Entsorgung – Recycling – Containerdienst

Berlin: Pilotprojekt zum Einsatz von ressourcenschonendem Beton gestartet

Beim Neubau des Forschungs- und Laborgebäudes für Lebenswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin wird erstmalig Beton, der unter Einsatz von rezyklierter Gesteinskörnung (RC) ressourcenschonend hergestellt wurde, eingesetzt.

 

Dieses Pilotprojekt wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt mit fachlicher Begleitung der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (Fakultät Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik) initiiert. Dabei werden Kiesanteile im Beton bis zu einer bestimmten Druckfestigkeitsklasse durch aufbereiteten Altbeton ersetzt. Nach den geltenden Regelwerken ist dies bereits seit 2004 zulässig, wird in der Baupraxis bisher infolge fehlender Nachfrage aber kaum angewendet.

 

Der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Michael Müller: „Mit diesem Pilotprojekt möchten wir einem nach den geltenden Normen und Regelwerken zugelassenen und von der Qualität gleichwertigen Bauprodukt die erforderliche Aufmerksamkeit verschaffen und vorhandene Vorbehalte abbauen. Recyclingbaustoff aus Beton soll zukünftig nicht nur im Straßen- und Tiefbau, sondern auch im Hochbau eingesetzt werden. Dabei müssen neue Wege beschritten werden und eine entsprechende Innovations- und Kooperationsfähigkeit der beteiligten Berliner Wirtschaftszweige, wie Betonhersteller, Abbruch- und Recyclingunternehmen vorhanden sein. Im Ergebnis wird der Einsatz von Recyclingbaustoffen zum Schutz mineralischer Rohstoffvorkommen (Kiesabbau) und damit zur Schonung von Naturlandschaft beitragen. Zudem werden Transportemissionen vermieden, da die Region Berlin-Brandenburg über keine Kiesabbaustätten verfügt.“

 

Im 1. Arbeitsschritt des Neubaus des Forschungs- und Laborgebäudes werden nun zunächst die Schlitzwände für die Trogbaugrube aus Ortbeton mit rund einem Drittel rezyklierter Gesteinskörnung hergestellt. Das Transportbetonwerk Trabet hat sich dieser neuen Herausforderung gestellt, die entsprechende Betonrezeptur für den Einsatz von RC-Beton hergestellt und die vorgeschriebene Erstprüfung veranlasst. Der RC-Beton wiederum wurde vom Recyclingunternehmen Eurovia entsprechend aufbereitet und in Zusammenarbeit mit dem Analyselabor BOLAB einer CE-Zertifizierung unterzogen. Ab Februar 2014 sollen dann die Arbeiten mit dem Bau der Gebäude beginnen. Insgesamt soll bei dieser Baumaßnahme rund 5.000 m3 ressourcenschonender Beton zum Einsatz kommen.

 

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

Quelle: www.bvse.de