Entsorgung – Recycling – Containerdienst

HWWI-Rohstoffpreisindex auf Jahrestiefstand

Nach drei Monaten mit vergleichsweise stabilen Preisen fiel der HWWI-Rohstoffpreisindex im November erneut und verringerte sich um 6,4 % im Vergleich zum Vormonat. In Euro-Notation belief sich der Rückgang aufgrund des schwachen Euros auf insgesamt 2,1 %. Damit markierte der Gesamt-Index im November seinen tiefsten Stand im laufenden Jahr sowie gleichzeitig auch seit über 6 ½ Jahren, als der Index im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise nur unwesentlich geringer notierte. Im vergangenen Monat gaben die Preise für Rohöl – nach einer zwischenzeitlichen Stabilisierungsphase – wieder nach und der Index für Energierohstoffe fiel um 6,9 % (in Euro: -2,6 %). Auch Industrierohstoffe waren von den neuerlichen Kurseinbußen betroffen. Der Index für Industrierohstoffe sank um 6,0 % (in Euro: -1,7 %). Vergleicht man die derzeitige Lage an den Rohstoffmärkten mit dem Zustand vor 1 ½ Jahren, so hat sich die Situation dramatisch verändert: Die Preise sind drastisch eingebrochen und der HWWI-Rohstoffpreisindex hat sich mehr als halbiert.

Index für Energierohstoffe: -6,9 % (in Euro: -2,6 %)

Nach einer 3-monatigen Phase mit relativ stabilen Preisen ging es am Ölmarkt im November erneut ab-wärts. Der Preis der weltweit wichtigsten Referenzsorte Brent fiel im Monatsdurchschnitt um 6,8 % auf 46,04 US-Dollar pro Barrel. Für die US-amerikanische Sorte WTI musste mit durchschnittlich 43,01 US-Dollar pro Barrel 7,1 % weniger als im Vormonat bezahlt werden und der Preis für Nahost-Öl sank um 8,4 % auf 42,16 US-Dollar pro Barrel. Nach den Daten der Internationalen Energieagentur übersteigt seit dem ersten Quartal 2014 die global produzierte Menge an Rohöl den weltweiten Konsum. Das Angebot ist höher als die Nachfrage, als Folge sinkt der Preis und die Öllager füllen sich, Konsumenten profitieren und Produzenten geraten zunehmend unter Druck. Diese Lage hat sich seit fast zwei Jahren nicht merklich ge-ändert, sie hat sich in mancher Hinsicht sogar verschärft. Nebst der einfachen Betrachtung der Fundamen-taldaten sind auch die Erwartungen der zukünftigen Marktlage ausschlaggebend für das gegenwärtige Preisniveau. Im November verstärkten die Nachrichten die Erwartungen eines „tiefer-für-länger“ [lower-for-longer] – Szenarios. Im Vorfeld der OPEC-Sitzung am 04. Dezember deutet wenig auf eine Änderung des Marktzustandes hin. Im November letzten Jahres hatte das Kartell unter der Führung von Saudi-Arabien beschlossen, trotz des Angebotsüberhangs seine Produktion nicht zu drosseln und Marktanteile gegen kos-tenintensivere Produzenten zu verteidigen, was starke Preiseinbrüche zur Folge hatte. Die bisherigen Signa-le aus dem OPEC-Umfeld deuten gegenwärtig auf keinen signifikanten Strategiewechsel hin. Damit bleibt es wahrscheinlich, dass es in der nächsten Zeit keine dauerhaften Preisimpulse nach oben geben wird.

Index für Industrierohstoffe: -5,9 % (in Euro: -1,6 %)

Auch bei Industrierohstoffen fielen im November die Preise. Teilweise sanken die Notierungen auf Mehr-jahres-Tiefstände. Anhaltende Sorgen, dass die chinesische Wirtschaft – größter Verbraucher der meisten Industrierohstoffe – weiter ins Stocken gerät, trübten die Aussichten ein. Erste Prognosen gehen davon aus, dass Chinas Stahlnachfrage in diesem Jahr gefallen ist und auch 2016 fallen wird. Diese Perspektive schlägt sich insbesondere in den Rohstoffen für die Stahlproduktion wieder. Eisenerz erreicht mit einem Monats-durchschnitt von 46,18 US-Dollar pro Tonne seinen geringsten Wert seit 2004, als die Preisfindung für Ei-senerz noch bilateralen Verträgen unterlag und nicht im Spotmarkt bestimmt wurde. Auch die Preise für NE-Metalle fielen auf neue Tiefstände. Der Stahlveredler Nickel notierte mit zeitweise 8.155 US-Dollar pro Tonne auf seinem tiefsten Stand seit 2003, Zink und Kupfer erreichten mit monatsdurchschnittlichen 1.582 US-Dollar bzw. 4.808 US-Dollar pro Tonne ihre geringsten Stände seit 2009.

Quelle: www.hwwi.org