79 Prozent aller Deutschen wissen, wo sie ihre ausgedienten LED-und Energiesparlampen entsorgen können. Damit bleibt der Bekanntheitswert der richtigen Entsorgungsorte auf einem Allzeithoch. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes KANTAR Emnid im Auftrag der Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH aus dem Februar 2018.
„Dies ist ein sehr erfreuliches Ergebnis“, so Christian Brehm, Direktor für nachhaltiges Marketing und Vertrieb bei Lightcycle, „zeigt es doch, dass aktive Kommunikation beim Verbraucher ankommt und wirkt.“
Der örtliche Wertstoffhof steht auf Platz eins aller Abgabeorte mit 55 Prozent (+6 Prozentpunkte gegenüber Dezember 2016), gefolgt von den Abgabestellen im Handel. 22 Prozent (-7 Prozentpunkte gegenüber Dezember 2016) der Befragten gaben zuerst an, dass sie ihre Altlampen im Geschäft vor Ort abgeben würden und 2 Prozent nannten die Abgabe als Sondermüll (+1 Prozentpunkt).
Seit 2016 sind Handelsgeschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 400 Quadratmetern an Elektrogeräten verpflichtet, Elektrogeräte und Altlampen kostenfrei zurückzunehmen. Lightcycle unterstützt den stationären Handel sowie den Online-Handel bei der Erfüllung der umfangreichen gesetzlichen Verpflichtungen.
Verbraucher finden die Altlampensammelstelle in ihrer Nähe unter www.sammelstellensuche.de
Zuversichtlich hat sich Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies nach einem Gespräch mit niedersächsischen Kommunen gezeigt. „Ich bin optimistisch, dass wir in Niedersachsen keine Fahrverbote brauchen, um Stickstoffdioxid-Grenzwerte einzuhalten“, sagte Lies im Anschluss an das Treffen.
„Wir sind in Niedersachsen schon sehr weit. Die Stickstoffdioxidbelastung ist in unseren Städten im letzten Jahr deutlich zurückgegangen. Dieser Trend wird sich aufgrund der zu erwartenden Pkw-Flottenerneuerung, sowie laufender Software-Updates fortsetzen. Wir haben nur noch vier Städte, in denen punktuell, in einzelnen Straßenzügen, der Grenzwert von 40 µg/m³ überschritten wird. Ein konsequenter Ausbau des ÖPNV, sowie nachhaltige und umweltschonende Antriebe werden ebenfalls ihren Beitrag leisten. Wichtig ist, dass wir jetzt mit Hilfe umweltorientierter Verkehrsmanagementprozesse diesen Trend kurzfristig beschleunigen. Die in Braunschweig und in Hameln erreichten Resultate stimmen jedenfalls optimistisch.“
So konnten zum Beispiel in Hameln im letzten Jahr die Stickstoffdioxid-Grenzwerte mit einer Optimierung der Ampelschaltung unterschritten werden. In Braunschweig konnten mit Hilfe eines intelligenten umweltsensitiver Verkehrsmanagements die Stickstoffdioxidwerte spürbar reduziert werden. Dabei wurde das Verkehrsaufkommen an die Leistungsfähigkeit einzelner Straßenabschnitte angepasst und durch eine ausgeklügelte Ampelschaltung für einen besseren Verkehrsfluss gesorgt.
Diese Maßnahmen lassen sich auch in anderen Städten schnell umsetzen. Die Kosten für die „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ könnten vom Bund im Rahmen des Fonds für „Saubere Luft“ erstattet werden.
Minister Lies: „Diese Ergebnisse zeigen, dass wir nicht immer gleich die große Keule schwingen und Fahrverbote verhängen müssen. Es geht darum, den Verkehr an die jeweiligen Straßenverhältnisse anzupassen und durch ein geschicktes Timing der Ampelphasen zu verflüssigen. Das ist verhältnismäßig und zeitnah zu realisieren. Die von den Kommunen vorgestellten Pläne und Maßnahmen wie Verbesserungen für den Fahrradverkehr, Umrüstung auf klimafreundliche Antriebe im ÖPNV und umweltsensitive Verkehrsführung werden im Ergebnis den gewünschten Erfolg bringen.“
Neue Modellrechnungen des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes Hildesheim zeigen, dass es möglich sein könnte, eine Grenzwertunterschreitung vor 2022 zu erreichen. Im Rahmen der Erstellung kommunaler Masterpläne werden derzeit weitere Erkenntnisse über zusätzliche NO2-Verminderungsmaßnahmen bis spätestens Sommer 2018 erarbeitet. Daher erscheint eine Durchsetzung von Fahrverboten in den Jahren 2019/2020 nicht verhältnismäßig zu sein. Auf einer Fachtagung im April sollen die jetzt vorliegenden Erkenntnisse zwischen den kommunalen Vertretern und den Fachleuten des GAA Hildesheim weiter präzisiert werden.
Die Kommunen haben den Druck, Maßnahmen zu definieren und umzusetzen, sagte Lies. Das Land werde den Kommunen bei ihren Bemühungen partnerschaftlich zur Seite stehen. Er erneuerte seine Forderung an den Bund, sein Soforthilfeprogramm zur Luftreinhaltung finanziell aufzustocken. Die zur Verfügung gestellten Mittel von 5 Millioarden Euro für ein Jahr müssten mindestens weitere zehn Jahre zur Verfügung gestellt werden
In Niedersachsen sind die Stickstoffdioxid-Belastungen 2017 stärker als im Bundesdurchschnitt zurückgegangen. Aktuelle Messungen ergaben nur noch in Hannover, Hildesheim, Osnabrück und Oldenburg Grenzwertüberschreitungen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die durchschnittliche NO2-Belastung 2017 an allen 14 Verkehrsstationen im Schnitt um 3,7 µg/m³. Die Modellrechnungen des GAA weisen bei zugrundegelegten optimalen Bedingungen für das Jahr 2019 Grenzwertüberschreitungen noch in zwei Städten aus (Hannover, Marienstr. und Friedrich-Ebert-Str, und Oldenburg, Heiligengeistwall)
Zu dem Gespräch in Hannover waren die Oberbürgermeister von Oldenburg, Jürgen Krogmann, Hildesheim, Dr. Ingo Meyer, und Hameln, Claudio Griese, sowie die Wirtschaftsdezernentin der Stadt Hannover, Sabine Tegtmeyer-Dette, der Stadtrat der Stadt Osnabrück, Frank Otte, sowie Dr. Lutz Mehlhorn vom Niedersächsischen Landkreistag und Dr. Fabio Ruske vom Niedersächsischen Städtetag erschienen.
Dies geschieht nicht in der Sortieranlage, sondern beispielsweise bei der Papierfabrik Niederauer Mühle in Kreuzau (NRW). Hierhin wird ein großer Teil der landesweit gesammelten Kartons geliefert: in meterhohen, über 600 Kilogramm schweren, festgepressten Ballen. Soßen-Packungen schmiegen sich an Milchkartons und Orangensaftbehälter. Ein paar Fliegen krabbeln emsig darauf herum. Es ist heiß an diesem Tag. Staplerfahrer entladen die ankommenden Lkws und schichten mehrere Lagen übereinander. Nebenan türmen sich andere Altpapiere. All das gilt es zu ordnen und in die richtigen Bahnen zu lenken. „Getränkekarton rein, neues Papier raus – dieser Prozess dauert bei uns gerade einmal zweieinhalb Stunden“, verrät Inhaber und Geschäftsführer Holger Autenrieb. Er nimmt uns mit in die europaweit größte Anlage dieser Art.
Zuckerwatte aus Folie und Alu
Ein Labyrinth aus grauen Rohren, Fließbändern und Metalltreppen. Leise rollt ein roter Gabelstapler um die Ecke, wuchtet einen der Ballen auf das Förderband. Die Kartons verschwinden in einem Stahlkasten. Darin werden sie in handgroße Stücke geschreddert, wandern dann in eine rotierende Trommel. Die ist imposant: zehn Meter lang, mit einem Durchmesser von dreieinhalb Metern. Sie brummt wie eine Waschmaschine und funktioniert fast ebenso, allerdings ganz ohne Chemikalien. Gemischt mit warmem Wasser wird das Material über Schaufeln nach oben gehoben. Fällt es wieder nach unten, lösen sich durch den Aufprall die aufgeweichten Papieranteile.
Sie fließen in eine weitere Trommel; hier wird der Faserstoff durch kleine Löcher abgeschwemmt. Etwa eine halbe Stunde dauert der gesamte Waschgang. Der feste Karton hat sich in einen wässrigen, braunen Faserbrei verwandelt. Er wird noch sorgfältig gereinigt: Gleich nebenan glitzern die ausgespülten Reste – zwischen den Sandkörnern stecken Büroklammern und Glassplitter.
Am Ende spuckt die Maschine das aus, was nicht durch die kleinen Löcher passte: vor allem die Beschichtung aus Kunststoff und Aluminium, tausende Kunststoffdeckel, aber auch alles, was falsch sortiert wurde. Weißgraue Haufen türmen sich. Die Zuckerwatte unserer Zivilisation fühlt sich fluffig an. Sie ist zwar ungenießbar, lässt sich aber weiterverwerten (siehe Info-Kasten).
Papierfasern sind an dieser Stelle nicht mehr zu entdecken, sie werden gerade sortiert, gemahlen und zur Papiermaschine gepumpt – genauestens überwacht von Abteilungsleiter Roland Rameil. Er ist seit 27 Jahren im Job. „Mittlerweile werden alle Prozesse digital erfasst“, sagt Rameil und zeigt dabei in der Schaltzentrale auf mehrere Monitore. „Wir haben das Recycling von Getränkekartons über Jahre hinweg verfeinert.“
Pionierarbeit
Es war ein Abenteuer, als sich die Niederauer Mühle darauf spezialisierte, neben Altpapier auch Getränkekartons zu verarbeiten. Unterstützt von den Herstellern der Kartons ging die Anlage 1999 in Betrieb. „Das Abenteuer habe ich nie bereut, auch wenn die Prozesse komplexer geworden sind“, erinnert sich Papieringenieur Holger Autenrieb. Ärgerlich sei, wenn zu viele Fremdstoffe in den Ballen stecken. Die Sortiertechnik werde weiter verbessert, um so viele Rohstoffe wie möglich zurückzugewinnen.
Das Familienunternehmen mit 175 Mitarbeitern stellt das Basismaterial für neue Verpackungen wie Schuh- oder Pizzakartons her. Weiß gedeckte Wellpappenrohpapiere heißt das in der Fachsprache. Zu 100 Prozent aus Altpapier, 300.000 Tonnen pro Jahr. Die Zellulosefasern der Getränkekartons bekommen in der braunen Unterseite ein neues Leben, die weiße Oberschicht entsteht aus hellem Altpapier – gesammelt in Kaufhäusern und Druckereien.
Die nächste Halle beherbergt die Papiermaschine, eine lange Straße aus dicken Walzen, Drehrädern und Stahltreppen. Jetzt wird es laut – ein durchdringendes Pfeifen ertönt. Je höher man auf den Gitterstufen klettert, desto wärmer ist es. Von oben sieht man, wie die Fasersuspension auf ein riesiges flaches Sieb verteilt wird. Zuerst liegt der Faseranteil lediglich bei fünf Prozent; nach einer ersten „Entwässerung“ sind es bereits 20 Prozent. Danach wird die braune Schicht mit der weißen Deckenschicht verpresst. Der Papiermacher sagt „vergautscht“. Es ist heiß wie in einer Sauna: Weißer Dampf steigt auf, als die Papierbahn in Schlangenlinien über bis zu 100 Grad Celsius heiße Metallzylinder rast.
Papiermaschinen sind groß: Es ist weit bis zum Ende der Halle, wo eine 40 Tonnen schwere, frische Rolle auf gigantischen Haken ruht. Nun wird das Papier noch auf die vom Kunden gewünschte Breite zugeschnitten und innerhalb weniger Stunden auf Lkws verladen. Die Kreuzauer beliefern Verpackungshersteller weltweit. Zwischen den haushohen Papierrollen herrscht selten Ruhe; in vier Schichten wird hier rund um die Uhr gearbeitet.
Besser als ihr Ruf
Schaut man auf die Ökobilanz der Kartons, haben sie klare Vorteile, verglichen mit anderen Einweg-Getränkeverpackungen. Überdies hat das ifeu-Institut errechnet, dass gegenüber der Müllverbrennung von Getränkekartons bei ihrem Recycling 20 Prozent weniger Treibhausgase entstehen, was unsere Atmosphäre jährlich um ca. 55.000 Tonnen CO2 entlastet.
Getränkekartons sind beliebt: Allein auf den deutschen Markt gehen jährlich 175.000 Tonnen, das sind etwa acht Milliarden Stück. Davon landen etwa 70 Prozent in einer Anlage wie der in Kreuzau. Ihre Verwertungskapazitäten sind gut ausgelastet, aber noch nicht erschöpft, und das ist auch gut so: Mit dem neuen Verpackungsgesetz steigt ab 2019 auch das Recyclingziel für Getränkekartons. Wichtig ist, dass die Verbraucher sie richtig entsorgen. Leer gehören sie in die Gelbe Tonne.
Zweieinhalb Stunden sind vergangen, von unserem Karton ist nichts mehr zu sehen. Beeindruckend, wie schnell aus gebrauchten Verpackungen reines Papier wird. Ein aufwändiger Prozess, doch die Mühe lohnt. Papierfasern sind ein bisschen wie Katzen – sie haben sieben Leben, können also bis zu sieben Mal wiederverwendet werden.
Seit letzten Donnerstag (19.10.2017) gelten höhere Strafen für Handy, Tablet und Co. am Steuer, sowie für die Behinderung von Rettungswagen.
Verstöße gegen das sogenannte Handyverbot werden mit 55 bis 200 Euro bestraft, außerdem kann der Führerschein bis zu einen Monat entzogen werden. Wer bei stockendem Verkehr auf Autobahnen oder Außerortsstraßen keine Rettungsgasse bildet, muss mit 200 bis 320 Euro Bußgeld rechnen und kann ebenfalls mit bis zu einem Monat Fahrverbot belegt werden. Den Weg ansonsten nicht für Polizei und Rettungsdienst freizumachen, wird ähnlich bestraft, wie die Grafik von Statista zeigt. Ebenfalls verboten ist seit der Änderung der Bußgeldkatalog-Verordnung das Fahren mit verhülltem Gesicht.
Die praktischen Folgen aus der am 01.08.2017 in Kraft getretenen Neufassung der Gewerbeabfallverordnung sollten frühzeitig kommuniziert werden. Darauf weist der bvse noch einmal in einem Rundschreiben hin. So wird der Aufwand und damit die Kosten für Abfallerzeuger- und -besitzer steigen: Wegen zusätzlicher Bürokratie und weil verschärfte Technik- und Recyclingzielvorgaben durch die Entsorgungsunternehmen umzusetzen sind.
Das Abfallaufkommen in Deutschland betrug im Jahr 2015 nach vorläufigen Ergebnissen 402,2 Millionen Tonnen.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiterhin mitteilt, blieb die Abfallmenge mit einem Anstieg von 0,3 % gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant (2014: 401,0 Millionen Tonnen).
Mit 52,0 % (209,0 Millionen Tonnen) bildeten die Bau- und Abbruchabfälle etwa die Hälfte des Gesamtaufkommens, gefolgt von den übrigen Abfällen (insbesondere aus Produktion und Gewerbe) mit 14,7 % (59,2 Millionen Tonnen) und den Siedlungsabfällen mit 12,8 % (51,6 Millionen Tonnen). Auf Sekundärabfälle, die schon einmal in einer Anlage behandelt wurden, entfielen 12,7 % (51,0 Millionen Tonnen). 7,8 % (31,4 Millionen Tonnen) machten Abfälle aus der Gewinnung und Behandlung von Bodenschätzen aus.
317,7 Millionen Tonnen aller Abfälle wurden im Jahr 2015 verwertet, das entspricht einer Verwertungsquote von 79,0 %.
Die meisten Abfälle davon (274,6 Millionen Tonnen) wurden recycelt, also stofflich verwertet. Im Vergleich mit 2014 wurden jedoch 1,646 Mio. Tonnen weniger Abfälle recycelt. Diese Entwicklung spiegelt sich bei den Zahlen zur Verbrennung wider. In 2014 wurden 39,351 Mio. Tonnen thermisch verwertet. In 2015 stieg dieser Anteil auf jedoch schon auf 43, 113 Mio. Tonnen.
Nur eine geringe Abfallmenge wurde auf Deponien entsorgt – die Ablagerungsquote betrug 17,8 %. Am geringsten ist diese Rate bei den Siedlungsabfällen mit 0,2 %.
Quelle: bvse.de
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat eine neue Studie zu den weltweiten Vorkommen und der Produktion mineralischer Rohstoffe (ohne Energierohstoffe und Baurohstoffe) veröffentlicht. Danach ist China (wie schon in der Vorgängerstudie von 2014) weiter der mit Abstand bedeutendste Produzent von Rohstoffen (168 Mrd. US$, 22 % Weltmarktanteil) und Raffinadeprodukten (943 Mrd. US$, 47 % Weltmarktanteil).
Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Brasilien und Australien. Der Vergleich, der auf den Daten aus 180 Ländern basiert, gibt einen Überblick über die Reserven (technisch und wirtschaftlich gewinnbare Rohstoffe), Ressourcen sowie Bergwerks- und Raffinadeproduktion nach dem Wert der Rohstoffe.
Brasilien hat zwar nur die drittgrößte Bergbauproduktion, liegt aber aufgrund der deutlich größeren Raffinadeproduktion im Gesamtranking vor Australien. Auf den weiteren Plätzen folgen Russland, die USA, Kanada, Südafrika, Indien und Chile. In diesen neun Ländern fanden insgesamt 69 % der weltweiten Bergbauproduktion und 66 % der Raffinadeproduktion statt. Zusätzlich verfügen diese Staaten über 74 % der Rohstoffreserven und 63 % der Ressourcen.
Die Bergwerksproduktion wird im weltweiten Vergleich von Eisenerz (33 %), Gold (16 %) und Kupfer (15 %) dominiert. China, Australien und Brasilien hatten im Jahr 2014 einen Anteil von knapp 70 % an der weltweiten Eisenerzproduktion. Bei Kupfer liegt Chile mit einem Produktionsanteil von über 30 % vorn. Bei Gold ist China mit 15 % Weltmarktführer.
Deutschland belegt im Ländervergleich insgesamt Platz 26. Zur Bergbauproduktion trugen vor allem Kalisalz, Steinsalz, Kalk und Kaolin bei. Die Rohstoffreserven basieren im Wesentlichen auf Kalisalz, bei den Ressourcen verfügt Deutschland neben Kali lediglich über kleinere Vorkommen an Kupfer im Kupferschiefer von Spremberg sowie Zinn, Wolfram und Flussspat. Dagegen gehört Deutschland bei der Raffinadeproduktion zu den führenden Nationen (Platz 8). Zu diesem Ergebnis trägt vor allem die Stahlproduktion bei. Aber auch Kupfer, Zement, Aluminium, Blei und Zink spielen eine entscheidende Rolle.
Obwohl China der mit Abstand größte Rohstoffproduzent ist, zählt das Land nicht zu den führenden Exporteuren. China benötigt den Großteil seiner produzierten Metalle und Minerale selbst und ist zusätzlich mit Abstand der weltweit größte Importeur von Bergbauprodukten. Australien hingegen ist weltweit der größte Rohstoffexporteur. Das Land hatte im Jahr 2014 einen Anteil von 28 % am weltweiten Export. Die wichtigsten Rohstoffe des australischen Exports sind Eisen, Aluminium, Gold, Kupfer, Nickel, Zink und Blei. Zweitwichtigster Rohstoffexporteur ist Chile.
In der BGR-Studie wird der Handel mit den Rohstoffen Bauxit/Aluminium, Blei, Eisenerz, Kupfer, Nickel, Zink, Zinn, Silber und Gold dargestellt. Für diese Rohstoffe werden die wichtigsten Produzenten und Verbraucher genannt.
Zudem wird die Bedeutung des Rohstoffsektors für die Wirtschaft der einzelnen Länder beleuchtet. Der Anteil afrikanischer Länder am Wert der weltweiten Bergbauproduktion ist mit lediglich 11,4 % vergleichsweise gering, mit Abstand wichtigstes Produktionsland ist Südafrika. Trotzdem ist der Bergbausektor für viele afrikanische Länder ein wichtiger Faktor: für 22 Länder hat die Produktion mineralischer Rohstoffe, gemessen am Wert der Produktion im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt und den Exporten, eine große bis sehr große Bedeutung.
>>>>Zum Download: Studie: Vorkommen und Produktion mineralischer Rohstoffe – ein Ländervergleich (2017) (PDF, 4 MB)
„Die Preise für unseren wichtigsten Rohstoff Wellpappenrohpapier steigen seit Anfang des Jahres kräftig an“, sagt Dr. Steffen P. Würth, Vorsitzender des Verbandes der Wellpappen-Industrie. „Da die ohnehin seit Jahren rückläufigen Durchschnittserlöse für Wellpappenprodukte gleichzeitig weiter sinken, verschärft sich die wirtschaftliche Lage unserer Mitglieder zusehends.“
Gründe für die von den Zulieferern derart kompromisslos durchgesetzten Preiserhöhungen gibt es mehrere. Demnach sorgt die positive Absatzentwicklung in nahezu der gesamten europäischen Wellpappenindustrie für eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Wellpappenrohpapieren. In der Folge verzeichnen die Wellpappenhersteller seit Februar 2017 Preiserhöhungen bei den Recycling-Rohpapieren, die sich bis Ende April auf bis zu 80 Euro pro Tonne summiert haben. „Das entspricht einer Preissteigerungsrate von rund 17 Prozent für unseren wichtigsten Rohstoff, der etwa 50 Prozent unserer gesamten Produktionskosten ausmacht“, so der VDW-Vorsitzende. Denn auch bei primärfaserbasierten Wellpappenrohpapieren kam es aufgrund teils schlechter Verfügbarkeit zu deutlichen Preisaufschlägen. Im ersten Quartal 2017 betrugen diese für braunen Kraftliner insgesamt 50 Euro. „Wenn die zum 1. Mai fest angekündigten Preiserhöhungen um weitere 50 Euro realisiert sind, kommen wir auch bei den Frischfaserpapieren auf eine Steigerungsrate von fast 16,5 Prozent.“
Dem gegenüber steht eine negative Erlösentwicklung bei den VDW-Mitgliedern. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter in den ersten drei Monaten 2017 um 0,8 Prozent. Damit setzt sich der Negativtrend aus 2016 fort, in dessen Jahresverlauf sich die Durchschnittserlöse für Wellpappenerzeugnisse im Vergleich zu 2015 um 0,5 Prozent verringerten.
„Zwar steigt die Menge der Wellpappenprodukte, die unsere Mitglieder absetzen, seit Jahren stetig“, sagt Würth. „Aber den seit 2012 tendenziell deutlich steigenden Papierpreisen steht im gleichen Zeitraum ein durchschnittlicher Erlösrückgang für Wellpappenprodukte gegenüber. Die Kosten-Erlös-Schere öffnet sich immer weiter, womit für unsere Mitglieder ein auskömmliches Wirtschaften kaum noch möglich ist.“
Quelle: www.bvse.de
Im April stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex um 1,2 % (in Euro: +0,8 %). Der Index ohne Energie fiel hingegen um 5,7 % (in Euro: -6,1 %), wobei sich besonders die Preise für Industrierohstoffe stark verbilligten (-7,1 %; in Euro: -7,4 %).
Der Rohölpreis stieg im Durchschnitt um 2,4 % (in Euro: +2,0 %). In der ersten Monatshälfte sanken die Lagerbestände an Rohöl in der erdölverarbeitenden Industrie. Die daraus resultierende Erwartung einer Nachfrageerhöhung aus dieser Branche lies die Preise für Rohöl in der ersten Monatshälfte stetig steigen. Die Nachfrageerhöhung blieb jedoch aus, weil die erdölverarbeitende Industrie weiterhin ihre Lagerbestände reduzierte und erst mit dem Auffüllen ihrer Lager begann, als die Preise für Rohöl fielen.
Der Preis für die Referenzsorte Brent stieg durchschnittlich um 2,1 % (in Euro: +1,7 %) auf durchschnittlich 53,69 US-Dollar pro Barrel. West Texas Intermediate (WTI), der Referenzpreis für US-Öl, erhöhte sich um 2,8 % (in Euro: +2,4 %) auf 51,06 US-Dollar pro Fass. Öl aus dem Nahen Osten verteuerte sich um insgesamt 2,4 % (in Euro: +2,0 %) auf 52,47 US-Dollar pro Barrel.
Der Preis für Erdgas erhöhte sich durchschnittlich um 2,5 % (in Euro: 2,1 %). Der Kohlepreis (+4,5 %; in Euro: +4,2 %) stieg wegen Nachschubproblemen der wichtigen australischen Kohle-Lieferanten aufgrund von Schäden durch den Wirbelsturm „Debbie“. Insgesamt stieg der Index für Energierohstoffe um 2,5 % (in Euro: 2,1 %).
Deutlich sind die Preise für Industrierohstoffe gefallen. Die Preise von NE-Metallen sanken im April durchschnittlich um 0,7 % (in Euro: -1,0 %). Der Preis von Blei verbilligte sich um 2,0 % (in Euro: -2,3 %). Der Kupferpreis fiel um 2,1 % (in Euro: -2,5 %). Der Preis für Nickel sank um 5,5 % (in Euro: -5,8 %) und der Zinkpreis fiel um 5,4 % (in Euro: -5,7 %). Dagegen verteuerte sich Aluminium um 1,6 % (in Euro: +1,2 %) und der Zinnpreis stieg um 0,8 % (in Euro: +0,5 %).
Die Preise für Eisenerz und Stahlschrott sind im April besonders stark gefallen und sanken um 17,1 % (in Euro: -17,4 %) gegenüber dem Vormonat. Der Ausbau von Eisenerzminen vor allem in China, hohe Lagerbestände und Zweifel bezüglich des anhaltenden Wachstums der Weltwirtschaft haben die Preise für Eisenerz im April signifikant fallen lassen. Im Sog der fallenden Eisenerzpreise verbilligten sich die Preise für Stahlschrott leicht.
Ebenfalls verbilligten sich die agrarischen Rohstoffe im Durchschnitt um 4,5 % (in Euro: -4,9 %), wobei sich der Preis für Kautschuk mit -15,9 % (in Euro: -16,2 %) besonders stark verringerte, nachdem er bereits im März deutlich gefallen war. Trotz Überlegungen der drei hauptproduzierenden Länder Malaysia, Indonesien und Thailand, die Kautschukpreise beispielsweise durch Exportbeschränkungen auf hohem Niveau und stabil zu halten, sank der Kautschukpreis aufgrund der Erwartung guter Erträge bei zukünftigen Ernten, da die Folgen der Flut vom Jahresanfang als überwunden betrachtet werden.
Quelle: www.bvse.de
Ob Biotonne, gelber Sack, Glascontainer, Altpapier- oder Restmülltonne – Abfalltrennung gehört in Deutschland längst zum Alltag. Hierzu stehen regional sehr unterschiedliche und individuell gestaltete Sammel-und Tonnensysteme zur Verfügung. Wie kompliziert und undurchsichtig muss die Abfalltrennung in Deutschland auf Menschen aus anderen Kulturkreisen erscheinen? Um frühzeitig Kenntnisse über die korrekte Abfalltrennung zu vermitteln und zu entsprechendem Handeln zu motivieren, besteht dringender Handlungsbedarf.
Erstellung einer Abfalltrennhilfe
Trotz oder eben wegen dieser bunten Tonnenvielfalt werden Abfälle häufig falsch zugeordnet, das erschwert die hochwertige Verwertung der Abfälle. Aus dem oben genannten Gründen wurde auf Initiative des Landes Rheinland-Pfalz durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt eine individuell anpassbare und kostenlose Abfalltrennhilfe für die Zielgruppe Flüchtlinge erstellt.
Interessierte Akteure (Entsorger, Hausverwaltung etc.) haben die Möglichkeit einen Flyer mit Hilfe eines Online-Baukastens über die spezifische Art der Abfalltrennung vor Ort zu erstellen. Es können Logo, Adresse und Kontaktdaten eingepflegt werden. Außerdem können aus einer Bilddatenbank professionelle Fotos der Abfallfraktionen sowie der jeweiligen Entsorgungsgefäße gewählt werden. Der überwiegende Teil des so erstellten Flyers basiert auf der Bildsprache. Wer möchte kann zudem schnell und unkompliziert den jeweiligen QR-Code scannen – eine aus 22 Sprachen auswählen – und in einfacher Sprache erfahren, wie und weshalb das Abfalltrennsystem bei uns funktioniert. Neben bekannteren Sprachen wie Französisch, Englisch, Russisch und Türkisch finden sich dort auch ausgefallenere Sprachen wie Farsi, Tigrinya, Serbisch und viele mehr wieder.
Der fertige Flyer enthält ein augenfälliges Motiv einer Familie in einer sauberen Umwelt. Das Layout wurde bewusst so gewählt, da es auf die Zielgruppe angepasste emotionale und psychologische Signale senden soll, die bewirken, dass eine Bereitschaft entsteht, sich mit dem Thema Abfalltrennung zu beschäftigen.
Der in wenigen Minuten erstellbare Flyer kann als hochauflösendes PDF gespeichert und entweder digital zum Download auf der Internetseite eingestellt oder in der gewünschten Auflage gedruckt und nach Bedarf an Wohnungsbaugesellschaften, Vermieter, Integrationshelfer oder Sozialarbeiter weitergegeben werden.
Hier gelangen Sie zum kostenlosen Baukastensystem zur Erstellung einer Abfalltrennhilfe für Flüchtlinge. Für die Nutzung des Baukastens benötigen Sie einen Zugang, den Sie unter abfalltrennhilfe(at)lfu.rlp.de anfordern können.
Hier gelangen Sie zu den Lizenzhinweisen
Quelle: Landesamt für Umwelt
Der Weg zum Altglascontainer ist für viele Menschen fester Bestandteil ihres Alltags: Knapp 89 Prozent der Deutschen recyceln ihre leeren Glasflaschen und -konserven regelmäßig. Das hat eine europaweite Umfrage der Kampagne „Friends of Glass“ ergeben. 8.000 europäische Verbraucher, darunter 1.000 deutsche, wurden zu ihrem Recyclingverhalten und -wissen befragt.
Durch den regelmäßigen Einsatz am Altglascontainer leisten die Deutschen einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt. Denn Altglas wird in der Produktion eingesetzt, um neue Glasverpackungen herstellen. Das schont nicht nur die Ressourcen, sondern spart auch Energie. Je 10 Prozent eingesetztes Altglas kann die benötigte Energie in der Glasproduktion um 3 Prozent gesenkt werden. Und das immer wieder! Denn Glas ist ohne Qualitätsverlust zu 100 Prozent recycelbar.
Über die Umfrage
Die Omnibus-Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit dem Research Institute Respondi durchgeführt. In Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien wurden 1.000 Verbraucher befragt, in Österreich, der Schweiz, Polen, Kroatien, der Tschechischen Republik sowie der Slowakei waren es 500. In Europa werden aktuell 73 Prozent der Glasflaschen und -konserven recycelt. Aus 90 Prozent davon werden neue Flaschen und Glaskonserven hergestellt. Ein Kilogramm Altglas ersetzt 1,2 Kilogramm der sonst benötigten Rohstoffe und reduziert CO2-Emissionen um 67 Prozent. Je 10 Prozent eingesetztes Altglas können 3 Prozent Energie bei der Glasherstellung eingespart werden.
Über die Friends of Glass
Friends of Glass startete 2008 als Kampagne, deren Ziel es war, ein Bewusstsein für die Vorzüge von Glas zu schaffen. Dahinter steht der Europäische Verband der Behälterglasindustrie (FEVE) – eine internationale Non-Profit-Vereinigung, deren Mitglieder aus den Bereichen Glasbehälter für Lebensmittel und Getränke, Parfum, pharmazeutische Produkte und Kosmetik sowie Tafelglas stammen. Friends of Glass ist eine Community mit Menschen aus unterschiedlichen europäischen und nicht-europäischen Ländern, die davon überzeugt sind, dass Glas aufgrund seiner einzigartigen Vorteile für Umwelt, Wirtschaft und Familien ein ideales Verpackungsmaterial ist. Einzelpersonen, nationale Organisationen, Agenturen und Unternehmen, die an die Nachhaltigkeit von Glas glauben, sind ebenfalls stolze Mitglieder unserer Community. Beteiligte Länder sind Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Österreich, die Schweiz, Polen, Kroatien, die Tschechische Republik sowie die Slowakei.
Über das Aktionsforum Glasverpackung
Das Aktionsforum Glasverpackung ist eine Initiative der Behälterglasindustrie in Deutschland und Teil des Spitzenverbandes der deutschen Glasindustrie, dem Bundesverband Glasindustrie e.V. Seit dem Jahr 2000 gibt es das Aktionsforum Glasverpackung, dessen Anliegen es ist, die vielen Besonderheiten und Pluspunkte der Glasverpackung gegenüber Verpackungsentscheidern und der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Das Aktionsforum Glasverpackung ist darüber hinaus erster Ansprechpartner in Deutschland für alle Fragen rund um den Verpackungswerkstoff Glas. Zu den wichtigsten Informationsmedien zählt die Website www.glasaktuell.de und der regelmäßig erscheinende Newsletter GLASKLAR, den Interessierte über die Website kostenlos abonnieren können. Übrigens: Fotos von Glasverpackungen aller Art bietet eine umfangreiche Fotodatenbank auf www.glasaktuell.de.
Über FEVE
Die FEVE (der Europäische Behälterglasverband) ist die Vereinigung der europäischen Hersteller von Glasverpackungsbehältern und maschinell produziertem Glasgeschirr. Die Vereinigung repräsentiert die Behälterglasindustrie auf der internationalen und besonders auf der europäischen Ebene. Die FEVE steht im Dialog mit den europäischen Institutionen zu Umwelt- und Handelsthemen und anderen wichtigen Themen. Die FEVE setzt sich für Glasverpackungen und Glasrecycling ein und ergänzt so die Aktivitäten der Glasindustrie auf nationaler Ebene.
Quelle: www.friendsofglass.de
Weitere Ergebnisse der Studie gibt es auf news.friendsofglass.com
ie Rente mit 63 betrifft bereits die Mehrzahl der Unternehmen. Das geht aus der neuesten Randstad-ifo-Personalleiterbefragung hervor. Demnach antworteten 52 Prozent der Firmen, dass bei ihnen bereits Mitarbeiter über die Rente ab 63 gegangen sind.
Im Verarbeitenden Gewerbe (62 Prozent) sind mehr Unternehmen betroffen als im Handel (53 Prozent) und bei den Dienstleistern (44). Weitere 12 Prozent aller Unternehmen gaben an, dass in den nächsten zwei Jahren Mitarbeiter mit 63 gehen wollen.
Bei jenen Firmen, aus denen Beschäftigte mit 63 in Rente gegangen sind, sind bislang in 64 Prozent der Unternehmen Facharbeiter ausgeschieden und in 59 Prozent der Unternehmen Angestellte. Hilfsarbeiter (15 Prozent) und Führungskräfte (14 Prozent) sind in viel weniger Firmen gegangen.
Die Besetzung der freien Stellen ist häufig mit Problemen verbunden: 65 Prozent der Unternehmen berichten von Schwierigkeiten. Bei den Dienstleistern liegt der Anteil mit 73 Prozent über dem Durchschnitt, im Verarbeitenden Gewerbe etwas darunter (58). Kleinere Unternehmen bis zu 250 Beschäftigte haben eher Schwierigkeiten (67 Prozent) als große Unternehmen (60 Prozent).
In fast jedem Unternehmen werden Mitarbeiter beschäftigt, die in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen könnten. So geben 94 Prozent der Personalleiter an, aktuell Mitarbeiter zu beschäftigen, die mindestens 55 Jahre alt sind. Allerdings tun nur 43 Prozent der Unternehmen etwas, um ältere Mitarbeiter länger zu binden. Unter diesen Unternehmen werden flexible Arbeitszeitmodelle (70 Prozent) als häufigste Maßnahme genannt, gefolgt von Gesundheitsförderung (44), altersgerechten Arbeitsplätzen (42), Altersteilzeit (36) sowie gezielter Weiterbildung für ältere Mitarbeiter (18 Prozent).
Quelle: www.cesifo-group.de
Fahren künftig mehr Elektrofahrzeuge auf den Straßen, müssen zeitversetzt mehr E-Mobile recycelt werden. Insbesondere die Leistungselektronik enthält zum Teil wertvolle Metalle. Diese sollten, so eine aktuelle Untersuchung des Öko-Instituts mit Partnern, statt im konventionellen Autoshredder in spezialisierten Elektronikrecyclinganlagen rückgewonnen werden. So könnten strategisch wichtige Metalle, insbesondere Edelmetalle wie Gold, Silber und Palladium, mit hohen Rückgewinnungsgraden (über 90 Prozent) zurückgewonnen werden.
Das zeigt der Vergleich des Expertenteams mit dem herkömmlichen Recycling im Autoshredder, wo ein Großteil der Edelmetalle (75 Prozent und mehr) verloren gehen.
Werden die Platinen mit den elektronischen Bauteilen der Leistungselektronik zusätzlich chemisch behandelt, können darüber hinaus Tantal und ein höherer Anteil des Zinns in den Platinen rückgewonnen werden. Dies hat jedoch einen hohen Behandlungsaufwand zur Folge und ist in der Gesamtbilanz mit keinen nennenswerten ökologischen Vorteilen verbunden. Es führt zudem zu Mehrkosten, die nicht durch den Erlös der rückgewonnenen Metalle gedeckt werden können.
Das Öko-Institut arbeitet für das Projekt „Elektrofahrzeugrecycling 2020“ mit den Partnern Electrocycling GmbH, TU Clausthal, Volkswagen AG und PPM Pure Metals GmbH zusammen. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
„Goldgrube“ Leistungselektronik
Die Leistungselektronik, die in Elektrofahrzeugen als wichtiges Bauteil für das Energiemanagement eingesetzt wird, transformiert die aus der Batterie kommende Energie und stellt diese dem Motor in der benötigten Form zur Verfügung. Sie hat auf Grund ihres Metallgehalts einen hohen Wert. Sie enthält zu rund 60 Prozent Aluminium im Gehäuse sowie zu 12 Prozent Kupfer in Kabeln und auf den Platinen und in geringeren Mengen Edelmetalle wie Gold, Silber, Palladium, die in verschiedenen Bauteilen auf den Platinen vorkommen.
Hochgerechnet auf eine Tonne Leistungselektronik schätzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass durch das gezielte Elektrorecycling rund sieben Gramm Gold, 23 Gramm Silber, ein Gramm Palladium und 500 Gramm Zinn mehr rückgewonnen werden können als beim Recycling über den Autoshredder. Der Grund: Im gröber arbeitenden Auto-Shredder gehen diese Metalle als Stäube verloren, wohingegen beim spezifischen Elektronikrecycling die Staubanteile deutlich reduziert werden können. Eine Tonne Leistungselektronik fällt an, wenn rund 100 Elektrofahrzeuge verwertet werden.
Relevante Rohstoffrückgewinnung in der Zukunft
Für die Zukunft nehmen die Expertinnen und Experten an, dass bei einem künftigen jährlichen Absatz von einer Million Elektrofahrzeugen schätzungsweise folgende Metallmengen wiedergewonnen werden können: sieben Tonnen Zinn, 85 Kilogramm Gold, 300 Kilogramm Silber, 17 Kilogramm Palladium und 70 Tonnen Kupfer.
„Zum Vergleich: Heute kommen im gesamten Elektrik- und Elektronikbereich in Deutschland 12 Tonnen Gold zum Einsatz“, sagt Dr. Winfried Bulach, Wissenschaftler am Öko-Institut mit Blick auf die Zukunft. „Die Zahlen machen deutlich, dass bei einem künftigen Durchbruch der Elektromobilität – also mit einer jährlichen Neuzulassung von mehreren Millionen Fahrzeugen – ein optimiertes Recycling zu relevanten Ressourceneinsparungen führen kann. Und auch wirtschaftlich ist das Elektrorecycling trotz höherer Kosten von Vorteil.“
Quelle: bvse
Die Hersteller von Kunststoffverpackungen sehen sich seit dem vierten Quartal 2016 mit flächendeckenden Preisexplosionen bei Styrolkunststoffen konfrontiert. Besonders dramatisch ist die Entwicklung beim Polystyrol, dessen Preis im Februar ein Allzeithoch erreichte. Entsprechend sprunghaft sind auch die Preise beim EPS gestiegen. Gleichzeitig zeichnet sich dabei auch sehr deutlich ab, dass der zurzeit moderate Rohölpreis kaum noch Einfluss auf die jetzige Situation hat.
Vielmehr sind die stark reduzierten Kapazitäten im Raffineriebereich aufgrund von Wartungsarbeiten in Anlagen in Nordamerika und Asien für diese Entwicklung verantwortlich. Aufgrund dieser sich weltweit auswirkenden Unwägbarkeiten ist eine Trendwende zurzeit nicht absehbar. Die IK rechnet deshalb im ersten Halbjahr 2017 weiterhin mit hohen Rohstoffpreisen.
„Die Lage ist dramatisch für die Verarbeiter“, kommentiert IK Hauptgeschäftsführer Ulf Kelterborn die aktuellen Preisentwicklungen. „Insbesondere die integrierten Rohstoffproduzenten müssen dringend eine Verbesserung dieser misslichen Situation herbeiführen. Wirtschaftliches Augenmaß sollte dabei eine wesentliche Prämisse sein.“ Schließlich geraten die Verarbeiter von Polystyrol- und EPS-Kunststoffen zunehmend unter finanziellen Druck. Angesichts der ohnehin oft knappen Margen gilt es, die Existenz der Betriebe und deren Innovationskraft zu sichern. Erfreulicherweise zeigen immer mehr Kunden Verständnis für die von ihren Lieferanten unverschuldete Situation.
Quelle: IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V
Die vorläufige Bilanz der Glasindustrie für das Jahr 2016 fällt positiv aus: Der Umsatz stieg um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 9,4 Mrd. EUR an.
Mit diesem Ergebnis liegt die Glasindustrie im Trend der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Wie sich bereits zum Halbjahr 2016 abzeichnete, zieht in vielen Branchen der Glasindustrie auch der Inlandsumsatz wieder an, so dass die Wachstumsimpulse nicht mehr ausschließlich aus dem Auslandsgeschäft kommen. Der Auslandsumsatz verzeichnete ein Plus von 5,2 Prozent und lag damit bei 3,79 Mrd. EUR. Der Inlandsumsatz legte um 0,5 Prozent auf 5,61 Mrd. EUR zu. Die Beschäftigungszahlen stiegen um 0,2 Prozent an und liegen bei rund 53.000 Mitarbeitern.
Die vorläufige Gesamtbilanz für das Jahr 2016 zeigt: Der positive Trend aus dem 1. Halbjahr 2016 setzt sich auch im Gesamtjahr fort. Nahezu alle Branchen verzeichnen ein Umsatzplus, lediglich die Flachglashersteller sowie der Bereich Hohlglas schlossen das Gesamtjahr mit einem leichten Minus ab.
Spitzenreiter im Umsatzwachstum ist die Glasfaser-Branche: Das Segment wuchs insgesamt um 10,9 Prozent auf 980 Mio. EUR. Auch die Spezialglasindustrie konnte kräftig zulegen: Der Gesamtumsatz stieg auf 1,45 Mrd. EUR (plus 6,9 Prozent).
Der Gesamtumsatz bei den Flachglasherstellern sank um 2,9 Prozent auf 982 Mio. EUR. Die Entwicklung im In- und Ausland ist dabei unterschiedlich: Im Inland betrug das Minus 13,8 Prozent (466 Mio. EUR), während der Auslandsumsatz mit 9,3 Prozent (514 Mio. EUR) ein deutliches Wachstum generierte. Eine positive Bilanz ziehen dagegen die Flachglasveredler mit einem Plus von 3,6 Prozent und einem Gesamtumsatz von 3,69 Mrd. EUR.
Die konsumnahe Hohlglasindustrie, die sich aus den Segmenten Behälterglas, Wirtschaftsglas und sonstigem Hohlglas zusammensetzt, folgt ebenfalls dem Halbjahrestrend 2016: Mit einem Minus von 2,1 Prozent und einem Gesamtumsatz von 2,33 Mrd. EUR schließt sie das Jahr 2016 mit einem leicht negativen Ergebnis ab.
„Die Gesamtbilanz 2016 bestätigt den positiven Trend. Wir können vermelden, dass die Lage der Glasindustrie insgesamt stabil ist. Nicht zuletzt hat sie dies der Zukunftsfähigkeit des Werkstoffes Glas zu verdanken, der sich nicht nur in den Bereichen Elektronik und Kommunikation zeigt“, sagt Dr. Frank Heinricht, Präsident des Bundesverbands Glasindustrie e. V. „Auch Vorzeige-Bauprojekte wie die Hamburger Elbphilharmonie, in der in diesem Jahr auch der Trendtag Glas stattfinden wird, zeigen, dass Glas in der Fassade einen großen Einfluss auf die Ausstrahlung von solch ambitionierten Projekten hat.“
Quelle: bvse
Die Gewerbeabfallverordnung wird neu gefasst, das hat der Bundestag beschlossen. Mit dem Entwurf einer Novelle (18/10345) will die Bundesregierung die knapp 15 Jahre alte Verordnung an neuere europarechtliche und nationale Abfall-Regelungen anpassen.
Gewerbliche Siedlungsabfälle und bestimmte Bau- und Abbruchabfälle müssen künftig nach Stoffströmen getrennt gesammelt und vorrangig der Vorbereitung zur Wiederverwendung und dem Recycling zugeführt werden. Nicht getrennt gehaltene Abfallgemische müssen vorbehandelt oder aufbereitet werden. Das beschloss der Bundestag am Donnerstag, 15. Dezember 2016, als er der Verordnung der Bundesregierung über die Bewirtschaftung von gewerblichen Siedlungsabfällen und von bestimmten Bau- und Abbruchabfällen (Gewerbeabfallverordnung; 18/10345, 18/10444 Nr. 2.1) bei Enthaltung der Opposition zustimmte. Er folgte einer Empfehlung des Umweltausschusses (18/10656).
Laut Regierung wird mit der Novelle der Gewerbeabfallverordnung die im Kreislaufwirtschaftsgesetz neu eingeführte fünfstufige Abfallhierarchie für einzelne Abfallströme konkretisiert, um Rechts- und Investitionssicherheit zu gewährleisten. Nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz sind Abfälle vorrangig zu vermeiden, der Vorbereitung zur Wiederverwendung, dem Recycling, der sonstigen, insbesondere der energetischen Verwertung und letztlich der Beseitigung zuzuführen.
Der Bundesrat wird nun Anfang des Jahres die Novelle der Gewerbeabfallverordnung beraten.
Quelle: bvse.de
Beim Elektroaltgeräterecycling gehen viel zu viele wertvolle Rohstoffe verloren. Die Stolpersteine für eine erfolgreiche Rückführung in den Wertstoffkreislauf liegen dabei bereits oft am Anfang des Weges entlang der Recyclingkette – bei der Erfassung und dem Transport der Altgeräte.
Zu den Negativbeispielen für brachliegendes Wertschöpfungspotenzial zählt unter anderem das Recycling von Bildschirmen. Ein hoher Anteil von Geräten ist bereits bei der Anlieferung an den Erstbehandlungsanlagen beschädigt. Teilweise sogar so stark, dass gesundheits- und umweltgefährdendes Quecksilber austritt. Eine sichere Entfernung der Hg-haltigen Bauteile ist somit nicht mehr oder nur noch sehr schwer möglich, klagen die Betreiber der Anlagen. Die Fälle, in denen die Endverbraucher Geräte mit defekter Front abgeben, sind dabei aber eher selten.
Die Schäden entstehen weitestgehend bei der unsachgemäßen, weil nicht bruchsicheren Erfassung auf den Wertstoffhöfen, beispielsweise beim Einwurf in bereitgestellte Container oder beim gemeinsamen Transport von Flachbildschirm- und Röhrenfernsehern in loser Schüttung. Dieser ist nach dem gültigen ElektroG zwar zulässig, geht aber nach dem Rechtsverständnis des bvse nicht regelkonform mit dem ADR einher.
Mit Lösungsvorschlägen für die zerstörungsfreie Erfassung und den sachgemäßen Transport von Bildschirmen hat sich daher der bvse gemeinsam mit BDSV, BDE und VDM in einem gemeinsamen Schreiben Anfang Dezember an die LAGA gewandt.
Insgesamt zeigt der vorliegende Entwurf des Merkblattes M31 A als Vollzugshilfe zur Umsetzung der Vorgaben des Elektro- und Elektronikgesetzes gute Ansätze. Als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung, an der unbedingt festgehalten werden muss, bewertet bvse-Fachreferent Andreas Habel die dort enthaltene Empfehlung, Flachbildschirme von Röhrenfernsehern separat zu erfassen.
Es sind jedoch noch dringend weitere Maßnahmen erforderlich, um mehr Wertstoffe zu gewinnen und Schadstoffe sicherer zu entfrachten, so der Fachexperte. Ein weiterer wesentlicher Faktor für einen bruchsicheren Umgang mit Bildschirmgeräten, ist neben der separaten Erfassung vor allem die Wahl geeigneter Sammel- und Transportbehälter. Dies zeigen sowohl praktische Erfahrungen als auch zwischenzeitlich stattgefundene Versuche der Entsorgungswirtschaft, die handelsübliche Behältertypen auf die unterschiedlichsten Aspekte miteinander verglichen haben.
Die bisher genutzten herkömmlichen Gitterboxen sind oft zu klein, um auch sperrigere Bildschirme oder PV-Module aufzunehmen. Bei Abrollcontainern kommt es bereits oft schon beim Einwurf zu Bruch, außerdem kann das Ladevolumen oft nur sehr unzureichend ausgenutzt werden. Neben einer ausreichenden Größe sollten die Behältnisse zukünftig festgelegte Anforderungen an Standfestigkeit, Bruchsicherheit, die Möglichkeit der Stapelbarkeit und Witterungsschutz erfüllen.
Eine Lösung könnte nach Ansicht der Verbände und Recycling- und Entsorgungsunternehmen die Einführung eines Poolsystems sein. Dieses sollte die Gestellung und Verwaltung geeigneter Behälter übernehmen und unter Mitwirkung der Stiftung EAR zur nutzergerechten Kostenermittlung von den Produktverantwortlichen finanziert werden. Mit diesem System, dass gleichzeitig die Behältergestellung für mehrere Sammelgruppen harmonisiert, könnte sowohl der Anspruch an eine umwelt- und sachgerechte Erfassung und Logistik als auch eine bessere Kostentransparenz erreicht werden.
Quelle: bvse.de
Wie der österreichische Autobahnnetzbetreiber ASFINAG berichtet, wird ab Januar 2017 das Lkw- und Busmautsystem in Österreich neu geregelt. Statt des bisherigen vierstufigen Bonus-Malus-Systems entlang der EURO-Emissionsklassen wird es künftig nur mehr zwei Grundkilometertarife (Bonus für Tarifgruppe A – EURO VI und Tarifgruppe B – EURO 0-V sowie EEV) geben, auf die nun erstmalig externe Kosten für Luftverschmutzung und Lärmbelastung aufgeschlagen werden.
Der Tarif soll sich künftig wie folgt zusammensetzen: Infrastruktur-Grundkilometertarif je nach Tarifgruppe (wie bisher nach der Achskategorie differenziert), Hinzurechnung der externen Kosten für verkehrsbedingte Luftverschmutzung und Lärmbelastung (nach Emissionsklasse und Achskategorie). Die Infrastrukturmaut bleibt bei der ASFINAG und soll weiterhin in Bau, Betrieb und Verkehrssicherheit auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen fließen. Die externen Kosten fließen dem zuständigen Verkehrsministerium zu. Das neue Mautsystem soll laut Betreiber die umweltfreundlichsten Lkw auf Österreichs Straßen begünstigen. Der Tarif der EURO-Klassen 0 bis III ist etwa in der Kategorie 4+ Achsen um 20 Prozent höher als jener für die EURO-VI-Fahrzeuge.
Weitere Informationen erhalten Sie unter https://www.go-maut.at/portal/portal
Bremen. Als große Herausforderung bezeichnete der TV-Journalist und Umweltschützer Dirk Steffens auf der Jahrestagung des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen auf dieser Erde zu erhalten. Anders als bei der Klimaerwärmung, die nicht mehr verhindert, sondern höchstens noch begrenzt werden kann, sieht Steffens eine echte Chance, dass die Menschheit diese Herausforderung meistern kann.
Wissenschaftsjournalist und UN-Dekade-Botschafter Dirk Steffens Bild: bvse |
Der Erhalt der Artenvielfalt sei auch im ureigensten Interesse der Menschheit, denn in unserer global vernetzten Welt spielen der Schutz von Ökosystemen sowie geschlossene Kreisläufe für die Deckung des Rohstoffs- und Nahrungsmittelbedarfs eine überlebenswichtige Rolle.
Dabei komme es auf die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen für den Schutz der Umwelt und einen vernünftigen Umgang mit der begrenzten Biokapazität der Erde und ihrer Ressourcen an. Dies machte der von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zum offiziellen UN-Dekade-Botschafter für biologische Vielfalt berufene TV-Journalist Dirk Steffens in seinem Vortrag am 23. September auf der bvse-Jahrestagung mit Nachdruck deutlich.
Der durchschnittliche Ressourcenverbrauch der Menschheit liege Berechnungen zum ökologischen Fußabdruck zufolge bereits heute so hoch, dass 1,5 Planeten Erde benötigt würden, um den Ressourcenbedarf weltweit dauerhaft zu decken. „Es ist also höchste Zeit, unser Verhalten zu ändern und Kreisläufe wieder zu schließen, um mindestens zum Faktor 1 zurückzukehren“, lautete die Aufforderung des Wissenschaftsjournalisten.
Anschaulich machte der Terra-X-Moderator auch die verheerenden Auswirkungen der globalen Erderwärmung. Nach derzeitigen Erkenntnissen ließe der durch den Treibhausgaseffekt hervorgerufene Temperaturanstieg in Grönland jährlich 275 Gigatonnen Eis schmelzen. „Dies entspricht ca. 10.000 LKW-Ladungen, die pro Minute, Tag und Nacht, 365 Tage im Jahr in den Ozean gekippt werden“, so Steffens. Die dramatischen Folgen liegen für Steffens auf der Hand: Zum einen wird der damit gleichzeitig verbundene Anstieg des Meeresspiegels in Zukunft für größere Landüberflutungen sorgen und mit der entsprechenden Verknappung des Lebensraumes zu unvorstellbaren Flüchtlingsströmen weltweit führen. Zum anderen wird die Vergrößerung der Meeresoberfläche zu weiteren Wetterveränderungen beitragen. „In der ehemaligen Eiswüste Grönland werden heute Erdbeeren „aus regionalem Anbau“ angeboten“, verdeutlichte Steffens die bereits sichtbaren Folgen des globalen Temperaturanstiegs.
Eine große Gefahr für das vernetzte Ökosystem Erde sei aber vor allem das Artensterben. Alleine in einem Zeitraum von 40 Jahren habe sich beispielsweise der Bestand wilder Elefanten von ca. 1 Million freilebender Elefanten im Jahr 1970 auf heute rund 400.000 dezimiert und in wenigen Jahrzehnten werden wilde Elefanten ganz ausgerottet sein, prognostizierte Steffens. Verantwortlich hierfür sei vor allem die in den letzten Jahren beängstigend gestiegene systematische Wilderei global agierender Mafiabanden. Hintergrund für das gezielte Ausrotten der grauen Riesen seien Spekulationsgeschäfte mit dem wertvollen Elfenbein, das in Asien in riesigen Lagerbeständen gehortet wird und schon heute den Goldpreis bei weitem übersteigt.
„Die Situation ist bereits dramatisch, aber es ist noch nicht zu spät, die Welt zu retten”, gab sich der Umweltbotschafter dennoch überzeugt. „Wenn sich der Mensch als Teil dieses komplex vernetzten Ökosystems begreift und handelt, können noch viele Probleme gelöst und Schutzräume geschaffen werden, die die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten und damit eine unserer Lebensgrundlagen erhalten.“
Quelle: www.bvse.de
„Zahlreiche neue und geplante rechtliche Vorgaben haben uns in den vergangen beiden Jahren auf Trab gehalten und werden uns auch weiter begleiten. Aktuell belasten fehlende Entsorgungsmöglichkeiten für flammgeschützte Styropordämmplatten die Branche.
Matthias Einsele |
Mit der Überführung von HBCD in die sogenannte POP-Verordnung sind diese Abfälle zu gefährlichen Abfällen geworden und können über die etablierten Wege nicht mehr entsorgt werden. Verbrennungsanlagen lehnen die Verwertung mit Verweis auf die hohe Auslastung der Anlagen und dem Umstand, dass der neue Abfallschlüssel gar nicht genehmigt sei, ab. Wir sind der Auffassung, dass im Falle der Einführung neuer rechtlicher Regelungen erwartet werden darf, dass diese auch von den Betroffenen praktisch umsetzbar sind“, so der Vorsitzende und bvse-Vizepräsident Matthias Einsele auf der Mitgliederversammlung des Fachverbandes Ersatzbrennstoffe, Altholz und Biogene Abfälle.
Im Bereich Altholz kämpfen die Mitgliedsunternehmen ebenfalls zunehmend mit großen Absatzschwierigkeiten. Sehr angespannt ist die Situation insbesondere bei der thermischen Verwertung von A IV Holz. Die Altholzunternehmen stellen außerdem im Markt einen Recyclingholz-Überhang fest, der einerseits zu vollen Lagern und andererseits zu einem entsprechenden Preisdruck auf der Erlösseite führt.
Eine seiner Aufgaben sieht der Fachverband im Anstoßen einer Überarbeitung der Altholzverordnung. Ein weiteres Ziel ist die Schaffung von Instrumentarien zur durchgehenden Sicherung von Altholzqualitäten, die Abfallerzeuger, Aufbereiter und Verwerter gleichermaßen mit einbezieht. Ein erstes Angebot dazu bietet der bvse-Fachverband mit seinem Qualitätssiegel Altholzverwertung, das über die Anforderungen einer Entsorgungsfachbetriebszertifizierung hinausgeht und sich explizit den Fragestellungen des Altholzrecyclings widmet.
Im Bereich der Mitverbrennung wird sich der Fachverband weiterhin für die Differenzierung zwischen einer energetischen und einer hochwertigen energetischen Verwertung einsetzen. Um diese zu untermauern, hat der Fachverband eine Untersuchung beim CUTEC Institut in Auftrag gegeben, die die durchschnittlichen Energienutzungsgrade von Zementwerken, EBS-Kraftwerken und Müllverbrennungsanlagen fokussiert. bvse-Fachverbandsvorsitzender Matthias Einsele kündigte auf der Mitgliederversammlung an, dass die Ergebnisse in Kürze veröffentlicht und dann in die weitere politische Diskussion eingebracht werden.
Im Fachbereich Bioabfall will sich der Fachverband vor allem mit den Fragestellungen hinsichtlich der Novellierung des Düngerechts sowie der Novelle der Klärschlammverordnung befassen und diese politisch begleiten. Des Weiteren setzt sich der Fachverband für die Begrenzung der Störstoffgehalte bereits im Input zur Bioabfallbehandlungsanlage ein. Hier sei der Gesetzgeber gefordert, Vorsorge zu treffen. Denn einerseits werden die Anforderungen an die stoffliche Nutzung derzeit strenger geregelt und auch die Anforderungen der Gütesicherung steigen, demgegenüber sollen aber immer mehr Störstoffe in den Ausschreibungen akzeptiert werden. Dies ist nach Auffassung des Fachverbandes nicht tolerierbar. Die erfassenden Gebietskörperschaften müssen sich genauso wie die Behandlungsanlagen den Qualitätsanforderungen in der Behandlungskette stellen.
Turnusgemäß standen in der Mitgliederversammlung des Fachverbandes auch die Vorstandswahlen an. Dabei wurde die bisherige Fachverbandsführung mit Matthias Einsele (ELM Recycling GmbH & Co. KG) als Vorsitzenden und Bernd Jörg (KGH Umweltservice GmbH) als 2. Vorsitzenden erneut bestätigt.
Als Beisitzer komplettieren den Vorstand:
Für den Fachbereich Ersatzbrennstoffe:
Stephan Eing (Hubert Eing Kunststoffverwertung GmbH);
Enrico Fischer (Eco Vesta GmbH);
Stefan Henkefend (G.R.E. GmbH & Co. KG)
Für den Fachbereich Altholz:
Reinhold Broer (Reiling Holz Recycling GmbH & Co. KG);
Dr. Marina Frankenfeld (ZAUG Recycling GmbH);
Johannes Gritz (Abson Abfallentsorgung Nürnberg GmbH);
Dr. Axel Knörr (Heller Holz GmbH);
Thomas Seifermann (Hofmann GmbH)
Für den Fachbereich Biogene Abfälle:
Ulf Bellersheim (Bellersheim Abfallwirtschaft GmbH);
Dr. Stefen Bieler (C.A.R.E. Biogas GmbH);
Henry Forster (GOA Gesellschaft im Ostalbkreis)