In Baden-Württemberg fallen rund 11 Millionen Tonnen Bauschutt und Straßenaufbruch pro Jahr an. Das ist etwa 3 mal mehr Menge als an klassischen Siedlungsabfällen, darunter Haus- und Sperrmüll entsteht. „Wenn es uns gelingt, möglichst viel der hierin enthaltenen mineralischen Rohstoffe wiederzuverwerten, können wir unserem Wirtschaftsstandort wichtige Ressourcen zur Verfügung stellen und hiermit zugleich Natur und Umwelt schonen,“ plädierte Umweltminister Franz Untersteller am 20.01.2016 auf einem Fachsymposium in Stuttgart.
Rund 40 bis 50 Prozent aller geförderten Rohstoffe gingen in den Bausektor, betonte Untersteller weiter. Dies verdeutliche, wie wichtig der Bausektor für eine konsequente Kreislaufwirtschaft und einen effizienteren Umgang mit Ressourcen sei. „Stoffkreisläufe zu schließen und mineralische Bauabfälle als hochwertige sekundäre Rohstoffquellen zu verstehen, ist Ressourceneffizienz pur“, so der Minister.
Zwar sei es erfreulich, dass sich der Einsatz von aufbereitetem Bauschutt in ressourcenschonenden Recycling-Beton in Baden-Württemberg zwischen 2012 und 2014 auf rund 71.000 Tonnen nahezu verdoppelt habe und das Thema Ressourceneffizienz bei den Akteuren der Baubranche im Land angekommen sei. „Dies ist aber noch lange nicht genug“, sagte Franz Untersteller. „Wir gehen davon aus, dass in Baden-Württemberg jedes Jahr rund drei Millionen Tonnen Recyclingmaterial qualitativ hochwertig in sogenanntem R-Beton wiederverwertet werden können.“ Das vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft zum dritten Male veranstaltete und bundesweit beachtete Fachsymposium „Optimierung der Ressourceneffizienz in der Bauwirtschaft: R-Beton schließt Stoffkreisläufe“ soll daher helfen, bestehende Hemmnisse abzubauen und Bauverwaltungen, Bauwirtschaft, Architekten und Ingenieure zu motivieren, bei ihren Vorhaben künftig vermehrt R-Beton einzusetzen.