Entsorgung – Recycling – Containerdienst

ZEW/Prognos-Umfrage: Rückgang der Transportmengen und -preise vorerst beendet

Die Entwicklung auf den deutschen Transportmärkten zeigt nach den pessimistischen Erwartungen im ersten Quartal 2016 sowohl hinsichtlich des Transportaufkommens als auch der Preisentwicklung in den kommenden sechs Monaten ein verändertes Bild: Der starke Rückgang der Mengenerwartungen scheint gestoppt und auch die Preisentwicklung stabilisiert sich. Bei Luft- und Seefracht sowie im Straßengüterverkehr zeichnen sich sogar Preiserhöhungen ab. Zu diesem Ergebnis kommt das TransportmarktBarometer von Prognos/ZEW im zweiten Quartal 2016. Für die Erhebung befragen die Prognos AG, Basel, und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, vierteljährlich rund 250 Spitzenkräfte aus der Transportwirtschaft und der verladenden Wirtschaft dazu, wie sie die Entwicklung der Transportmengen und der Transportpreise auf Sicht des kommenden halben Jahres einschätzen.

        Auf nahezu allen Märkten gehen die Experten davon aus, dass sowohl der Rückgang der     Transportmengen als auch der -preise beendet ist.

Auf Sicht von sechs Monaten rechnen die befragten Experten auf fast allen Märkten mit konstanten oder steigenden Preisen. Eine mögliche Erklärung für die Erwartung wieder steigender Preise im Straßengüterverkehr könnten erste Signale am Rohstoffmarkt liefern, wonach die Talsohle bei den Rohölpreisen derzeit durchschritten zu sein scheint. Darüber hinaus könnte auch der nach wie vor virulente Fahrermangel zu Buche schlagen. Während in der Luft- und Seefracht die Preissignale ebenfalls wieder deutlich nach oben zeigen, besteht im Schienengüterverkehr derzeit kaum Aussicht auf steigende Preise; rund 70 Prozent der Experten gehen hier von stagnierenden Preisen aus.

Bei der Entwicklung des Transportaufkommens im nächstenhalben Jahr ergibt sich ein ähnlich differenziertes Bild wie bei den Preisen. Im Straßengüterverkehr kehrt anscheinend der Optimismus zurück. Nach dem kontinuierlichen Rückgang der Mengen seit dem letzten Quartal 2015 steigt der Stimmungsindex insbesondere für Osteuropa wieder an. Der Tiefpunkt der Erwartungen scheint damit überwunden. Es bleibt indessen abzuwarten, ob sich die verhalten positive Entwicklung auch im nächsten TransportmarktBarometer fortsetzt.

Für die Binnenschifffahrt und denSchienengüterverkehr prognostizieren die Experten eine Stagnation des Transportaufkommens. Auch die Einschätzungen zum Kombinierten Verkehr sind eher verhalten optimistisch.Bei den Kurier-, Express- und Paketdiensten (KEP) hingegen deuten die Mengenerwartungen für Deutschland, West- und erstmals auch wieder für Osteuropa leicht nach oben. Trotz der positiven Prognose sind die Erwartungen allerdings weit von den Höchstständen der  Jahre 2014 und 2015 entfernt.

Nachdem sich im ersten Quartal 2016 der Stimmungsindex der Transportmengenerwartung auf den Seefrachtmärkten einem historischen Tiefstand näherte, nimmt jetzt die optimistische Stimmung unter den Experten wieder zu. Vor allem für die Märkte Nord-Amerika und Asien/Pazifik sehen rund 50 Prozent von ihnen  günstigere Tendenzen. Eine ähnlich positive Entwicklung wird auch für die Luftfracht auf den Routen nach Nord-Amerika und in die Asien/Pazifik-Region erwartet.

      Das TransportmarktBarometer von Prognos/ZEW

Die Prognos AG, Basel, und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, befragen seit 1998 vierteljährlich 250 Spitzenkräfte der Transportwirtschaft und der Verladenden Wirtschaft zur Entwicklung der Transportmärkte. Die Experten werden um eine Prognose dazu gebeten, ob auf Sicht von sechs Monaten das Transportaufkommen und die Transportpreise (stark/schwach) steigen, (stark/schwach) sinken oder unverändert bleiben. Betrachtet werden im nationalen und im grenzüberschreitenden Verkehr nach West- und Osteuropa die Transportbereiche: Straßengüterverkehr, Schienengüterverkehr, Binnenschifffahrt, Kombinierter Verkehr, Kurier-, Express- und Paketdienste. Weiterhin schätzen die Experten die Entwicklung bei Luft- und Seefracht von Deutschland in andere europäische Staaten sowie auf den Routen nach Nordamerika und in die Asien/Pazifik-Region ein.

Quelle und weitere Informationen: www.zew.de