Gut 330 Millionen Tonnen Abfälle fallen jedes Jahr in Deutschland an. Um diese Mengen zu reduzieren, hat die Bundesregierung ein Abfallvermeidungsprogramm beschlossen. Die Länder sind daran beteiligt.
Abfall zu vermeiden, ist Teil des notwendigen Umstiegs auf einen nachhaltigen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. In Deutschland besteht bereits ein hohes Umweltbewusstsein. Dennoch gilt es neue Handlungsfelder auf Bundes-, Länder- und Gemeindeebene zu erschließen. Im vorliegenden Programm werden Abfallvermeidungsziele formuliert, Indikatoren zur Messung der erzielten Fortschritte vorgegeben und konkrete Maßnahmen zur Abfallvermeidung analysiert und bewertet.
Mit dem Abfallvermeidungsprogramm erfüllt die Bundesregierung eine Vorgabe der europäischen Abfallrahmenrichtlinie, nach der alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet sind, bis 12. Dezember 2013 nationale Abfallvermeidungsprogramme zu erstellen.
Im Abfallvermeidungsprogramm analysiert und bewertet die Bundesregierung einzelne Maßnahmen und Instrumente der öffentlichen Hand unter ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten.
Die Empfehlungen beschreiben dabei einen großen Bogen. Sie beginnen bei der Produktgestaltung, gehen über Maßnahmen für Unternehmen und Verbraucher bis hin zur Entsorgung und Wiederverwertung.
34 konkrete Maßnahmen wurden analysiert und bewertet. Zu den Maßnahmen, die als Empfehlung eingestuft wurden, gehören der Einsatz von Produktkennzeichen für ressourcensparende und somit „abfallvermeidende“ Produkte oder Aktionen, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden.
Maßnahmen des Staates zur Abfallvermeidung richten sich insbesondere auf die Sensibilisierung der Bevölkerung, die Forschung und die Forschungsförderung, auf den rechtlichen Rahmen und den Vollzug. Der Staat kann Abfälle nur dort selbst unmittelbar vermeiden, wo er selbst als privatwirtschaftlich handelnder Akteur auftritt.
Quelle: bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.