Entsorgung – Recycling – Containerdienst

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bvse gegen mittelstandsfeindliche Ausschreibungsbedingungen

Bonn. Vielfach verhindern die Ausschreibungsbedingungen die Teilnahme von kleinen und mittleren Unternehmen an öffentlichen Vergabeverfahren. Das teilte der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung vor Kurzem dem Bundeskartellamt mit. In einem Schreiben erläuterte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock das Ergebnis verbandsinterner Diskussionen, die aufgrund der geplanten Sektoruntersuchung in der Abfallwirtschaft geführt wurden.

Natürlich habe die Teilnahme oder auch die Nicht-Teilnahme an Ausschreibungen vielfältige Gründe. Oftmals seien aber unfaire Bedingungen bei kommunalen Ausschreibungen, insbesondere im Bereich Altpapier, der ausschlaggebende Grund. Kritisiert wurden unter anderem zu kurze Ausschreibungszeiträume, die maximal drei Jahre betragen würde. Außerdem ließen sich die Kommunen einseitige Vertragsverlängerungen nach Abflauf der eigentlichen Vertragslaufzeit zu alten Konditionen zusichern, ohne dass externe Kostensteigerungen berücksichtigt werden könnten.

Auch sogenannte zweistufige Ausschreibungsverfahren würden durchgeführt. Hier würden die Unternehmen in der ersten Stufe aufgefordert ein Angebot abzugeben. Die fünf Bestbieter würden dann in der zweiten Stufe aufgefordert monatlich ihre Angebote abzugeben. Im Ergebnis erhalte nur das Unternehmen den Zuschlag, das sein Angebot aufstocke.

Auffällig sei, so kritisiert bvse-Hauptgeschäftsführer, dass diese Ausschreibungspraktiken eine extrem einseitige Risikoverteilung zu Lasten der Unternehmen zur Folge hätten, da diese Mengen in der Vermarktung bei der Papierindustrie nicht abzusichern sind. „Gerade kleine und mittelständische Unternehmen haben jedoch nicht die Möglichkeit, diese, oft unkalkulierbaren, Risiken einzugehen und verzichten deshalb auf eine Teilnahme“, berichtete Rehbock dem Bundeskartellamt. Große Konzerngesellschaften seien hier klar bevorteilt und könnten so auch bessere Margen erzielen.

Kritisiert wurde vom bvse auch, dass kommunale Ausschreibungen zudem auch oftmals neueste Fahrzeugtechnik, modernste Ident- und Verwiegungssysteme, häufige Abfuhrrhythmen verlangten und außerdem hohe Vertragsstrafen vorsehen. Die daraus resultierenden hohen Investbeträge, die rasch bei mehreren Millionen Euro liegen können, stellten, angesichts der kurzen Vertragslaufzeiten, ein ebenfalls nicht zu unterschätzendes Hemmnis bezüglich der Teilnahme mittelständischer Unternehmen an kommunalen Ausschreibungen dar.

Der bvse bat das Bundeskartellamt daher die geschilderte Problematik im Rahmen der Sektoruntersuchung aufzugreifen. Den Verband ärgert in diesem Zusammenhang nicht nur, dass kommunale Ausschreibungen mittelstandsfeindlich ausgestaltet und sich dadurch weniger Unternehmen an den Ausschreibungen beteiligen würden. Dass dies dann auch noch als Grund für Rekommunalisierungen angeführt würde, wie dies beispielsweise jüngst in Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) geschehen ist, könne nicht nachvollzogen werden.

Quelle: bvse

Alle Jahre wieder – große Altglasmengen zur Weihnachtszeit

Alljährlich rund um Weihnachten und Neujahr herrscht in der Recyclingwelt Hochbetrieb. Speziell die Altglasmengen steigen zu den Feiertagen um etwa 30 Prozent. Bei Austria Glas Recycling, Österreichs Glasrecyclingspezialisten, und seinen Partnern meistert man diese bereits bekannten großen Mengen an Verpackungsglas mit zusätzlichen Entleerungsfahrten.

Dazu Dr. Harald Hauke, Geschäftsführer der Austria Glas Recycling GmbH: „Glasverpackungen sind zu den Feiertagen dem Anlass entsprechend sehr beliebt. Wir appellieren daher an die Bevölkerung, alle leeren Glasverpackungen zu den Glassammelstellen zu bringen. Selbst in Festtagsstimmung sollten wir auf Umwelt- und Klimaschutz nicht vergessen.“ Wichtig ist richtiges Recycling – gerade auch zu Weihnachten und Silvester. In den Glascontainer dürfen ausschließlich Glasverpackungen wie Wein- und Sektflaschen, Essig- und Ölflaschen, Konserven- und Marmeladegläser oder Parfumflakons.

Fehlwürfe und Silvesterböller als Gefahr beim Glasrecycling

Aus Unwissenheit passieren gerade um diese Jahreszeit Fehler – die chemische Zusammensetzung von Trinkgläsern, Punschhäferl, Christbaumkugeln oder Glasschmuck unterscheidet sich von jener der Flaschen und Flakons erheblich, weshalb diese keinesfalls gemeinsam recycelt werden können. Sektgläser, Glasschmuck & Co. gehören deshalb ebenso wie kaputte Spiegel oder Vasen zum Restmüll. Derartige Fehlwürfe in den Glascontainer können wertvolle Chargen Verpackungsglas zerstören. Zerstörerisch und gefährlich wirken auch Silvesterböller, wenn diese falsch eingesetzt werden.

In den letzten Jahren kommt es immer öfter vor, dass Feuerwerkskörper in Glascontainer geschmissen werden. Dieses Vorgehen vernichtet nicht nur hunderte Kilo wertvolles Altglas und dessen Behälter, sondern birgt darüber hinaus höchste Gefahr für alle Personen, die sich in der Nähe befinden.

 

Quelle: bvse

HWWI-Rohstoffpreisindex auf Jahrestiefstand

Nach drei Monaten mit vergleichsweise stabilen Preisen fiel der HWWI-Rohstoffpreisindex im November erneut und verringerte sich um 6,4 % im Vergleich zum Vormonat. In Euro-Notation belief sich der Rückgang aufgrund des schwachen Euros auf insgesamt 2,1 %. Damit markierte der Gesamt-Index im November seinen tiefsten Stand im laufenden Jahr sowie gleichzeitig auch seit über 6 ½ Jahren, als der Index im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise nur unwesentlich geringer notierte. Im vergangenen Monat gaben die Preise für Rohöl – nach einer zwischenzeitlichen Stabilisierungsphase – wieder nach und der Index für Energierohstoffe fiel um 6,9 % (in Euro: -2,6 %). Auch Industrierohstoffe waren von den neuerlichen Kurseinbußen betroffen. Der Index für Industrierohstoffe sank um 6,0 % (in Euro: -1,7 %). Vergleicht man die derzeitige Lage an den Rohstoffmärkten mit dem Zustand vor 1 ½ Jahren, so hat sich die Situation dramatisch verändert: Die Preise sind drastisch eingebrochen und der HWWI-Rohstoffpreisindex hat sich mehr als halbiert.

Index für Energierohstoffe: -6,9 % (in Euro: -2,6 %)

Nach einer 3-monatigen Phase mit relativ stabilen Preisen ging es am Ölmarkt im November erneut ab-wärts. Der Preis der weltweit wichtigsten Referenzsorte Brent fiel im Monatsdurchschnitt um 6,8 % auf 46,04 US-Dollar pro Barrel. Für die US-amerikanische Sorte WTI musste mit durchschnittlich 43,01 US-Dollar pro Barrel 7,1 % weniger als im Vormonat bezahlt werden und der Preis für Nahost-Öl sank um 8,4 % auf 42,16 US-Dollar pro Barrel. Nach den Daten der Internationalen Energieagentur übersteigt seit dem ersten Quartal 2014 die global produzierte Menge an Rohöl den weltweiten Konsum. Das Angebot ist höher als die Nachfrage, als Folge sinkt der Preis und die Öllager füllen sich, Konsumenten profitieren und Produzenten geraten zunehmend unter Druck. Diese Lage hat sich seit fast zwei Jahren nicht merklich ge-ändert, sie hat sich in mancher Hinsicht sogar verschärft. Nebst der einfachen Betrachtung der Fundamen-taldaten sind auch die Erwartungen der zukünftigen Marktlage ausschlaggebend für das gegenwärtige Preisniveau. Im November verstärkten die Nachrichten die Erwartungen eines „tiefer-für-länger“ [lower-for-longer] – Szenarios. Im Vorfeld der OPEC-Sitzung am 04. Dezember deutet wenig auf eine Änderung des Marktzustandes hin. Im November letzten Jahres hatte das Kartell unter der Führung von Saudi-Arabien beschlossen, trotz des Angebotsüberhangs seine Produktion nicht zu drosseln und Marktanteile gegen kos-tenintensivere Produzenten zu verteidigen, was starke Preiseinbrüche zur Folge hatte. Die bisherigen Signa-le aus dem OPEC-Umfeld deuten gegenwärtig auf keinen signifikanten Strategiewechsel hin. Damit bleibt es wahrscheinlich, dass es in der nächsten Zeit keine dauerhaften Preisimpulse nach oben geben wird.

Index für Industrierohstoffe: -5,9 % (in Euro: -1,6 %)

Auch bei Industrierohstoffen fielen im November die Preise. Teilweise sanken die Notierungen auf Mehr-jahres-Tiefstände. Anhaltende Sorgen, dass die chinesische Wirtschaft – größter Verbraucher der meisten Industrierohstoffe – weiter ins Stocken gerät, trübten die Aussichten ein. Erste Prognosen gehen davon aus, dass Chinas Stahlnachfrage in diesem Jahr gefallen ist und auch 2016 fallen wird. Diese Perspektive schlägt sich insbesondere in den Rohstoffen für die Stahlproduktion wieder. Eisenerz erreicht mit einem Monats-durchschnitt von 46,18 US-Dollar pro Tonne seinen geringsten Wert seit 2004, als die Preisfindung für Ei-senerz noch bilateralen Verträgen unterlag und nicht im Spotmarkt bestimmt wurde. Auch die Preise für NE-Metalle fielen auf neue Tiefstände. Der Stahlveredler Nickel notierte mit zeitweise 8.155 US-Dollar pro Tonne auf seinem tiefsten Stand seit 2003, Zink und Kupfer erreichten mit monatsdurchschnittlichen 1.582 US-Dollar bzw. 4.808 US-Dollar pro Tonne ihre geringsten Stände seit 2009.

Quelle: www.hwwi.org

Sortenreine Kunststofftrennung der neuen Generation

Thermoplastische Mischkunststoffströme aus dem Altfahrzeug- oder dem Elektronikschrottrecycling werden am Ende eines Aufbereitungsverfahrens meist der thermischen oder rohstofflichen Verwertung zugeführt oder aber in Drittländer exportiert. Damit werden den nationalen Rohstoffmärkten wertvolle Rohstoffe entzogen. Heute verwendete Aufbereitungsverfahren können meist nur Kunststoffkonzentrate von minderer Qualität erzeugen, die für ein hochwertiges werkstoffliches Recycling nicht genügen. Unzureichende Erlöse oder fehlende Absatzmöglichkeiten sind die Folge.

Mit dem Polyfloat®-System hat SICON ein Aufbereitungsverfahren zur dichtebasierten Nasskunststofftrennung entwickelt, welches im Gegensatz zu bisherigen Verfahren hohe Produktausbeuten bei gleichzeitig höchsten -einheiten von über 99% erzielt. Zu den Standard-Anwendungen gehören u.a. PVC-, ABS/PS- oder Polyolefin-Trennung aus einem Eingangsmaterial bei Durchsatzleistungen bis zu 7 Tonnen pro Stunde pro Aufbereitungslinie.

Das Herzstück des Polyfloat®-Systems ist der Trennbehälter, welcher durch eingebrachte Lamellen im Behälterinneren die optimale Ausgangslage für eine sauberes Trennergebnis schafft: Kunststoffpartikel schwimmen auf Grundlage ihrer spezifischen Dichte auf oder sinken ab. Der sogenannte Schwimmgürteleffekt (anhaftende Luftblasen) wird dabei fast vollständig eliminiert.

Die Ausstattungsvarianten Oberflächenräumer, Krählwerk oder Kratzbodenaustrag erweitern die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten des Trennbehälters, für z.B. Folien- oder Flakes unterschiedlicher Korngröße.

Daneben komplettieren eine Anmischstation für die gemischten Kunststoffe und Trennmedium, eine Trennmediumlösestation und eine mechanische Trocknungslinie das Polyfloat®-System. Alle Komponenten werden mit einer bedienerfreundlichen Prozesssteuerung optimal auf einander abgestimmt.

Gerade wenn es um gleichbleibende Produktqualitäten geht, ist das Polyfloat®-System die richtige Wahl, rät SICON. Mittels Online-Dichtemessung, Restfeuchtebestimmung in der Gutfraktion und automatisierter Dosierung von Trennmedium, erhält der Anwender die maximale Betriebssicherheit. SICON hilft mit seiner 15-jährigen Erfahrung in der Shredderrückstandsaufbereitung bei der Festlegung der besten Trenndichte sowie auch der Erschließung von Absatzwegen. Auch für die nicht werkstofflich verwertbaren Kunststofffraktionen zeigt SICON gerne Wege auf.

Für die Vorbehandlung der Mischkunststoffe steht eine Oberflächenreinigung mittels speziell für die Anwendung entwickelter Waschzentrifuge und Kreislaufwasser-aufbereitung zur Verfügung. Um grobe Holzverunreinigungen aus dem Eingangsmaterial zu entfernen, bietet sich mit dem VARISORT WEEE N Sortiersystem ein leistungsstarkes Nahinfrarot-Sensorsystem an. Auch hier gilt, dass hohe Ausbeuten erzielt werden. Erst dann wird ein Recycling wirtschaftlich. Für das „Refining“ der gewonnenen Mischkunststoffe stehen zusätzlich AIRSORT Windsichtertechnik, elektrostatische Abscheider und Elastomerseparatoren zur Verfügung, um die maximale Produktqualität und –reinheit zu erzeugen.

Quelle und Bild: www.sicon.eu

Jobs für Flüchtlinge in der Abfallwirtschaft?

In der neuesten Ausgabe des Magazins Wirtschaft gibt die IHK für München und Oberbayern Unternehmen, die Flüchtlinge beschäftigen wollen, einen praktischen Überblick zu wichtigen Fragen, beispielsweise darüber, wer arbeiten darf, welche Genehmigungen notwendig sind, unter welchen Voraussetzungen eine Ausbildung möglich ist und welche Hilfen es zum Einstieg gibt. Ebenso gibt es Hinweise, wie man zu den Flüchtlingen Kontakt aufnehmen kann…

Quelle: bvse.de

bzw. www.muenchen.ihk.de

Ressourcenförderung und lebendige Kreislaufwirtschaft für Wirtschaftsstandort Deutschland

Angesichts steigender Rohstoff- und Energiepreise spielen insbesondere Maßnahmen zur Ressourcenförderung und zu einer lebendigen Kreislaufwirtschaft für die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschlands eine bedeutsame Rolle. „Die Schließung von Stoffkreisläufen ist ein Schlüsselelement der Ressourceneffizienz“, und „wenn es gelingt die Stoffkreisläufe zu schließen, dann wird der klassische Abfallentsorger zu einem Versorger mit Sekundärrohstoffen“, hob die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke auf der bvse-Jahrestagung am 2. Oktober in Frankfurt die zentrale Aufgabenstellung der Recycling- und Entsorgungsbranche hervor.

         Eveline Lemke, Wirtschaftsministerin Rheinland-PfalzFoto: bvse

Gemeinsam geschlossene Stoffkreisläufe entwickeln

An dem Gelingen einer lebendigen Kreislaufwirtschaft seien dabei gleichermaßen private Entsorgungs- und Recyclingunternehmen und kommunale Betriebe beteiligt. „Deshalb kommt es zunehmend darauf an, dass kommunale und private Entsorgungs- und Recyclingunternehmen gemeinsam geschlossene Stoffkreisläufe entwickeln und organisatorisch sowie technisch umsetzen“, so Lemke. Ein Vorankommen sei nur in einem Kompromiss möglich, der den berechtigten Interessen beider Seiten ausreichend Rechnung trüge. Dieser könne so aussehen, dass die öffentlich-rechtlichen Entsorger die Sammlung übernehmen, entweder in Eigenleistung unter festgelegten bundesweit geltenden Rahmenbedingungen einer Zentralen Stelle  oder über die Ausschreibung im Wettbewerb an Dritte. Die privaten Unternehmen hingegen sollten Sortierung, Verwertung und Vermarktung der Wertstoffe organisieren und die volle Finanzierungsverantwortung tragen.

Mehr Transparenz, Qualität und höhere Recyclingquoten

Die strittigen Positionen in Bezug auf die Organisationsverantwortung führten nach Ansicht der Wirtschaftsministerin auch dazu, dass Ziele der Kreislaufwirtschaft zu mehr Transparenz, besseren Qualitäten und höheren Recyclingquoten und hochwertigerem Recycling bisher nur unzureichend umgesetzt wurde. „Die Messlatte für das Kunststoffrecycling liegt mit 36% viel zu niedrig. Der Markt kann viel mehr Kunststoffe zum Recycling aufnehmen. Warum tun wir es dann nicht?“ so die Ministerin, die auch noch einmal auf die Produktverantwortung als eine der zentrale Botschaften des Anfang 2015 veröffentlichten „Grünen Eckpunktepapiers zum Wertstoffgesetz“ einging: „Die Stärkung von Produktverantwortung bedeutet aus meiner Sicht, dass die Hersteller und Vertreiber die materielle und finanzielle Verantwortung für die Vermeidung, die Verwertbarkeit und die stoffliche Verwertung der Wertstoffe tragen.“ Die Rolle der Politik sei dabei, die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Sinne der Abfallhierarchie auszugestalten. Priorität habe die Vermeidung von Abfällen. Sollte dies nicht möglich sein, stehe die hochwertige Verwertung im Vordergrund. Ein Umdenken im Herstellungsprozess der Produkte – weg von Ökoeffizienz hin zu Ökoeffektivität – das Cradle to Cradle, mache den heutigen Abfallbegriff überflüssig.

Duale Systeme: Masse statt Klasse

Kritik, insbesondere hinsichtlich Qualität und Transparenz übte die Ministerin auch an den Dualen Systemen, denen es „zum Teil nur um die Erreichung der Verwertungsquoten, und nicht um die hochwertigste Qualität in den Recyclingprozessen“ gehe. Sie räumte jedoch auch eine Schuld der Produktverantwortlichen ein, die die Situation verschärft hatten, indem sie  den teilweise ruinösen Wettbewerb der Systeme ausnutzten, um ihre Entsorgungskosten zu senken. Das alles hätte dazu geführt, dass viele die Sinnhaftigkeit der Systeme in Frage stellten.

Wertstoffgesetz: Potenziale in Gewerbe und Haushalt sichern

Ein besonderes Augenmerk sollte nach Ansicht der stellvertretenden Ministerpräsidentin auf das Wertstoffpotenzial in den Gewerbeabfällen gelegt werden. Immer noch gehe Deutschland eine große Menge Wertstoffe verloren, da rund 60% der gemischten Gewerbeabfälle ohne weitere Sortierung der Verbrennung zugeführt und selbst bei einer Sortierung nur eine Quote von 16,5% erreicht werde. Von rund 3,2 Millionen Tonnen Wertstoffen, die laut einer Studie des Umweltbundesamtes gehoben werden könnten, würden derzeit tatsächlich nur rund 460.000 Tonnen gewonnen.

Die Mengensteigerung an Wertstoffen durch das zukünftige Miterfassen stoffgleicher Nichtverpackungen im haushaltsnahen Bereich, die laut einer Studie auf rund 7 kg pro Einwohner und Jahr beziffert wird, hält sie jedoch für überschätzt, da bereits heute rund 3,5 kg stoffgleicher Nichtverpackungen aus Haushalten im Gelben Sack landen.

Es erscheint mir wenig plausibel und kaum vermittelbar, dass sich ein Wertstoffgesetz auf Wertstoffe aus privaten Haushalten beschränkt und Millionen von Tonnen an Wertstoffen aus Gewerbe und Industrie ausschließt“, so die Ministerin, und fordert in der Konsequenz „ein Wertstoffgesetz, dass den Umgang mit Wertstoffen umfassend regelt“ und „den Teil der Gewerbeabfallverordnung, der sich mit Wertstoffen befasst, in ein Wertstoffgesetz zu integrieren“.

Einheitliche Regeln für den Umgang mit Bauabfällen schaffen Marktsicherheit

Auch für Deutschlands größten Stoffstrom im Abfallbereich, die Bauabfälle, sind Regelungen dringend erforderlich, so Lemke weiter. Nach wie vor führe das Fehlen einer Bauabfall-Verordnung,  bzw. einer vollzugstaugliche Ersatzbaustoffverordnung, die die Anforderungen an den Einbau von mineralischen Ersatzbaustoffen in technische Bauwerke umfassend regelt, zu viel Verunsicherung im Markt.

Österreichs neue Recycling-Baustoffverordnung, die bereits eine übersichtliche und einheitliche Regelung für den Umgang mit Bauabfällen ausgehend vom Rückbau über die Verwertung bis hin zum Einsatz der Recyclingprodukte geschaffen hat, „wäre aus meiner Sicht auch der richtige Ansatz für Deutschland“, so Lemke

Da die Novellierung der Gewerbeabfallverordnung dringend erforderlich ist, könnte die Umsetzung eines umfassenden Wertstoffgesetzes sowie einer einheitlichen Baustoffverordnung auch in nachgelagerten Schritten erfolgen, schlug die Ministerin vor.

Quelle: bvse

Floridas ehrgeizige Recyclingziele bieten Business-Chancen

Der US-Bundesstaat Florida hat ehrgeizige Recycling-Ziele. Bis 2020 möchte er eine Recycling-Quote von 75% erreichen. Noch bleibt jedoch viel zu tun, denn 2013 lag die Recycling-Rate erst bei 49%, wobei die Raten bei den unterschiedlichen Countys teils extrem variieren.

An der Spitze des Rankings stehen bei der Gesamt-Recycling-Rate, die die Energieerzeugung durch Abfallprodukte einschließt, mit 70% beziehungsweise 73% die Countys Lee und Hillsborough. Beim klassischen Recycling ohne die Energieerzeugung durch Abfall liegt dagegen Sarasota mit einer Quote von 58% in Führung. Max Karagoz vom Unternehmen ALTON (http://www.us-corporation.org), das deutschsprachigen Unternehmern bei ihrem Eintritt in US-Märkte unterstützt, sieht bei alledem auch Chancen, sich mit Innovationen und Technologien aus Deutschlands Recyclingbranche erfolgreich in Florida zu etablieren.

      Floridas Recyclingziele: gesetzlich verankerter Ehrgeiz

Florida hat sein Recyclingziel 2008 in der Sektion 403.7032 der Satzung des Bundesstaates verankert. Übersetzt heißt es hier unter Punkt 2: „Das langfristige Ziel der Recycling-Bemühungen bundesstaatlicher und lokaler Einheiten, privater Unternehmen und Organisationen sowie der Öffentlichkeit ist es, 2020 mindestens 75% des Feststoffabfalls in Siedlungen zu recyceln, der ansonsten in Einrichtungen zur Abfallentsorgung, auf Deponien oder in Müllverbrennungsanlagen entsorgt worden wäre.“

2008 wurde zudem das Florida Department of Enviromental Protection (DEP) damit beauftragt, ein Programm zu entwickeln, um dieses Ziel zu erreichen, und es dann der Legislative zur Genehmigung zu übergeben. Anfang 2010 lag dieser Report vor. Er dokumentierte damals eine Menge von etwa 29 Millionen Tonnen (32 Millionen tons) Abfall, die die Bewohner und Gäste Floridas jedes Jahr produzieren. Ein Viertel des Abfalls bestand aus Bau- und Abbruchschutt, 40% aus organischem Material wie Essensabfällen und Papier. Die Recyclingquote lag bei nur 28%.

Der Report zeigte die verschiedenen Ansatzpunkte einer Strategie auf, mit der Florida das 75%-Ziel erreichen kann. Zu ihnen gehörte unter anderem Bildung, die das Thema „Recycling in die Schulen trägt, wo es auch aktiv umgesetzt wird. Als ein positives Beispiel nannte der Report die Schulbehörde von Pasco County, die eins der am längsten laufenden und erfolgreichsten Recycling-Programme in Florida unterhält. Darüber hinaus beschrieb der Report beispielsweise Wege der Trennung von Bauschutt für ein anschließendes Recycling sowie den Prozess der Stromerzeugung mithilfe organischer Abfälle.

Ein Thema des Reports waren auch konkrete innovative Recycling-Programme wie das Pay-As-You-Throw (PAYT) System, bei dem man umso weniger für die Abfallentsorgung zahlt, je weniger Abfall man produziert, und die Zero-Waste-Zonen, in denen ALLES, was produziert wurde, entweder konsumiert oder recycelt wird. Klassischen Abfall, den man wegwirft, gibt es in solchen Zonen nicht mehr.

      14 Countys mit Recyclingraten ab 51%

Seit 2010 hat sich in Florida einiges in Sachen Recycling getan, was nicht zuletzt die für 2013 dokumentierte Recycling-Quote von 49% zeigt. Sie liegt deutlich über den 2010 dokumentierten 28%, ist andererseits aber auch noch deutlich von den 75% entfernt, die für 2020 im gesamten Staat angepeilt sind. 14 Countys kamen 2013 auf eine Rate ab 51%. Sie kann man als Vorreiter unter den 67 Countys Floridas bezeichnen.

In absoluten Zahlen stieg die Menge recycelten Materials in Florida von 8,8 Millionen Tonnen im Jahr 2012 um etwa 21,6% auf 10,7 Millionen Tonnen (2013). Die Quote beim klassischen Recycling (ohne Energieerzeugung durch Müll) stieg von 35% (2012) auf 38% (2013). Gestiegen ist allerdings auch die Menge des Feststoffabfalls in Florida und zwar von 25,3 Millionen (2012) auf 31,3 Millionen (2013) Tonnen, was aber unter anderem auf steigende wirtschaftliche Aktivitäten im Bundesstaat zurückzuführen sein soll. Nachhaltiges Abfallmanagement bedeutet aber auch in Florida die Reduzierung der aufkommenden Abfallmenge UND ein verstärktes Recycling dessen, was weiterhin an Abfall anfällt.

      Modernes Recycling braucht innovative Ideen

„Modernes Recycling braucht innovative Ideen“ gilt in Florida wie überall sonst auf der Welt. Max Karagoz von ALTON rät deshalb deutschsprachigen Unternehmern mit innovativen Produkten oder Leistungen aus der Recycling-Branche, einmal über eine Expansion nach Florida nachzudenken. Wer gute Ideen mitbringt, kann den US-amerikanischen Sonnenscheinstaat bei seinen ehrgeizigen Zielen unterstützen. Aber auch andere US-Bundesstaaten können sich als attraktiver Standort einer US-Tochterfirma von Recyclern aus Ländern wie Deutschland,Österreich und der Schweiz anbieten.

ALTON unterstützt deutschsprachige Unternehmer beim Markteintritt in die USA durch Hilfe bei der Gründung von Unternehmen mit US-amerikanischer Rechtsform sowie bei Visa-Angelegenheiten. Das in Miami und Wiesbaden ansässige Unternehmen kann darüber hinaus Kontakte zu kompetenten US-amerikanischen RechtsanwältInnen und SteuerberaterInnen vermitteln und ist speziell im Bundesstaat Florida für seine Kunden auch bei Aktivitäten wie der Suche nach passenden Gewerbeimmobilien tätig.

Quelle: bvse

Schrottmarkt: bvse mit Halbzeitbilanz 2015

Die Halbzeitbilanz 2015 für den Schrottmarkt fällt eher ernüchternd aus. Dieses Zwischenfazit zieht bvse-Schrottmarktexpertin Birgit Guschall-Jaik für den Zeitraum Januar bis Juni 2015.

Während die Rohstahlproduktion von Januar bis Juni um lediglich 1,5 Prozent zurückgegangen ist, sank der Schrottverbrauch deutlicher, laut vorliegenden Daten der Wirtschaftsvereinigung Stahl, um insgesamt 3,7 Prozent. Sowohl die integrierten Hüttenwerke (./. 173.000 Tonnen) als auch die Elektrostahlwerke (./. 203.000 Tonnen) reduzierten ihren Schrottverbrauch im betrachteten Vergleichszeitraum.

Die integrierten Hüttenwerke profitierten von den günstigen Weltmarktpreisen für Erz und erhöhten im Rohstahlprozess den Roheisenverbrauch zu Lasten des Schrotteinsatzes. Während im Januar 2014 zum Beispiel für australisches Feinerz (62 % Fe) rund US-$ 130 pro Tonne auf dem Weltmarkt bezahlt werden mussten, schwankte der Preis im Juni um US-$ 60 pro Tonne. Der durchschnittliche Preis für die Sorte HMS 1/2 (80:20) FOB Rotterdam lag im Januar 2014 US-$ 372,50 pro Tonne, während er im Juni 2015 bei US-$ 257,80 pro Tonne lag. Der Schrottzukauf der Werke vom Handel verringerte sich im betrachteten Zeitraum um 376.000 Tonnen. Die Stahlschrottexporte sanken um 364.000 Tonnen und die Importe sogar um 417.000 Tonnen, woraus geschlossen werden kann, dass der Bedarf verstärkt aus dem Inland gedeckt wurde.

Im ersten Halbjahr 2015 stützte die stabile Schrottnachfrage der Verbraucher sowohl national wie international die Schrottpreise. Der Markt war relativ ausgeglichen, erst ab Juli begannen die Schrottpreise auf breiter Front nachzugeben. Damit steht die Schrottwirtschaft im zweiten Halbjahr 2015 vor schwierigen Herausforderungen in einem alles andere als stabilem Umfeld.

Quelle: bvse

bvse beklagt mangelndes Qualitätsbewusstsein der dualen Systeme

„Wir blicken auf turbulente sechs Monate für das Kunststoffrecycling in diesem Jahr zurück“, erklärte Dr. Thomas Probst, bvse-Experte für das Kunststoffrecycling. Euro-Schwäche, niedriger Ölpreis und nicht zuletzt zu wenig und qualitativ inakzeptabler Input haben den Markt in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in Atem gehalten.Von den Kunststoffrecyclern wird nach wie vor beklagt, dass zu geringe Verarbeitungsmengen für die Kunststoffrecyclinganlagen in Deutschland verfügbar sind. Die qualitativ guten Mengen werden von dualen Systemen in eigenen Anlagen verarbeitet, ins Ausland abgesteuert und die noch verbleibenden Mengen sind häufig von minderer Qualität und stehen in scharfer Konkurrenz mit Verbrennungsanlagen.

Als nach wie vor schwierig bezeichnete Probst den Umgang der dualen Systeme mit der Qualitätsproblematik. Neutrale Sortieranalysen, die über Jahre hinweg durchgeführt wurden, zeigen, dass der Anteil  mangelhafter (nicht spezifikationsgerechter) Mischkunststofflieferungen auf 94 % (Daten aus 2013) angestiegen ist. Diese mangelhaften Lieferungen, mit denen die Kunststoffrecycler schwer zu kämpfen haben, weisen einen Störstoffanteil von über 15 % aus. Die jährliche bvse-Branchenumfrage hat dazu ergeben, dass 62 % der im bvse organisierten Kunststoffrecycler mit weiter deutlichen Verschlechterungen bei den angebotenen Kunststoffqualitäten rechnen.

Die im Markt angebotenen Sortierqualitäten entsprechen nicht den bestehenden Qualitätsvorgaben. Um aber an der häufig und offensichtlich schlechten Qualität etwas zu ändern, müssten die Kunststoffrecyclingunternehmen nicht nur unentwegt prüfen, sondern auch rügen und Lieferungen zurückgehen lassen. Angesichts der Vielzahl der mangelhaften Lieferungen ist das rein faktisch jedoch gar nicht möglich, da die Recyclingunternehmen ansonsten Gefahr liefen, die Anlagen mangels Input nicht mehr betreiben zu können, wie Probst ausführte. Von daher fordert der bvse die dualen Systeme auf, dafür Sorge zu tragen, dass die vertraglich zugesicherten Qualitäten auch geliefert werden. „Dies kann und darf aber nicht zu Lasten der Sortierer geschehen, die unter einem ungeheuren Margendruck stehen. Eine vernünftige Qualität hat nun einmal auch seinen Preis“, betonte Probst.

Positiv hielt der bvse in seiner Halbjahresbilanz fest, dass der von den Kunststoffrecyclern befürchtete „worst case“ nicht stattfand. Die von den dualen Systemen angekündigten Mengenkürzungen für die Kunststoffrecycler werden in 2015 nicht wirksam. „Das ist erfreulich und lässt eine deutlich verbesserte Perspektive für das Recycling von Verpackungskunststoffen in Deutschland erwarten“, stellte Dr. Thomas Probst abschließend fest.

 

Quelle: bvse

Pilotanlage zur Rückgewinnung von Phosphor

In Hamburg ist am 06.07.2015 eine Pilotanlage zur Rückgewinnung von Phosphor auf dem Klärwerk Hamburg in Betrieb genommen. Weltweit erstmals kann mit diesem Verfahren der wichtige Rohstoff, der sich bei der Abwasserreinigung in der Klärschlammasche konzentriert, wirtschaftlich effizient recycelt werden. Phosphor ist weltweit nur begrenzt vorhanden, aber essentiell für das Pflanzwachstum und damit für die Nahrungsmittelproduktion insgesamt. Langfristig soll die in Hamburg anfallende Klärschlammasche komplett verwertet werden, um Phosphor zurückzugewinnen.

Phosphor wird vom Menschen über die Nahrung in Form von Phosphat aufgenommen. Der Mineralstoff treibt wichtige Stoffwechselprozesse im menschlichen Körper an und sorgt unter anderem für feste Zähne und Knochen. Über menschliche Ausscheidungen gelangt der wertvolle Stoff ins Abwasser und landet schließlich im Klärschlamm. Da dieser insbesondere in Großstädten nicht nur Wertstoffe enthält, sondern auch Schadstoffe, wird er nur noch selten als Dünger eingesetzt.

In Hamburg wird der Klärschlamm bereits seit Jahren zu 100 Prozent verbrannt und die Asche in einer Spezialdeponie eingelagert. Damit der Phosphor den Böden nicht für immer verloren geht, ist es für die Zukunft entscheidend, Phosphor aus der Klärschlammasche zu recyceln. Bislang mangelte es aber an wirtschaftlich effizienten Verfahren.

Mit einer gemeinsamen Pilotanlage wollen HAMBURG WASSER und REMONDIS nun den Nachweis antreten, dass Phosphorrecycling im großtechnischen Maßstab umsetzbar ist. Möglich macht das ein von REMONDIS entwickeltes Verfahren, das sogenannten Tetraphos-Verfahren. Dieses löst nicht nur hochwertige Phosphorsäure aus der Asche, sondern auch weitere mineralische Salze, die ebenfalls verwertet werden können. Auf diese Weise werden Stoffkreisläufe vor Ort geschlossen.

 

Quelle: bvse

Deutsche Bauwirtschaft warnt vor Entsorgungsnotstand

Die Entsorgung mineralischer Bauabfälle wird immer teurer und bürokratischer

Jährlich werden von der deutschen Bauwirtschaft im Auftrag der Bauherren über 190 Millionen Tonnen mineralischer Abfälle zur Wiederverwendung aufbereitet, transportiert, wiederverwertet oder entsorgt. Eine Umfrage unter Mitgliedsunternehmen des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB) und des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB) zeigt, dass sich der finanzielle und bürokratische Aufwand beim Umgang mit mineralischen Abfällen in den letzten Jahren jedoch besorgniserregend erhöht hat. Bei knapp 70 % der befragten Unternehmen hat der betriebliche Aufwand für das Abfallmanagement seit 2009 zugenommen, und zwar im Mittel um ca. 70 %.

Ein erhebliches Problem ist die zunehmende Tendenz von privaten und öffentlichen Bauherren, ihre Verantwortung für die bei ihren Baumaßnahmen anfallenden mineralischen Bau- und Abbruchabfälle auf die ausführenden Unternehmen abzuwälzen. Die Bauunternehmen sind hierdurch verpflichtet, die Abfälle zu untersuchen. Das Warten auf die Untersuchungsergebnisse führt oftmals zu Verzögerung bis hin zu einem völligen Stillstand der Baumaßnahme. Auch die aufwendige Baustellenlogistik, die Zwischenlagerung der Abfälle, das Finden eines geeigneten Entsorgungswegs und das elektronische Nachweisverfahren verursachen steigende Kosten bzw. Verzögerungen im Bauablauf.

Auch durch den öffentlichen Rechtsrahmen wird die Entsorgung mineralischer Bauabfälle erheblich erschwert. Der Umgang mit mineralischen Bau- und Abbruchabfällen ist derzeit durch 16 voneinander differierende Landesvorschriften geregelt. Die einseitige Orientierung am Besorgnisgrundsatz des Grundwasser- und Bodenschutzes führt zu im europäischen Vergleich einzigartig rigiden Grenzwerten. Häufig werden deshalb auch lediglich natürlich „belastete“ Böden nicht wieder in technischen Bauwerken verwendet, sondern stattdessen deponiert. Mit der Folge, dass Deponieraum zunehmend knapp wird und die Transportentfernungen zunehmen.

Franz X. Peteranderl, Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, erklärte anlässlich der Veröffentlichung der gemeinsamen Umfrage der Verbände: „Die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen darf nicht weiter geschwächt werden! Der Umgang mit mineralischen Bau- und Abbruchabfällen muss bundesweit einheitlich geregelt werden. Die Bauwirtschaft braucht ein harmonisiertes und in sich geschlossenes Regelwerk, das zwischen den Belangen des Grundwasser- und Bodenschutzes auf der einen und der Ressourcenschonung und Abfallvermeidung auf der anderen Seite ausgewogen vermittelt.“

Klaus Pöllath, Vizepräsident Technik des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, ergänzte: „Die Verlagerung von Risiken und Kosten des Umgangs mit mineralischen Bau- und Abbruchabfällen auf die Bauwirtschaft entspricht nicht dem Verursacherprinzip. Insbesondere öffentliche Bauherren müssen sich zu ihrer Verantwortung bekennen. Für den Umgang mit Bauabfällen und beim Einsatz von Recyclingbaustoffen sind Bauherren, Bauwirtschaft, Architekten und Ingenieure, Abbruchunternehmen und Baustoffaufbereiter gleichsam Adressaten. Nur wenn sich diese in einem Gesamtregelwerk wiederfinden, kann das gesetzte Ziel, die Akzeptanz des Einsatzes von Recyclingbaustoffen zu steigern, auch gelingen.“

 

Quelle: bvse

Altpapierverbrauch und Papierproduktion rückläufig

Bonn. Wie der Verband Deutscher Papierfabriken als „Statistische Kurzinformation“ mitteilte, wurden im Zeitraum Januar bis Mai 2015 6,9 Millionen Tonnen Altpapier von den Papierfabriken verbraucht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang um 0,7 Prozent.

Die Produktion von Papierzellstoff ging im gleichen Zeitraum jedoch um drei und die Produktion von Holzstoff sogar um 7,8 Prozent zurück. Auch die Gesamtproduktion von Papier, Pappe und Karton war rückläufig und gab um 2 Prozent nach.

Dazu trugen insbesondere Papier und Pappe für technische und spezielle Verwendungszwecke bei, deren Produktion sich um 7,9 Prozent reduzierte. Auch die Produktion von graphischen Papieren ging deutlich um 3,8 Prozent zurück, während die Produktion von Papier, Pappe und Karton für Verpackungszwecke (-0,2 %) sowie für Hygiene-Papiere (+ 0,4 %) praktisch stabil blieb.

 

Quelle: www.bvse.de

Bunte PET-Verpackungen behindern Recycling

Die Kunststoffrecyclingunternehmen mtm plastics GmbH aus Niedergebra sowie MulitPet GmbH und Multiport GmbH aus Bernburg schließen sich der Warnung des europäischen Verbands Plastics Recyclers Europe (PRE) an: Der sich abzeichnende Trend zu immer vielfarbigeren PET-Verpackungen behindert massiv das Kunststoffrecycling. Dabei wäre es so einfach: Nutzen die Verpackungshersteller Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) als Material, spielen für den Recyclingerfolg Farben keine Rolle, sagen mtm-Geschäftsführer Michael Scriba und MultiPet- und Multiport-Geschäftsführer Herbert Snell.

Halte der vom Marketing getriebene Wechsel zu farbenfrohen PET-Verpackungen an, könnten demnächst europaweit jährlich rund 300.000 Tonnen dieser farbigen Kunststoffe zusätzlich auf den Markt kommen, schätzt PRE. Diese Entwicklung hat schwerwiegende Auswirkungen auf den Recyclingprozess: Werden die bunten mit den transparenten Verpackungen gemeinsam gesammelt, müssen die farbigen Anteile in einem zusätzlichen Schritt separiert und anschließend grau oder schwarz eingefärbt werden, bevor sie in den Verkauf gehen können. Doch gebe es für ein solches Produkt aus grauen oder schwarzen Recycling-PET auf absehbare Zeit kaum Nachfrage, bestätigt Snell die Einschätzung des europäischen Verbands zu den Vermarktungschancen. „Die Extrakosten für den Sortieraufwand sind kaum zu leisten bei auf einem Rezyklatmarkt, der ohnehin schon unter Druck steht“, befürchtet er.

Auch die PE/PP-Verwerter blicken mit Sorge auf die neue Entwicklung: „Auch bei uns landen immer mehr PET-Verpackungen, die vorher aus gut zu recycelnden Polyethylen oder Polypropylen hergestellt waren. Das mindert nicht nur unseren verwertbaren Input, sondern verursacht zusätzliche Kosten, weil wir das Material ausschleusen und kostenpflichtig entsorgen lassen müssen“, erläutert Scriba vom Regranulat-Produzenten mtm plastics.

Der Rat der Recyclingexperten ist eindeutig: Flaschen etwa für Reinigungsmittel, Shampoos oder Kosmetika sollten aus den Materialien PP oder PE-HD hergestellt werden. Die Substitution von PP und PS im Schalenbereich durch PET ist aus ihrer Sicht ein Negativbeispiel für die Entwicklung, die jetzt auch bei Flaschenverpackungen erwartet wird. Die PET-Schalen und Blister werden zurzeit nahezu vollständig verbrannt, anstatt zu einem neuen Rohstoff für die kunststoffverarbeitende Industrie verarbeitet zu werden. Die Einfärbungen und Mehrschichtigkeit der Verpackungen sind der Grund. Dagegen haben Produktdesigner beim Einsatz der Polyolefine PE oder PP für die Verpackungen volle Freiheit in der Farbgestaltung, da diese Kunststoffe seit Jahren nachweislich erfolgreich zu recyceln sind, betonen die Recycling-Unternehmer.

Weltrohstahlproduktion im April 2015 gesunken

Die Rohstahlproduktion in den 65 Ländern, die an die Weltstahlvereinigung (WS) ihre Mengen melden, lag im April 2015 bei 135 Mio. Tonnen und sank um 1,7 Prozent gegenüber April 2014. In diesem  Monatsvergleich fiel die chinesische Rohstahlproduktion um 0,7 Prozent auf 68,9 Mio. Tonnen. In Japan lag sie mit 8,4 Mio. Tonnen um 6,1 Prozent unter der Menge aus April 2014. Die indischen Stahlwerke konnten ihre Produktion jedoch um 2,1 Prozent auf 7,4 Mio. Tonnen steigern, während die südkoreanischen Hersteller bei einem Ausstoß von 5,8 Mio. Tonnen einen Rückgang von 6,6 Prozent hinnehmen mussten.

In der EU erzeugten deutsche Stahlwerke mit 3,6 Mio. Tonnen 1,9 Prozent weniger Rohstahl und Italien mit 1,9 Mio. Tonnen sogar 8,5 Prozent weniger, während die spanischen Werke bei einer Produktion von 1,3 Mio. Tonnen ihren Ausstoß um 6,4 Prozent erhöhen konnten. Frankreich musste dagegen mit 1,3 Mio. Tonnen Produktion einen Rückgang um 9 Prozent hinnehmen.

Die russische Stahlproduktion erholte sich um 3,2 Prozent auf 6,1 Mio. Tonnen, während ukrainische Werke mit 1,9 Mio. Tonnen 24,9 Prozent weniger als im Vorjahresberichtsmonat erschmolzen haben. Mit 6,5 Mio. Tonnen produzierten die US-Werke deutlich weniger als im April 2014. Ihre Produktion sank um 9,8 Prozent und liegt ungefähr gleich auf mit der russischen Produktion. Die Auslastung der Werke hat im April 2015 bei 72,5 Prozent gelegen und ist gegenüber April 2014 um 3,2 Prozent gefallen. Gegenüber März 2015 ist sie jedoch um 0,9 Prozent gestiegen.

Quelle: Worldsteel

Altfahrzeuge: Verwertungsnachweis stärken

Die Demontagebetriebe beklagen schon lange, dass zu wenige Altfahrzeuge in die nach Altautoverordnung zertifizierten Anlagen gelangen. Diese Entwicklung hält nach wie vor an, wie auch die vom bvse durchgeführte Branchenumfrage in diesem Jahr wieder bestätigte. Hauptkritikpunkt ist, dass der Verwertungsnachweis bei der Stilllegung der Fahrzeuge praktisch keine Rolle spielt. Damit sind die zertifizierten und nach Altautoverordnung anerkannten Demontagebetriebe einer vielfältigen Konkurrenz ausgesetzt, die vom illegalen Export, dem Online-Handel, bis zu „Schraubern“ in Hinterhofwerkstätten ohne jegliche Qualifikation reicht.

Diese unbefriedigende Situation hat kürzlich die Scholz Gruppe aufgegriffen und zu einer Gesprächsrunde nach Berlin eingeladen. „Unsere Hauptintention ist, die illegalen Exporte von Altfahrzeugen besser zu verfolgen und einzudämmen,“ sagte Oliver Scholz, CEO der Scholz Holding GmbH zum Auftakt in Berlin. „Wir sind bereit, hierzu Gespräche mit allen Wirtschaftsbeteiligten, Behörden und Politik zu führen, um einen Konsens darüber zu finden, welches der beste Weg ist, unser Ziel zu erreichen. Scholz verwies darauf, dass seine Gruppe neben einzelnen anderen Unternehmen, Millionen in Shredder- und Postshreddertechnik investiert haben. „Diese Investments sind in Gefahr, wenn Politik und Behörden weiterhin die Augen verschließen, statt den illegalen Betrieb von Anlagen und Exporte von Altfahrzeugen konsequent zu verfolgen“, befürchtet der Chef der Scholz Holding.

Neben Abgeordneten des deutschen Bundestages und Ländervertretern waren Respräsentanten der Automobil-und Recyclingindustrie sowie Behördenvertreter eingeladen, um die aktuelle Sachlage zu diskutieren. Nahezu übereinstimmend war man der Meinung, dass das Instrument des Verwertungsnachweises prinzipiell geeignet sei, um mehr Altfahrzeuge in die zertifizierten Anlagen zu bringen und einer ordnungsgemäßen Verwertung zuzuführen. Dass jedoch sowohl der Letztbesitzer als auch die Vollzugsbehörden den gesetzlich vorgeschriebenen Nachweis gar nicht kennen bzw. nicht nutzen, ist ein eklatanter Verstoß gegen europäisches und deutsches Recht.

Michael Thews, abfallpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, sagte hierzu: „Der Verwertungsnachweis ist der Schlüssel für besseren Vollzug“. Eine große Zahl der eingeladenen Experten äußerte die Meinung, dass man Instrumente finden müsse, um den Verwertungsnachweis wieder zu stärken. Der Vertreter der Grünen im Bundestag, Peter Meiwald, betonte, dass die Initiative der Scholz Gruppe, alle Wirtschaftsbeteiligten einzuladen, ein erster richtiger Schritt für gemeinsame Initiativen sei. Wichtig sei aber auch, die Qualität des Recyclings neben einer reinen Quotendiskussion stärker in den Fokus zu nehmen.‎

 

Quelle: bvse

Update zur Verwiegung von Kraftfahrzeugen durch Eichamt Nord

Nach den Ländern Bayern und Niedersachsen gewähren nun auch Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg eine Übergangsfrist für das Verbot der pauschalen Nutzung von gespeicherten Taragewichten beim Verwiegen von Kraftfahrzeugen. Wenn Unternehmen in einem Antrag darlegen, mit welchen Umrüstungen sie zukünftig die Nettowägung im direkten zeitlichen Zusammenhang zur Bruttowägung sicherstellen, ist nach Einzelfallprüfung ein Aufschub bis zum 31.12.2016 möglich. Darüber informiert die Eichdirektion Nord die Entsorgergemeinschaft Nord. Die Behörde stellt darüber hinaus klar, dass Nettowägungen unterhalb der Mindestlast der Waage weiterhin nicht zulässig sind. Wird die Mindestlast unterschritten, bleibt Unternehmen nur die Möglichkeit, eine zweite Waage anzuschaffen oder eine pauschale Abrechnung durchzuführen. Wie dies abzuwickeln ist, ist jedoch noch in der Diskussion.

Quelle: bvse

KfW-Studie: Deutscher Mittelstand vor Generationswechsel

       580.000 Unternehmensübergaben bis 2017

Dem deutschen Mittelstand steht ein großer Generationswechsel bevor. Gut ein Drittel der Inhaber ist 55 Jahre oder älter. Mit dem Näherrücken des Ruhestandsalters stellt sich die Frage nach dem Fortbestand des Unternehmens. Wie KfW Research auf Basis des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels jetzt erstmalig ermittelte, planen bis zum Jahr 2017 die Chefs von rund 580.000 mittelständischen Firmen die Übergabe oder den Verkauf an einen Nachfolger. Das ist jeder sechste Mittelständler in Deutschland. Etwa 4 Millionen Arbeitsplätze hängen vom Gelingen dieser Unternehmensnachfolgen ab.

Bei den Nachfolgeplanungen besteht eine leichte Präferenz für familieninterne Lösungen. Laut KfW Research wollen derzeit 9 % der kleinen und mittleren Unternehmen die Nachfolge innerhalb der Familie organisieren, 7 % der Alteigentümer suchen extern. Hier kommen etwa ein Verkauf an einen Mitarbeiter, ein anderes Unternehmen oder einen Finanzinvestor in Frage. Betroffen vom anstehenden Generationswechsel sind alle Segmente der mittelständischen Wirtschaft. Besonders häufig bestehen Übergabepläne im Sonstigen Verarbeitenden Gewerbe – das sind z. B. Unternehmen des Ernährungs- oder Holzgewerbes sowie Hersteller von Metallerzeugnissen.

Nachfolgeplanungen dürften auch in Zukunft ein Top-Thema in den Chefetagen des Mittelstands bleiben, denn dort kommt der demografische Wandel im Zeitraffer an. Seit 2002 ist der Anteil der über 55-Jährigen Unternehmensinhaber um 16 Prozentpunkte auf 36 % gestiegen, in der Gesamtbevölkerung legte diese Altersgruppe um nur vier Prozentpunkte auf 38 % zu. Das steigende Inhaberalter kommt allerdings nicht erst zum Zeitpunkt der Nachfolgeplanung zum Tragen. Bereits Jahre zuvor hat der Alterungsprozess erhebliche Folgen: Laut KfW-Analyse ziehen sich Unternehmenschefs mit steigendem Alter sowohl aus Investitionen als auch aus Innovationstätigkeit zurück. Von den über 60-jährigen investieren nur noch 37 %, lediglich 38 % führen Innovationen ein. Zum Vergleich: Bei den unter 40-jährigen Unternehmenschefs liegt der Anteil bei 57 % bzw. 46 %.

Quelle: bvse

Markt für Altglas entwickelt sich positiv

       Qualität und Zugriff auf Scherben machen der Branche Sorgen

Die positive Entwicklung auf dem Verpackungsmarkt hat 2014 zu einem Nachfragezuwachs der Glashütten nach Altglas geführt. Dieser Trend setzt sich auch zu Beginn des Jahres 2015 fort, so die Einschätzung des bvse-Fachverbandes Glasrecycling.

Die Recyclingquote erreichte in Deutschland im Hohlglassegment zuletzt 87,1%, was etwa 2,42 Mio. Tonnen aufbereitetem Altglas entspricht. Prozentual zugenommen hat zudem die Menge des in der Behälterglasproduktion eingesetzten Altglases im Verhältnis zu primären Rohstoffen. „Dies ist ein klares Zeichen für die Altglasaufbereitungsbetriebe, dass sie mit ihren erheblichen Investitionen und technischen Innovationen den Qualitätsansprüchen der Glasindustrie gerecht werden“, resümiert bvse-Geschäftsführer Thomas Braun. Unterstützt wurde dies auch durch die Neugestaltung der Leitlinie „T120 – Qualitätsanforderungen an Glasscherben zum Einsatz in der Behälterglasindustrie“, die von den Entsorgerverbänden gemeinsam mit dem BV Glas erarbeitet wurde. Mit dieser Leitlinie gelang es den Beteiligten, einen von allen Seiten anerkannten, norm-ähnlichen Industriestandard für die Belieferung der Glashütten mit Scherben im Sinne eines qualitätsgesicherten Produkts zu schaffen.

Sorge macht dem bvse-Fachverband trotz der positiven Nachfrageentwicklung die Tendenz der Glashütten, sich den Zugriff auf Altglasmengen selbst zu sichern. „Dies erachten wir als völlig falsches Signal für die Eigenständigkeit der mittelständischen Recyclingwirtschaft“, kritisiert Marnix-Jan Oostrijck, bvse-Vizepräsident für den Bereich Glasrecycling. Verschärft wird diese Entwicklung durch den weiteren Aufbau von Glasrecyclinganlagen im In- und Ausland, die in den Wettbewerb um die Rohscheiben eintreten. Darüber hinaus lassen veränderte Rahmenbedingungen, etwa in England, eine zusätzliche Verknappung von Scherben erwarten: Die Förderung für das Glasrecycling wurde gekürzt und gleichzeitig hat eine Anerkennung des Scherbeneinsatzes im Straßenbau als Verwertungsoption stattgefunden.

Zudem verschärfen die Glashütten – oft getrieben durch die Anforderungen ihrer Endabnehmer – ihre Abnahmekriterien weiter. Gleichzeitig haben die Altglasaufbereiter jedoch mit der erheblich sinkenden Qualität der Sammelfraktion aus den dualen Systemen zu kämpfen. So nahm in 2014 die Zahl der Altglas-Umschläge und -Umschlagplätze dramatisch zu, was in der Ausschreibung der Sammelaufträge seitens der Dualen Systeme begründet liegt. Dadurch werden die Aufbereitungsbetriebe mit einem Zuwachs an kleineren Glaspartikeln und konfrontiert, was die Sortierbedingungen erschwert. Bisher wirken die Dualen Systeme dem nicht entgegen.

Trotz dieser Qualitätsprobleme verlangen die Dualen Systeme höhere Preise für die Rohscherben. Diese steigenden Kosten konnten nicht an die Glashütten weitergereicht werden, so dass die Margen bedrohlich sinken. Erste Aufbereitungsbetriebe mussten Kurzarbeit ansetzen.

Quelle: bvse

Niedersachsen: Frist zur Umrüstung der Wiegeabläufe eingeräumt

Seit Anfang des Jahres dürfen gespeicherte Gewichtswerte für Kraftfahrzeuge zur Bestimmung von Nettowerten nur herangezogen werden, wenn sie unmittelbar vor oder nach der Wägung des beladenen Fahrzeuges festgestellt wurden. Neben dem Bayerischen Landesamt für Maß und Gewicht hat nun auch der Landesbetrieb Mess- und Eichwesen Niedersachsen den Betreibern von Fahrzeugwaagen eine Frist zur Umrüstung von Wägeabläufen bis zum 31.12.2016 eingeräumt.

Quelle: bvse

Altautodemontage auf „beklagenswert niedrigem Niveau“

       bvse kritisiert Vollzugsdefizit in Deutschland

Die nach Altautoverordnung zertifizierten Entsorger berichten übereinstimmend, dass der Zulauf an Fahrzeugen, nachdem das Polster aus der Abwrackprämie nun endgültig abgearbeitet ist, wieder ein beklagenswert niedriges Niveau erreicht hat. Das erklärte Sebastian Will vom bvse-Fachverband Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling. Insgesamt wurde das Geschäft gegenüber dem bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. in einer Branchenumfrage als „durchwachsen“ beschrieben. Das Problem der ungünstigen Margen hinterlässt im Altfahrzeuggewerbe genauso seine Spuren wie in der gesamten Schrottwirtschaft.

Ein im Vergleich zu 2013 leicht erhöhter Umsatz hat in 2014 zu keiner Verbesserung des Gewinns bzw. der Liquidität geführt. Für das kommende Jahr wird mit einem nochmaligen Rückgang des Altfahrzeugzulaufs von rund 4% gerechnet.

Seit in Kraft treten der AltfahrzeugV im Jahre 1998 verändern sich die Marktbedingungen der Altfahrzeugbranche ständig. Was sich nicht geändert hat, sind dagegen unsere seit Jahren immer wieder vorgebrachten Forderungen nach einer praktikablen begrifflichen Abgrenzung zwischen Altfahrzeug und Gebrauchtwagen sowie einem erkennbaren Vollzug.

In der Zwischenzeit hat sich eine Reihe von verschiedenen Gruppen herauskristallisiert, die sich um den eigentlich gefährlichen Abfall Altfahrzeug kümmern. Es sind die zertifizierten Entsorger, eine der wichtigen Säulen des Gesetzesvorhabens, Entsorger mit nach Baurecht genehmigten Aufbereitungskapazitäten, „Entsorger“ ohne jegliche Qualifikation sowie Zerlegungstätigkeit ohne Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, der Online-Handel, „international tätige Gebrauchtwagenhändler“ und last but not least die Versicherungen und die Autohäuser selbst. Sie alle wollen etwas vom Kuchen abhaben und bearbeiten den Markt mit recht unterschiedlichen Mitteln und durch eine recht unterschiedliche Herangehensweise.

Sebastian Will: „Klar ist, dass bei dieser breiten Angebotskonkurrenz der zertifizierte Altfahrzeugrecycler sehr innovativ sein muss um entsprechende Fahrzeuge für seine Anlage zu bekommen.“

Die Zeiten der Abwrackprämie wurden von den befragten bvse-Mitgliedern als goldene Zeiten bezeichnet, weil per Anordnung der im Gesetz verankerte Verwertungsnachweis zu dem Instrument gemacht wurde, was er eigentlich auch außerhalb einer staatlich gewährten Abwrackprämie sein sollte, nämlich ein legales Mittel um Altfahrzeuge einer geordneten und kontrollierten Entsorgung in den dafür vorgesehenen Betrieben zuzuführen. Nun sei alles wieder beim Alten. Verwertungsnachweise interessierten kaum eine Behörde, so dass die Entsorgung problemlos irgendwo und irgendwie durchgeführt werde.

„Die eklatanten Vollzugsdefizite deutscher und europäischer Behörden haben zu den oben genannten und von einigen Gruppen sicherlich auch gewollten Marktveränderungen geführt. Fairerweise muss man zugeben, dass alle Anbietergruppen Verbraucherwünsche bedienen. Die Vollzugsdefizite in den einzelnen Ländern hat übrigens die Kommission im vergangenen Jahr bereits in einem aufwändigen Monitoringverfahren festgestellt. Erkennbare Reaktionen sind Mangelware“, kritisierte der bvse-Vertreter.

 

Quelle: bvse