167 Millionen Euro exportiert. Dies hat sich mit dem Importverbot im Jahr 2017 für bestimmte Kunststoffe oder Alttextilien geändert.
Neu ist auch, dass der chinesische Staat Ernst macht mit der Durchsetzung von Umweltauflagen. Einer VDMA-Umfrage aus dem Januar 2018 unter chinesischen Tochterunternehmen europäischer Firmen zufolge gaben 18 Prozent an, dass sie umweltbehördlich überwacht wurden. Neun Prozent mussten Umwelttechnik nachrüsten – mit Investitionen bis zu 750.000 Euro.
Quelle: bvse
Ab 20. Mai 2018 müssen sich die Autofahrer in Deutschland auf neue Regeln bei der Hauptuntersuchung einstellen. So wird eine neue Mangeleinstufung „Gefährlicher Mangel“ eingeführt und die Prüfung von Daten-Komponenten, wie das elektronische Notrufsystem eCall, in die Hauptuntersuchung einbezogen. Hintergrund ist eine EU-Richtlinie, die technische Untersuchungen von Fahrzeugen in Europa weiter harmonisieren soll.
„ʿGefährlicher Mangelʾ als neue Mangeleinstufung ist für die Kunden an den Prüfstellen die sichtbarste Veränderung“, erläutert Richard Goebelt, Leiter des Bereiches Fahrzeug & Mobilität beim TÜV-Verband. „Er stellt eine Zwischenstufe unterhalb der Kategorie „Verkehrsunsicher“ dar. Wie „Erhebliche Mängel“ bescheinigt der „Gefährliche Mangel“ eine direkte und unmittelbare Verkehrsgefährdung oder Beeinträchtigung des Umweltschutzes .“Der Fahrzeughalter wird auf den besonderen Gefährdungstatbestand durch eine entsprechende Formulierung auf dem Prüfbericht hingewiesen. Eine Fahrt direkt nach Hause oder zum Zweck der Reparatur oder der HU-Nachprüfung innerhalb eines Monats ist aber noch zulässig. „Bei der Einstufung als ʿVerkehrsunsicherʾ muss – wie bisher auch – unmittelbar die Prüfplakette entfernt und die Zulassungsbehörde informiert werden,“ so Goebelt. Bisher galten die vier Mangelklassen „Ohne Mangel“, „Geringe Mängel“, „Erhebliche Mängel“ und „Verkehrsunsicher“.
Neu ist ferner die Untersuchung von Komponenten für die Datenkommunikation und Datenspeicherung im Fahrzeug. Hierzu zählt beispielsweise das für alle neuen Fahrzeuge ab 1. April 2018 verpflichtende elektronische Notrufsystem eCall – und weiterer Systeme, die zukünftig Bestandteil der Fahrzeugausstattung bei den verschiedenen Stufen des automatisierten Fahrens werden. „Die konkreten Prüfverfahren dieser Systeme sind derzeit noch in der Entwicklung,“ erklärt Goebelt, „der TÜV-Verband setzt sich bereits seit langem für eine zeitnahe gesetzliche Grundlage ein, um alle Fahrzeughersteller zu verpflichten, die relevanten Softwareinformationen für die elektronische Prüfung mit dem HU-Adapter bereit zu stellen.“
Weitere Änderungen betreffen die Beschreibung und europaweite Harmonisierung einzelner Mängel, die an Fahrzeugen auftreten können. So ändert sich beispielsweise die Einstufung der für Verkehrssicherheit und Umweltschutz wichtigen Reifendruck-Kontrollsystemen (RDKS). Goebelt: „Werden jetzt funktionsunfähige oder stillgelegte Reifendruck-Kontrollsysteme bei der Hauptuntersuchung festgestellt, darf keine Plakette mehr erteilt werden.“
Die europäische HU-Richtlinie 2014/45/EU konkretisiert auch die Verwendung der elektronischen Fahrzeugschnittstellen bei der Hauptuntersuchung. „Das ist in Deutschland durch den HU-Adapter seit 2015 schon Standard,“ erläutert Goebelt.
Zusammenfassend stellt Goebelt fest: „Die neue Richtlinie ist ein wichtiger Schritt für mehr Sicherheit modernster digitaler Fahrzeugsysteme, wobei sich für die Kunden an den Prüfstellen der zeitliche Aufwand nicht ändert.“
Quelle: www.vdtuev.de
Kunststoffpartikel sind eine Bedrohung für das Leben im Meer. Im Jahr 2050 wird es laut der „New Plastics Economy“-Studie der Ellen MacArther Foundation mehr Kunststoffpartikel als Fische in den Ozeanen geben. 6 bis 10 Prozent der weltweiten Kunststoffproduktion landen nach Aussage des Umweltbundesamtes in den Meeren.
Viele Kunststoffe werden in Verpackungen verwendet. Die neue Bundesregierung handelt daher richtig, sich mit der Kreislaufwirtschaft von Kunststoff zu beschäftigen.
„Jährlich fallen knapp 30 Mio. Tonnen Kunststoffabfälle in Europa an. Etwa die Hälfte davon wird in Deutschland energetisch genutzt, in den meisten anderen EU-Mitgliedstaaten sieht die Verwertungsquote noch schlechter aus“, sagt Naemi Denz, Geschäftsführerin des VDMA Abfall- und Recyclingtechnik. Deshalb unterstützt der VDMA Fachverband die politischen Bemühungen, das Kunststoffrecycling voranzubringen.
„Sekundärkunststoffe werden aus unserer Sicht nur dann vermehrt eingesetzt, wenn es europäische Normen für Qualitätskriterien der Sekundärgranulate gibt. Außerdem muss die EU Kommission sich eine praktikable Lösung für die Schnittstelle zwischen Abfall- und Stoffrecht einfallen lassen“, erläutert Denz.
Die Einhaltung von Qualitätskriterien setzt oftmals sortenreine Kunststoffe voraus. Technologien für die Gewinnung von Sekundärgranulaten gibt es schon heute am Markt. Kunststoffabfälle werden mittels Zerkleinerung, Siebung, Klassierung und Sensorsortierung aufbereitet. Probleme bereiten nach wie vor dunkle Kunststoffe im Abfallstrom, die die Qualität des Sekundärgranulates mindern. Abhilfe schaffen können moderne Sensorsortieranlagen auf Basis der Hyper Spectral Imaging Technologie.
„Betreiber können erstmals neben den sonst üblichen Kunststoffarten zunächst mit der UniSort Black auch die schwarzen Kunststoffe erfassen und aussortieren und dadurch eine zusätzliche Wertschöpfung erzielen“, erklärt Peter Funke, CEO bei Steinert, ein Spezialist im Bereich Sortiertechnik aus Köln.„Gerade in Zeiten der Verschärfung der Verpackungsverordnung und des China Bans sind dies die maßgeblichen
Lösungen für erfolgreiches Recycling und somit wichtige Themen für uns und unsere Kunden auf der IFAT 2018 in München.
Die UniSort BlackEye schließt im Prozess dann eine weitere Lücke in der sortenreinen Trennung schwarzer Teile. Die Sortiermaschine trennt Kunststoff-Flakes nicht nur nach ihrer Farbe, sondern nach ihrer Polymerklasse und sorgt so für sortenreine Fraktionen.“
Quelle: bvse.de
Kerzengläser, Energiesparlampen & Co. aus der dunklen Jahreszeit gehören nicht in den Altglascontainer
Wenn die Tage länger werden, die Sonne hinter den Wolken hervorschaut und die staubigen Ecken Zuhause zum Vorschein kommen, dann ist es soweit: Der Frühling ist da – und es ist Zeit für den Frühjahrsputz! Dazu gehört auch: Raus mit den leeren Glasverpackungen, winterlichen Lichterketten oder abgebrannten Duftkerzen im Glas. Dabei ist zu beachten, dass sämtliche Kerzenbehältnisse nicht als Verpackung gelten und deswegen nicht in den Altglascontainer, sondern in den Restmüll oder auf den Wertstoffhof gehören. Ebenso wie Energiesparlampen, LED und andere Leuchtmittel oder elektrische Kerzen. Sie haben im Vergleich zu Verpackungsglas eine andere Glaszusammensetzung und bestehen außerdem noch aus weiteren, nicht recycelbaren Teilen. Geraten diese in den Altglascontainer, kann es bei der Produktion von neuen Glasverpackungen zu Störungen kommen. Hinein gehören nur Glasverpackungen, in denen vorher Lebensmittel, Getränke, Kosmetik oder Medikamente verpackt waren. Wer diesen kleinen Tipp beachtet, der leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und kann sich auf eine weitere Belohnung nach dem erfolgreichen Frühjahrsputz freuen: Es ist wieder Platz Zuhause – zum Beispiel für neue Dekoration!
Die Kampagne „Nicht alles passt ins Altglas“
Ziel der Aufklärungskampagne „Nicht alles passt ins Altglas“ ist es, allen Verbrauchern in Deutschland auf sympathische Art zu zeigen, was ins Altglas darf und was nicht. Denn richtiges Recycling ist wichtig, weil sich so wertvolle Ressourcen und Energie einsparen lassen. Je sauberer das Recyclingglas getrennt wird, desto weniger Energie muss für die Aufbereitung eingesetzt werden und desto mehr Scherben können bei der Produktion von neuem Behälterglas zum Einsatz kommen. Interessant zu wissen: 10 Prozent eingesetztes Recyclingglas sparen immerhin 3 Prozent Energie ein. Damit leistet Glasrecycling einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
Über die Initiative der Glasrecycler
Die „Initiative der Glasrecycler“ will Verbraucher über die richtige Altglasentsorgung informieren. Sie setzt sich zusammen aus der „Der Grüne Punkt“ – Duales System Deutschland GmbH (DSD) – einem führenden Anbieter von Rücknahmesystemen – und dem Aktionsforum Glasverpackung – einer Initiative der Behälterglasindustrie in Deutschland. Es sieht sich als unternehmensübergreifende Interessenvertretung der Branche. Die Initiative der Glasrecycler lädt Interessenten herzlich dazu ein, der Initiative beizutreten und diese zu unterstützen.
Quelle: bvse.de