Entsorgung – Recycling – Containerdienst

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Papier und Karton: Nachfrage wächst bis 2030 um 1,1 Prozent pro Jahr

       Insight-Studie von Pöyry Management Consulting zeigt Herausforderungen

Die weltweite Nachfrage nach Papier und Karton wird bis 2030 auf 482 Millionen Tonnen anwachsen. Das entspricht einer Steigerung von 1,1 Prozent pro Jahr. Zu diesem Ergebnis kommen Experten von Pöyry Management Consulting im Rahmen ihrer globalen Papiermarkt-Studie „World Paper Markets up to 2030″. Die Studie prognostiziert die Nachfrage in rund 80 Ländern für zehn Produktbereiche, darunter grafische Papiere, Hygienepapiere und Verpackungspapiere.

Es zeigt sich: Die Nachfrage nach Papier variiert je nach Papierart und Region. Vor großen Herausforderungen steht vor allem der Markt für grafische Papiere. Die zunehmende Digitalisierung führt zu einer sinkenden Nachfrage nach Zeitungsdruckpapier und anderen Pressepapieren sowie ungestrichenen und gestrichenen holzhaltigen und holzfreien Papieren. Laut Pöyry-Studie wird die Nachfrage nach Tissue-Papier, Wellpapperohpapier und Karton dagegen bis 2030 wachsen. Grund dafür sind zum Beispiel der boomende Internethandel und die steigende Nachfrage internationaler Fast-Food-Ketten und Konsumgüter-Hersteller. Weltweit erhöht sich demnach der jährliche Bedarf an Verpackungsmaterial und Tissue-/Hygieneprodukten um bis zu 2,9 Prozent.

Mit Blick auf regionale Wachstumsmärkte zeigt sich: In Zukunftsmärkten wie China und Indien wird die Nachfrage nach Papier weiter deutlich steigen. Gründe dafür sind die wachsende Bevölkerung, Urbanisierung und Entwicklung einer neuen Mittelklasse. Die Nachfrage in Japan, Nordamerika und Westeuropa wird dagegen bis 2030 um rund 0,8 Prozent pro Jahr sinken. „Seit 1950 steigt die Produktion von Papier kontinuierlich. Doch die letzten fünf bis sechs Jahre waren für die weltweite Papierindustrie extrem schwer, vor allem für die Unternehmen in westlichen Märkten“, sagt Markku Korpivaara, Director bei Pöyry Management Consulting.

Die Pöyry-Experten prognostizieren deshalb einen starken Bedarf an Fusionen und Übernahmen in der Papierindustrie. „Insbesondere in Westeuropa besteht dringender Bedarf für weitere Kapazitätsreduktionen. Nachdem in den aufstrebenden asiatischen Regionen die Märkte reifen, machen aber auch hier weitere Fusionen und Zusammenschlüsse Sinn“, ergänzt Korpivaara. „In der Vergangenheit konnte ein Ausstieg aus der Produktion von grafischen Papieren durch den Umbau der Maschinen zu einem Einstieg in Verpackungspapiersegmente genutzt werden. Das bietet sich allerdings eher für Unternehmen an, die in mehreren Sparten tätig sind und muss immer eine Einzelfallentscheidung sein.“

Informationen für solche und andere strategische Entscheidungen in der Papierindustrie liefert die aktuelle Pöyry Insight-Studie „World Paper Markets up to 2030″. Sie ist zum Beispiel für Papier- und Zellstoffunternehmen, Maschinen-, Zubehör- und Chemikalienhersteller, Investoren, Papierhändler und Logistikunternehmen interessant und für 9.000 Euro bei Pöyry erhältlich. Pöyry hat seit mehr als 50 Jahren Erfahrungen im Papier- und Zellstoff-Sektor. Das Unternehmen ist dabei weltweit führend und hat Consulting- und Engineering-Dienstleistungen für 80 Prozent der führenden Papier- und Zellstoffunternehmen geliefert.

Quelle und weitere Informationen: Pöyry

Vermehrter Einsatz von Recyclingbaustoffen kann Deponieengpass entschärfen

Herzogenaurach. Nachdem die Beratungen zu einer neuen Mantelverordnung für die Bereiche Wasser, Boden und Baustoffrecycling im letzten Jahr ins Stocken gerieten, scheinen in diesem Jahr echte Fortschritte, hin zu einer Verabschiedung der geplanten Novelle, möglich zu sein. Das erklärte Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. bei der Eröffnung des Baustoffrecycling Forums Bayern und dem 2. bvse-Mineralik-Tag Ende Februar vor mehr als 170 Teilnehmern.

         bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock

Rehbock berichtete von „guten Gesprächen“, die Ende letzten Jahres zwischen Bund, Ländern und den Wirtschaftsbeteiligten stattgefunden hätten. In diesem Zusammenhang begrüßte der bvse-Hauptgeschäftsführer ausdrücklich, dass in einem „Planspiel“ vom Abbruch, über die Logistik, die Aufbereitung und Veredelung zu Recyclingbaustoffen und dem anschließenden Einbau der Materialien, die geplanten Regelungen in verschiedenen Szenarien „durchgespielt“ werden sollen.

„Wir versprechen uns von dem Planspiel, dass in der Folge ein Entwurf einer Mantelverordnung zur Entscheidung vorliegt, der Substanz hat und konsensfähig ist“, betonte Rehbock. Er berichtete weiter, dass mittlerweile auch der Entwurf einer Gewerbeabfallverordnung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit vorgelegt worden ist.

Eric Rehbock begrüßte, dass erstmalig gemäß dem vorliegenden Arbeitsentwurf die Anwendung von Maßnahmen des selektiven Abbruchs und Rückbaus zu berücksichtigen sind, soweit diese ihrerseits technisch möglich und wirtschaftlich zumutbar sind. Erstmalig würden auch Pflichten zur grundsätzlich getrennten Erfassung von sonstigen Abfällen (z.B. Schlacken und Aschen), die beim Rückbau, bei der Sanierung oder der Reparatur technischer Bauwerke anfallen, und deren Zuführung zur Aufbereitung festgelegt. Rehbock: „Damit wird ein wichtiger Stoffstrom auch im Rahmen der Gewerbeabfallverordnung thematisiert, und das ist zuerst einmal eine gute Nachricht.“

Zuvor hatte Matthias Moosleitner, Präsident des Baustoff Recycling Bayern e.V., bei seiner Begrüßungsrede deutliche Kritik an der mangelnden Bereitschaft öffentlicher und privater Bauherren geäußert, Recyclingbaustoffe bei Bauvorhaben einzusetzen. Er erwarte, dass die öffentliche Hand hier endlich mit gutem Beispiel vorangehe und schon in den öffentlichen Ausschreibungen der Einsatz von Recyclingbaustoffen ausdrücklich zugelassen werden sollte.

Dass dies auch im Interesse der öffentlichen Hand ist, machte Thorsten Thörner von der prognos AG in Düsseldorf deutlich. Im Rahmen seines Vortrages hob er hervor, dass die Deponiekapazitäten bundesweit Anlass zur Besorgnis gäben. Wenn man unterstelle, dass die im Entwurf der Mantelverordnung angedachten strengeren Einbauregeln tatsächlich umgesetzt würden, seien erhebliche Deponieengpässe wohl unausweichlich. Kurzfristig müssten dann neue Deponien ausgewiesen und entsprechende langwierige Genehmigungsverfahren begonnen werden. Doch bisher seien entsprechende Anstrengungen nicht zu erkennen.

Gleichzeitig, ‎wies Stefan Schmidmeyer, Geschäftsführer von bvse und Baustoffrecycling Bayern e.V., darauf hin, dass‎ schon jetzt erhebliche Baukostensteigerungen aufgrund des knappen Deponieraumes festzustellen sind und diese besorgniserregende Entwicklung setze sich unvermindert fort. Es sei offensichtlich, dass ein vermehrter Einsatz von Recyclingbaustoffen den offensichtlichen Deponieengpass zumindest entschärfen könne. Dies mache deutlich, so Schmidmeyer, dass konkreter Handlungsbedarf bestehe und man zügig zu praxisnahen Lösungen kommen müsse.

 

Quelle: www.bvse.de

Elektrogeräte: Nutzungsdauer verringert sich

       Faktencheck Obsoleszenz

Wie lange werden Elektro- und Elektronikgeräte heute genutzt, wann weisen sie das erste Mal Defekte auf und warum werden sie ausgetauscht? Diese Fragen untersucht das Umweltbundesamt derzeit zusammen mit dem Öko-Institut und der Universität Bonn.

Seit einigen Jahren diskutiert die Öffentlichkeit, ob Hersteller die Lebensdauer von Produkten gezielt verkürzen. Ein solcher Verschleiß wird häufig als geplante Obsoleszenz bezeichnet. In der öffentlichen Diskussion mangelte es bislang an Daten. Deshalb hat das Umweltbundesamt eine Studie initiiert, um für ausgewählte Elektro- und Elektronikgeräte belastbare Belege zu ihrer Lebens- und Nutzungsdauer zu erheben. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben Daten von Haushaltsgroß- und -kleingeräten, von Geräten aus der Unterhaltungselektronik sowie von Informations- und Kommunikationstechnologien im Zeitraum 2004 bis 2012 analysiert.

Nach der ersten Halbzeit der Studie lassen sich noch keine Belege für gezielt eingebaute Schwachstellen in Produkten liefern. Eine systematische Analyse für die Ursachen der Geräteausfälle und -defekte erfolgt nun in einem zweiten Teil der Studie.

Flachbildfernseher
Die ersten Ergebnisse zeigen, dass Verbraucher und Verbraucherinnen heute schneller bereit sind, einwandfreie Flachbildfernseher gegen technische Neuheiten auszutauschen. So wurden im Jahr 2012 über 60 Prozent der noch funktionierenden Flachbildschirmfernseher durch ein noch besseres Gerät ersetzt. Ein Viertel tauschte sein Gerät wegen Defekten aus. Bei einem Neukauf war das ersetzte Gerät im Jahr 2012 im Durchschnitt nur 5,6 Jahre alt. Im Vergleich dazu lag die durchschnittliche „Erst-Nutzungsdauer“ von Röhrenfernsehern von 2005 bis 2012 zwischen zehn und rund zwölf Jahren.

Große Haushaltsgeräte
Auch bei Haushaltsgroßgeräten wie Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Kühlschränken hat sich laut Studie die durchschnittliche „Erst-Nutzungsdauer“ im Untersuchungszeitraum um ein Jahr auf 13,0 Jahre verkürzt. Bei einem Drittel der Ersatzkäufe war das Gerät noch funktionstüchtig und der Wunsch nach einem besseren Gerät kaufentscheidend. Für rund zwei Drittel aller Ersatzkäufe waren technische Defekte ausschlaggebend (2004 zu 57,6 Prozent und 2012/2013 zu 55,6 Prozent). Der Anteil der Geräte, die aufgrund eines Defektes schon innerhalb von fünf Jahren ersetzt werden mussten, ist zwischen 2004 und 2012 von 3,5 Prozent auf 8,3 Prozent auffallend stark gestiegen.

Notebooks
Bei Notebooks ist die „Erst-Nutzungsdauer“ fast annähernd gleich geblieben und liegt im Durchschnitt bei fünf bis sechs Jahren. Die Gründe für einen Austausch haben sich bei Notebooks verändert: Wurden 2004 noch 70 Prozent der funktionsfähigen Geräte wegen einer technischen Neuheit und dem Wunsch nach einem besseren Gerät ausgetauscht, war dies 2012/2013 nur noch bei rund einem Viertel der Fälle so. Bei einem weiteren Viertel waren 2012 technische Defekte entscheidend für den Neukauf.

Nach Ablauf der Gesamtstudie Ende 2015 will das Umweltbundesamt Empfehlungen für Hersteller, Verbraucher und den Gesetzgeber ableiten. „Wir haben heute schon Möglichkeiten, die Mindestlebensdauer von Geräten abzusichern und die Informationen für Verbraucher zu verbessern, zum Beispiel unter der Ökodesign-Richtlinie oder in den Vorgaben für Produkte mit dem Umweltzeichen ‚Blauer Engel‘. Aufgabe der Studie ist nun zu prüfen, wie die Mindestlebensdauer ausgeweitet und am Ende auch überprüft werden kann“, schlussfolgert Maria Krautzberger.

Der Zwischenbericht basiert vorwiegend auf Ergebnissen von repräsentativen Verbraucherbefragungen der Gesellschaft für Konsumforschung zur sogenannten „Erst-Nutzungsdauer“. Dieser Begriff bezeichnet die Nutzungsdauer des ersten Nutzers vom Einkauf bis zum Neukauf eines Ersatzgerätes. Nicht erhoben wurde dabei eine mögliche Zweitnutzung, also die Weiternutzung noch funktionsfähiger Geräte im eigenen Haushalt oder in anderen Haushalten (könnte bei Fernsehgeräten der Fall sein) oder bei defekten Geräten die Wiederverwendung nach einer Reparatur.

Quelle und weitere Informationen: Umweltbundesamt

bvse fordert Aufbau eines mittelständischen Recyclingnetzwerkes in Europa

Bonn. Mit Bedauern kommentierte der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung die Nachricht, dass sich die EU-Kommission nun offenbar doch dazu entschieden hat, das EU-Abfallpaket zurückzuziehen. bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock hatte gehofft, dass noch ein Meinungsumschwung bei der EU-Kommission erfolgen könnte, denn in der Plenarsitzung des EU-Parlaments und auch im Umweltausschuss des EU-Parlaments wurde mehr als deutlich, dass eine politische Mehrheit hinter dem Vorschlag zum EU-Abfallpaket steht.

Rehbock: „Vorzugswürdig wäre aus unserer Sicht die Weiterarbeit und Nachbesserung am im letzten Jahr vorgelegten Gesetzespaket. Anspruchsvolle Recyclingziele für alle EU-Mitgliedsländer sind dringend erforderlich, wenn wir den Einsatz von Rohstoffen begrenzen und einen neuen Impuls für die Kreislaufwirtschaft setzen wollen. Dies ist aus ökologischen Gründen unverzichtbar und aus ökonomischen Gründen sinnvoll.“

Trotzdem muss die Arbeit nach Meinung des bvse weiter gehen, um nicht noch mehr unnötige Zeit zu verlieren. In einem Schreiben an Karl Falkenberg, Generaldirektor Umwelt der Europäischen Kommission, nahm der bvse-Hauptgeschäftsführer deshalb Bezug auf die Ankündigung der EU-Kommission, einen „ambitionierteren Vorschlag“ zu erarbeiten, und  machte aus seiner Sicht deutlich, welche Aspekte die Voraussetzung für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft in Europa sind.

Nach Auffassung des bvse, so schrieb Eric Rehbock an Falkenberg, bedürfe es für die Sicherstellung einer modernen, ökonomisch und ökologisch tragfähigen Recyclingwirtschaft vor allem eines gut ausgebauten regionalen Netzwerks von mittelständischen Sammel- und Aufbereitungsstrukturen.

„Im Europa der Regionen auf dem Weg hin zu einer tragfähigen und wachstumsorientierten Abfallwirtschaft kann nur auf die Grundsätze der Subsidiarität und der Regionalität gebaut werden“, betonte er. Dabei gelte es, die herrschenden Unterschiede in den verschiedenen Mitgliedstaaten, die teils gravierend sind, auszugleichen. Die EU sehe hierfür unter anderem das Mittel der Kohäsionspolitik vor.

Der Einsatz von Fördermitteln dürfe jedoch nicht wahllos und nach dem „Gießkannenprinzip“ erfolgen. Rehbock verwies darauf, dass in der aktuellen Förderperiode im Rahmen der Europa-2020-Ziele unter anderem die Reduzierung des CO2-Ausstoßes im Mittelpunkt stehe. Diesen Ansatz gelte es auch bei der Abfallpolitik zu verfolgen. Nur mit modernen Anlagen werde Europa seinen Umwelt- und Energiezielen gerecht werden können.

Die energetische Verwertung von Abfall könne hierbei aber keinesfalls der einzige Ansatz sein. Im Vordergrund müssten vielmehr innovative Lösungen zur Verbesserung der mittelständischen Recyclinginfrastruktur in den Regionen Europas stehen. Er verwies in seinem Schreiben auch darauf, dass dadurch die Recycling- und Entsorgungsbranche einen erheblichen Beitrag für eine Stärkung der regionalen Wertschöpfung leisten könne.

Anders als beispielsweise im Umfeld der thermischen Verwertung berge die mittelständische Recyclingbranche auch ein enormes Potential an Arbeitsplätzen. Kleine und mittlere Entsorgungsunternehmen fungieren in den Regionen als Jobgaranten, da die Sammlung und vielfach auch die Sortierung unmittelbar vor Ort erfolgen.

„Ehrgeizige EU-Vorgaben könnten auf diese Weise zehntausende Arbeitsplätze schaffen, die nicht nur zukunftsorientiert sind, sondern auch die Entsorgungswirtschaft nachhaltiger gestalten“, betonte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.

Quelle: bvse

Deutscher Metallhandel startet schwach in das Jahr 2015

Der deutsche Metallhandel ist schwach in das Jahr 2015 gestartet. So das Ergebnis des aktuellen
Geschäftsklimaindex des Verbandes Deutscher Metallhändler e. V. (VDM).

DerGeschäftsklimaindex ist im dritten Quartal in Folge zurückgegangen und erreicht nur noch 93,5 Punkte. Ausschlaggebend für die erneute Verschlechterung des VDM Geschäftsklimas sind die anhaltende negative Beurteilung der Lage und die gegenüber dem Vorjahr pessimistischeren Erwartungen der befragten Metallhändler. Waren noch im 2. Quartal 2014 deren Erwartungen deutlich positiver als ihre Beurteilung der tatsächlichen Geschäftslage, so haben sich seither die Erwartungswerte kontinuierlich auf die schwachen Werte der Lagebeurteilung zubewegt.

„Das Ergebnis der aktuellen Umfrage überrascht uns nicht, da die Nachfrage nach Metallen eng von der wirtschaftlichen Dynamik der in Deutschland produzierenden Unternehmen abhängt und diese gegenwärtig schwach ist. Nach einem guten Start in das Jahr 2014 hat sich die deutsche Konjunktur im Verlauf des zurückliegenden Jahres merklich abgekühlt. Dafür waren vor allem die Abschwächung in wichtigen Absatzmärkten wie z.B. dem Euro-Raum und den asiatischen Schwellenländern sowie die steigende Unsicherheit aufgrund der geopolitischen Krisen verantwortlich“, erläutert VDM Hauptgeschäftsführer Ralf Schmitz.

Bürokratische Hürden belasten Unternehmen zusätzlich In diesem schwierigen konjunkturellen Umfeld belasten steigende gesetzliche Auflagen die Unternehmen deutlich negativer als in stabileren Konjunkturphasen. Bürokratische Anforderungen durch Steuergesetze, hohe Energiepreise, überzogene Umweltauflagen sowie verschärfte Prüfungsauflagen binden zunehmend produktive Kapazitäten der Unternehmen und belasten deren Wirtschaftlichkeit.

Der VDM Geschäftsklimaindex
Wie der ifo Index ist auch der VDM Geschäftsklimaindex ein Stimmungsindikator. Er misst die Einschätzung der VDM-Mitgliedsunternehmen in Bezug auf die Geschäftslage und die Geschäftserwartung. Ein steigender Index spricht für eine sich belebende Konjunktur. Ein sinkender Index ist ein Hinweis auf eine evtl. bevorstehende Abkühlung. Im Unterschied zu betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Gewinn-, Absatzzahlen oder Lagerbestände (sog. harte Indikatoren) handelt es sich beim VDM Index um einen weichen Indikator. Das macht ihn aber nicht weniger interessant, da weiche Indikatoren eine sehr wertvolle Ergänzung zu den harten Indikatoren sind. Zudem sind die weichen Indikatoren viel früher verfügbar als harte, belastbare Daten. Zusätzlich zum Geschäftsklima bildet der VDM die Einschätzungen zur Lagerstrategie seiner Mitgliedsunternehmen, zur Marktversorgung oder zur Metallpreisentwicklung ab.

Quelle und weitere Informationen: VDM

Stahlkonjunktur zum Jahresbeginn 2015: Fortgesetzte Erholung

Die Auftragseingänge Walzstahl sind in der Stahlindustrie in Deutschland im letzten Quartal um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und damit das sechste Quartal in Folge angestiegen. Spürbare Impulse kamen vor allem von der Auslandsnachfrage (+ 9 Prozent). Im Jahresdurchschnitt erhöhten sich die Orders um 2,5 Prozent. Die Auftragsbestände lagen mit 8,3 Millionen Tonnen am Jahresende leicht über dem durchschnittlichen Niveau der letzten fünf Jahre.

Die Aussichten stehen gut, dass sich der Aufwärtstrend im Auftragseingang in den kommenden Wochen fortsetzen wird. Hierfür sprechen auf der einen Seite verbesserte gesamtwirtschaftliche Faktoren, wie insbesondere der abgewertete Euro-Kurs und der Rückgang der Ölpreise. Zum anderen war das vierte Quartal durch einen erheblichen Lagerabbau gekennzeichnet, so dass Händler und Verarbeiter mit niedrigen
Lagerbeständen in das neue Jahr gestartet sind. Die Risiken für die Stahlkonjunktur in Deutschland bleiben aber gerade auch mit Blick auf die Entwicklungen an den internationalen Märkten beträchtlich.

 

Quelle und weitere Informationen: WV Stahl

Sammelquote für Gerätebatterien 2013 wieder unter 50 Prozent

Dessau. Im Jahr 2013 führten die vier Rücknahmesysteme für Geräte-Altbatterien 18.714 Tonnen (t) Geräte-Altbatterien (wiederaufladbare und nicht wiederaufladbare) der stofflichen Verwertung zu, wie das Umweltbundesamt mitteilte. Das waren mehr als die gesammelten 18.599 t Altbatterien im gleichen Jahr. Setzt man beide Massen ins Verhältnis, entspricht dies einer Verwertungsquote von 100,6 Prozent (%). Da sich die Verwertungsquote auf die Sammlung und Verwertung jeweils in einem Kalenderjahr bezieht, sind Verwertungsquoten über 100 % dann möglich, wenn etwa Verwerter in einem Jahr Lagerbestände abbauen.

Das Umweltbundesamt bedauert jedoch, dass noch immer weniger als 50 % der in Verkehr gebrachten Gerätebatterien bei den Sammelstellen (siehe Abb. „Gerätebatterien: Sammelquote auch 2013 ohne deutliche Steigerung“) gesammelt, so dass die vorhandenen, effizienten und ökologisch vorteilhaften Strukturen für das Recycling nur teilweise ausgeschöpft werden.

Neben der hohen Verwertungsquote ist nach Angaben des Umweltbundesamtes auch das Verwertungsergebnis bemerkenswert: Die Verwerter konnten von den 18.714 t Altbatterien, die einem Recyclingprozess zugeführt wurden, etwa 12.000 t als Sekundärrohstoff (insbesondere Zink, Stahl, Ferromangan, Blei, Cadmium und Kunststoffe) zurückgewinnen. Der Kreislauf schließt sich, mehrere tausend Tonnen Wertstoffe gehen nicht verloren, sondern können beispielsweise wieder zur Batterie- und Akkuherstellung genutzt werden.

Die Masse der Fahrzeug-Altbatterien, die im Jahr 2013 einer stofflichen Verwertung zugeführt wurde, betrug 163.401 t. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung um 8 % beziehungsweise um 12.544 t. Die in 2012 bereits sehr hohe Verwertungsquote für Fahrzeug-Altbatterien von 98 % stieg 2013 noch einmal um einen Prozentpunkt auf 99 %.

Von den gesammelten Industrie-Altbatterien gelangte im Jahr 2013 eine Masse von 44.275 t Blei-Säure-Altbatterien in den stofflichen Verwertungsprozess. 2012 waren es 30.736 t. Die Verwertungsquote erreichte in 2013 und 2012 jeweils 96 %.

Diese Kennzahlen der Geräte-, Fahrzeug- und Industriebatterien dokumentieren, dass in Deutschland nahezu alle gesammelten Altbatterien der stofflichen Verwertung zugeführt werden.

Quelle und weitere Informationen zum Thema: Umweltbundesamt

Rohstahl: Produktion ging zum Jahresende deutlich zurück

Im Dezember ist die Rohstahlerzeugung in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 6 Prozent auf 3,26 Millionen Tonnen zurückgegangen, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl mitteilte.

Im vierten Quartal schrumpfte die Produktion um nahezu 5 Prozent. Der Vorjahresvergleich wird allerdings dadurch verzerrt, dass die Erzeugung zum Jahresende 2013 aufgrund von Sonderfaktoren ungewöhnlich hoch ausgefallen war.

Im Jahresdurchschnitt ist die Rohstahlerzeugung bei 42,95 Millionen (+1 Prozent nach 42,6 Millionen Tonnen 2013) ausgekommen. Vor einem Jahr hatte die WV Stahl 43,0 Millionen Tonnen prognostiziert.

Die Produktion hat sich damit im vergangenen Jahr den Erwartungen entsprechend entwickelt. Die Kapazitätsauslastung erreichte im internationalen Vergleich hohe 86 Prozent, blieb damit aber unter dem langfristigen Durchschnitt von 89 Prozent.

 

Quelle: www.bvse.de

Förderung von Rußpartikelfiltern

          Antragstellung ab 1. Februar 2015 beim BAFA möglich

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Jahr 2015 erneut die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit Partikelfiltern. Der Förderbetrag liegt bei 260 Euro. Insgesamt steht für 2015 ein Fördervolumen von 30 Millionen Euro zur Verfügung. Die verfügbaren Mittel reichen also für rund 115.000 Nachrüstungen.

BAFA-Präsident Dr. Arnold Wallraff betont: „Die Förderung leistet einen Beitrag, den gesundheitsschädlichen Partikelausstoß von Dieselfahrzeugen zu senken und die Luftqualität insbesondere in den Innenstädten zu verbessern. Besitzer älterer Dieselfahrzeuge erhalten mit der Nachrüstung freie Fahrt in Umweltzonen.

Der Partikelfilter muss zwischen dem 1. Januar 2015 und dem 31. Dezember 2015 eingebaut werden.

Wer für den Einbau eines Partikelfilters den staatlichen Zuschuss erhalten möchte, kann ab dem 1. Februar 2015 online beim BAFA einen Antrag stellen. Dabei gilt die Maxime: Erst nachrüsten, dann den Antrag stellen.

Förderfähig ist die Nachrüstung in PKW, die erstmalig vor dem 1. Januar 2007 zugelassen wurden, sowie in leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen mit Erstzulassung vor dem 17. Dezember 2009. Antragsberechtigt ist, wer im Zeitpunkt der Antragstellung Halter des nachgerüsteten Fahrzeugs ist.

Und so einfach erhalten Sie den Zuschuss:

  1. Dieselfahrzeug mit einem Partikelminderungssystem nachrüsten.
  2. Nachrüstung durch die ausführende Fachwerkstatt oder einen Sachverständigen bescheinigen lassen.
  3. Technische Verbesserung und insbesondere das Datum der Nachrüstung von der zuständigen Zulassungsstelle in der Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) eintragen lassen.
  4. Über das Online-Formular die Antragsdaten eingeben und an das BAFA übermitteln, anschließend das Antragsformular ausdrucken, unterschreiben und mit einer Kopie des neuen Fahrzeugscheins per Post an das BAFA senden.
  5. Nach der Bearbeitung des Antrags werden die 260 Euro direkt auf das angegebene Konto überwiesen.

Das Online-Antragsformular sowie eine Übersicht über die noch zur Verfügung stehenden Fördermittel finden Sie ab dem 1. Februar 2015 auf der Internetseite des BAFA unter: www.bafa.de > Weitere Aufgaben > Partikelminderungssysteme.

Dort erhalten Sie auch weitere Informationen zum Förderprogramm.

Quelle: www.bafa.de

BMUB stellt Umweltechnologietatlas vor – neues Internetportal für Unternehmen

1128_GreentechUmwelt- und Effizienztechnologien sind Treiber für wirtschaftliches Wachstum und neue Arbeitsplätze. Das belegen Zahlen des neuen Umwelttechnologie-Atlas, den der Staatssekretär im Bundesbauministerium, Gunther Adler, zusammen mit dem DIHK-Präsidenten Dr. Eric Schweitzer gestern vorstellte. Auf einer Konferenz in Berlin schalteten Adler und Schweitzer zudem das Internetportal www.greentech-made-in-Germany.de frei.

Dieses „Dachportal“, das Marktinformationen und mehr als 2000 Unternehmensprofile enthält, ist ein Baustein der Exportinitiative Umwelttechnologien, an der das Bundesumweltministerium und das Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam arbeiten.

Der neue Greentech-Atlas 4.0 und das Internetportal bieten einen Überblick über eine dynamische Querschnittsbranche, die klein- und mittelständisch geprägt ist. Umwelt- und Effizienztechnologien sind mittlerweile stark in klassischen Industriezweigen wie dem Maschinen- und Anlagenbau, der Automobilindustrie, der Chemischen Industrie und der Elektroindustrie verankert.

Die Umwelt- und Effizienztechnologien sind nicht nur national wichtige Wachstumstreiber, sondern gleichzeitig auch international enorm gefragt: Das globale Marktvolumen betrug im Jahr 2013 rund 2,5 Billionen Euro und wird bis 2025 auf mehr als 5 Billionen Euro zulegen. Das sind rund 6 Prozent pro Jahr. Der Weltmarktanteil von „Greentech made in Germany“ beträgt derzeit rund 14 Prozent.

Staatssekretär Adler: „Das sind sehr erfreuliche Zahlen. Grüne Technologien sind keine Nischenprodukte mehr. Aber wir sollten uns darauf nicht ausruhen. Denn der wachsende Weltmarkt der Umwelt- und Effizienztechnologien bietet deutschen Unternehmen große Chancen. Daher arbeitet das BMUB in Partnerschaft mit dem Bundes-wirtschaftsministerium – unter Einbindung weiterer Ressorts und verschiedener Stakeholder – an der Exportinitiative Umwelttechnologien.“

Das Marktvolumen in Deutschland liegt derzeit bei 344 Milliarden Euro. Bis 2025 wird die Querschnittsbranche voraussichtlich im Durchschnitt um jährlich 6,6 Prozent auf rund 740 Milliarden Euro wachsen. Das spiegelt sich auch bei den Arbeitsplätzen wieder: In den Unternehmen der sechs Leitmärkte (Energieeffizienz, Umweltfreundliche Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Energie, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltige Mobilität, Nachhaltige Wasserwirtschaft, Rohstoff- und Materialeffizienz) waren 2012 rund 1,5 Milli-onen Erwerbstätige beschäftigt. Die Unternehmen gehen bis 2018 von einer jahresdurchschnittlichen Zunahme der Mitarbeiterzahl von knapp 7 Prozent in diesen Märkten aus.

Auch bei den Unternehmensgründungen zeigt sich der hohe Stellenwert von Umwelt- und Effizienztechnologien. Dem Sektor ist mittlerweile jede 7. Unternehmensgründung zuzuordnen. Zahlen wurden auch zum umweltrelevanten Marktvolumen im Bereich Bau und Stadtentwicklung vorgelegt: Es betrug in Deutschland im Jahr 2013 rund 83 Milliar-den Euro, dies entspricht einem Marktanteil von 27 Prozent am gesamten Bauvolumen in Deutschland.

Staatssekretär Adler: „Die neuesten Zahlen belegen eindrucksvoll: Wirtschaftliches Wachstum kann mit Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit in Einklang gebracht werden.“

Quelle / Grafik und weitere Informationen: BMUB
Internetportal: www.greentech-made-in-Germany.de

Studie: Effiziente Nutzung von Holz verbessern

Holz ist einer der wichtigsten nachwachsenden Rohstoffe für die Substitution fossiler Rohstoffe. Umso entscheidender ist die nachhaltige Nutzung der Ressource Holz. In einer neuen Studie haben Experten des österreichischen Umweltbundesamtes Umwelt- und Wertschöpfungseffekte der stofflichen und energetischen Nutzung von Holz analysiert. Wird Holz zukünftig in deutlich höherem Ausmaß als bisher als erneuerbarer Energieträger eingesetzt, steigt der Nutzungsdruck auf die europäischen Holzressourcen. Wirtschaftliche Schwierigkeiten für die stoffliche und energetische Nutzung sind die Folge.

Die Studie „Effiziente Nutzung von Holz. Kaskade versus Verbrennung“ wurde vom Umweltbundesamt im Auftrag von Mondi AG, Zellstoff Pöls AG und Laakirchen Papier AG erstellt.

Die Ergebnisse der Studie
Die energetische Nutzung von Holz, die Treibhausgas-Emissionen und die Abhängigkeit von Importen fossiler Energieträger senken kann, stehen EU-weit eine Reihe von möglichen negativen Effekten gegenüber: geringere Verfügbarkeit traditioneller Holzsortimente für die stoffliche Nutzung, knapper werdende Ressourcen, drohende Übernutzung des Waldes, steigende Importe und steigende Preise.

Daraus resultieren zukünftig wirtschaftliche Schwierigkeiten für die stoffliche, aber auch in zunehmendem Maß für die energetische Nutzung, lautet die Konklusio der Experten des Umweltbundesamtes. In Österreich wurde in einigen Bereichen bei Großwaldbesitzern und den österreichischen Bundesforsten bereits eine Übernutzung des Waldes beobachtet, ein Mehrpotenzial an Holz ist nur mehr in der Durchforstung und im Kleinwald vorhanden. Derzeit ist allerdings nicht klar, wie dieses Potenzial realisiert werden kann.

Empfehlungen
Das hohe Potenzial der stofflichen Nutzung von Holz hinsichtlich Ressourceneffizienz, Wertschöpfung und Beschäftigungseffekten sowie Minderung der Treibhausgase durch Bindung von Kohlenstoff wird derzeit noch nicht zur Gänze genutzt. Die Experten empfehlen, die nachhaltige Holznutzung zu optimieren. Dabei sind die nachhaltige Rohstoffversorgung, eine hohe stoffliche Nutzung, insbesondere eine Forcierung der kaskadischen Nutzung, die Entwicklung innovativer Produkte auf Basis von Holz und eine effizientere Energieumwandlung (etwa im Ökostrombereich) zu berücksichtigen. Darauf aufbauend können Forschungs-, Anreizförderungen und verbindliche Ziele für die stoffliche und energetische Nutzung entwickelt werden.

Im Fall der energetischen Nutzung u. a. zur Deckung der Nachfrage nach Wärme hat die Senkung des Energieverbrauches oberste Priorität.

Recycling gegen Klimawandel

      Deutschlands Beitrag für mehr Klimaschutz

Die Klimaerwärmung ist eindeutig und es ist äußerst wahrscheinlich, dass der menschliche Einfluss die Hauptursache der beobachteten Klimaänderung war, wie der Klimarat in seinem jüngst veröffentlichten Sachstandsbericht deutlich machte. Allerdings, so betont Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Wir kennen die Werkzeuge, um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen“.

Eines dieser Werkzeuge ist nach Ansicht des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung das Recycling. Wenn Abfälle recycelt und nicht deponiert oder verbrannt werden, wird Kohlendioxid gespart und damit das Klima geschützt. Rohstoffe, die aus Abfällen gewonnen werden, müssen nicht äußerst energieaufwändig in Bergwerken gewonnen werden. Wenn Stahl, Papier, Kunststoffe oder Glas aus Schrott, Altpapier, Altkunststoffen oder Altglas hergestellt werden, wird wesentlich weniger Energie benötigt, als wenn Primärrohstoffe eingesetzt werden.

bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock: „Recycling gegen Klimaerwärmung ist machbar. Wir haben in Deutschland noch erhebliches Potenzial, um mehr Abfälle zu recyceln und damit einen aktiven Beitrag zu mehr Klimaschutz zu leisten.“

Der bvse mahnt deshalb ein ambitioniertes Wertstoffgesetz mit deutlich höheren Recyclingquoten als bisher vorgeschrieben an. Konkret sieht Rehbock die Einführung einer Wertstofftonne als Beitrag zu mehr Recycling. Er geht davon aus, dass damit bis zu sieben Kilogramm wertvoller Stoffe pro Einwohner und Jahr erfasst werden könnten, die bisher ungenutzt in der Restmülltonne landen. Durch ein richtig ausgestaltetes Wertstoffgesetz könnten bis zu 750.000 Tonnen/Jahr CO2 eingespart werden.

Gerade im Bereich des Kunststoffrecyclings böten sich für Deutschland neue Chancen den anspruchsvollen Klimaschutzzielen näher zu kommen. So berichtet bvse-Vizepräsident Herbert Snell von einer Studie, die Forscher der Hochschule Magdeburg-Stendal erstellt haben. Sie stellt fest, dass jede Tonne Recyclingkunststoff, die anstelle vergleichbarer Neuware zum Einsatz kommt, spezifisch zwischen 1,45 und 3,22 Tonnen klimarelevante Treibhausgase in Form von CO2-Äquivalenten vermeidet.

 

Quelle: www.bvse.de

Glasindustrie wächst weiter

Die Glasindustrie befindet sich weiter im Aufschwung. Die Umsatzzahlen für die Monate Januar bis August 2014 zeigen eine steigende Tendenz für alle Glasbranchen. Die Glasindustrie zeigt sich damit stabiler als die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, wie der Bundesverband Glasindustrie e.V. (BV Glas) mitteilt.

So nahm der Gesamtumsatz der Glasindustrie um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Die Branche setzte damit 6,08 Mrd. Euro um. Den meisten Zuwachs erzielte der Bereich Flachglasherstellung mit 7,0 Prozent (697 Mio. Euro). Die Flachglasveredeler steigerten ihren Umsatz um 2,4 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro. Die Hohlglasindustrie legte um 2,7 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro zu, der Bereich Glasfasern um 2,2 Prozent auf 361 Mio. Euro sowie das Spezialglassegment um 2,1 Prozent auf 885 Mio. Euro. Die Beschäftigungszahlen blieben mit einem leichten Anstieg um 0,2 Prozent auf rund 54.000 nahezu konstant.

Damit die Glasindustrie weiter auf Erfolgskurs bleibt, ist sie auf stabile Rahmenbedingungen angewiesen. Mit Sorge sieht sie daher nach Brüssel, wo Ende der Woche neue Klimaschutzziele bis 2030 von den Staats- und Regierungschefs verhandelt werden. Im Raum steht eine Reduktion der CO2-Emissionen um bis zu 40 Prozent. Die daraus entstehenden Mehrkosten ließen sich auch nicht mit den Instrumenten des Emissionshandels kompensieren. Dabei ist die Glasindustrie schon kräftig in Vorleistung getreten. „Im Rahmen der Klimavereinbarung mit der Bundesrepublik hat sich die Glasindustrie schon vor Jahren verpflichtet, die CO2-Emissionen pro Tonne produziertem Glas von 1990 bis 2012 um 20 Prozent zu reduzieren. Diese Vorgabe wurde übererfüllt. Eine weitere Steigerung der Energieeffizienz ist für die Unternehmen kaum möglich, da die technischen Potenziale bereits fast bis zur physikalischen Untergrenze ausgeschöpft sind“, erläutert Dr.-Ing. Hans-Joachim Konz, Präsident des BV Glas.

Dabei trägt die Glasindustrie in Deutschland erheblich zur Erreichung nationaler wie auch europäischer Klimaschutzziele bei. Der Grundstoff Glas ist die Basis für viele hochentwickelte Produkte. Solar- und Windenergieanlagen erzeugen umweltfreundlichen Strom, Fenster mit Zusatzfunktionen wie Wärmedämmung, Sonnenschutz oder Selbstreinigung sparen Energie und Ressourcen ein und nicht zuletzt ist Glas wegen seiner unbegrenzten Recyclingfähigkeit der wichtigste Rohstoff bei der Herstellung von Glasverpackungen. „Ohne die energieintensiven Grundstoffindustrien sind viele klimafreundliche Produkte nicht herstellbar“, fasst Konz zusammen. „Überambitionierte Klimaziele belasten die Wettbewerbsfähigkeit und führen dazu, dass Produkte in Länder verlagert werden, in denen das Thema Klimaschutz auf der Agenda noch ganz weit unten steht.“

Wie vielfältig und innovationsfähig die Branche ist, wird sie in diesem Jahr auf der Messe glasstec wieder unter Beweis stellen. „Auch wenn das politische Umfeld uns immer wieder vor Herausforderungen stellt – auf der Messe glasstec steht die Innovationsfähigkeit des Werkstoffs Glas im Fokus und wir werden auch in diesem Jahr viele Beispiele erleben, wie Glas zu einem umweltfreundlichen und lebenswerten Umfeld beitragen kann“, so Konz.

 

Quelle und weitere Informationen: BV Glas

Hochwertige PVB-Folie aus altem Autoglas

Saperatec und SKLOPAN LIBEREC stellen zur glasstec-Messe neues Recyclingverfahren vor

Bisher waren es die geringen Restverunreinigungen, die eine hochwertige Wiederverwendung als Rohstoff verhinderte. Der deutsche Recyclingspezialist Saperatec und der tschechische Anlagenbauer SKLOPAN LIBEREC stellen zur diesjährigen Messe glasstec ein Aufbereitungsverfahren vor, um für den rohstofflichen Wiedereinsatz geeignetes Polyvinylbutyral (PVB) wiederzugewinnen.

Input: PVB Folie aus der konventionellen Glasaufbereitung (Foto: Saperatec)

Input: PVB Folie aus der konventionellen Glasaufbereitung
(Foto: Saperatec)

PVB ist ein hochwertiger Kunststoff, welcher als Folie in nahezu jeder Verbundsicherheitsscheibe enthalten ist. Der Markt ist immens, schließlich umfasst er sämtliche Sicherheitsscheiben in PKW, LKW und Bussen. Aber nicht nur dort kommt der kostenintensive Kunststoff zum Einsatz: Auch im Baubereich erfreut sich die Sicherheitsfolie einer immer größer werdenden Beliebtheit.

Mit konventionellen Verfahren ist es bislang nicht gelungen, den begehrten Rohstoff PVB aus dem Altglas für eine hochwertige rohstoffliche Wiederverwendung aufzubereiten – trotz der großen Mengen. Immer waren es die Restanhaftungen an Glaspartikeln und Staub, die den Wiedereinsatz behinderten.

Erstmals stellt der deutsche Technologieanbieter Saperatec gemeinsam mit seinem Kooperationspartner, dem tschechischen Anlagenbauer SKLOPAN LIBEREC , ein Verfahren vor, an dessen Ende ein sortenreines PVB steht, welches wieder der Ursprungsverwendung zugeführt werden kann. Dabei besteht das Verfahren im Kern aus einem trockenen Verfahrensteil, in welchem das Flachglas von Folie getrennt wird und einem nassen Teil, wo mittels einer speziell entwickelten Mikroemulsion die Restverunreinigungen von der Folie entfernt werden.

Den Beweis treten die Unternehmen auf der am 21. Oktober in Düsseldorf startenden Weltleitmesse
glasstec an und präsentieren den Fachleuten eine Autofrontscheibe, die mit PVB-Recyclat hergestellt
wurde.

 

Quelle: www.bvse.de

In Europa werden mehr als 65 Mrd. PET-Flaschen recycelt

PET ist der bei weitem am meisten recycelte Kunststoff in Europa. Auf Flaschen gerechnet machte die Recyclingmenge im Jahr 2013 rund 65 Mrd. Flaschen aus, wie eine Studie im Auftrag von PETCORE EUROPE jetzt zeigt. PETCORE EUROPE Chairman Roberto Bertaggia dazu: “Die Nachfrage nach PET als Verpackungsmaterial der Wahl steigt weiter; auch in neuen Märkten gibt es innovative Anwendungsmöglichkeiten. Die außergewöhnliche Eigenschaft von PET, recycelt und vielfältig wiederverwendet zu werden, ist ein Teil der Erfolgsgeschichte und leistet einen Beitrag zu der Entwicklung hin zu einer Kreislaufwirtschaft in Europa.

PETCORE zeigt sich erfreut darüber, dass im letzten Jahr die Sammelquote von PET (umgerechnet auf Flaschen) bei rund 56% lag. Es gebe jedoch noch immer große Unterschiede bei den Sammelquoten der einzelnen Mitgliedstaaten, kritisiert PETCORE.

Im Vergleich zum Vorjahr lag die gesamte Sammelmenge von PET-Flaschen in Europa mit 1,64 Mt um 7% höher. Es gebe jedoch auch noch verfügbare Kapazitäten für mehr Recycling. Um diese nutzen zu können, müssten die Sammel- und Sortierprozesse weiter ausgebaut und standardisiert werden.

Die Studie “Post Consumer PET recycling in Europe 2013 and Prospects to 2018” wurde im Auftrag von Petcore Europe durch PCI PET Packaging, Resin & Recycling Ltd. Erstellt.

Mehr Informationen bei PETCORE

Mit Schienentransport Klima entlasten

      TX Logistik wächst bei Abfalltransporten auf der Schiene

Seit 2002 hat das Bahntransportunternehmen TX Logistik umfangreiche Erfahrungen beim internationalen Transport von Abfällen gesammelt. So wurden in diesem Zeitraum nicht nur erhebliche Mengen Haushaltsabfälle importiert, sondern auch eine Reihe gefährlicher Abfälle wie Kupferschlacke, belastete Böden oder Asbest.

Exportiert werden auf der Schiene darüber hinaus ungefährliche Abfälle wie beispielsweise Schrotte verschiedener Qualitäten. TXL kooperiert mit verschiedenen Abfallerzeugern und -verwertungsunternehmen. Bisher wurden die Abfälle im Wesentlichen mit Ganzzügen transportiert, aktuell werden auch Konzepte für den Transport mit Einzelwagen und im Kombinierten Verkehr entwickelt.

Dies wird TX Logistik einen erheblichen Schub geben, denn für die erfolgreiche Strategie „Mehr Abfälle von der Straße auf die Schiene“ ist das Angebot von Intermodaltransporten Voraussetzung.

„Auf Strecken der europäischen Nord-Süd-Achse ist es uns bereits gelungen, viele Abfalltransporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern“, sagt Frank Lehner, Vorstand Vertrieb und Marketing. Dies entlaste die Straßen und trage erheblich zum Klima- und Umweltschutz bei. Der Beitrag zur Entlastung des Klimas im Vergleich zum Transport auf der Straße ist enorm. Der Lkw verbraucht auf einer gleich langen Strecke etwa die vierfache Menge an Energie und stößt etwa das Sechsfache an CO2 aus.

Quelle: www.bvse.de

Konjunkturaussichten eingetrübt – Auftragseingang positiv

Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat seine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland für 2014 und 2015 aktualisiert und nach unten revidiert. Die Entwicklung im Euroraum ist momentan durch eine geringe Dynamik gekennzeichnet und das außenwirtschaftliche Umfeld liefert insgesamt kaum expansive Impulse.

Die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten haben jedoch größere Unsicherheiten verursacht, sodass der erhoffte Investitionsaufschwung ausgeblieben ist. HWWI rechnet unter der Annahme, dass die Situation in der Ukraine und im Nahen Osten nicht eskaliert und ein Abrutschen in die Deflation erfolgreich von der Europäischen Zentralbank (EZB) verhindert werden kann, für das Jahr 2014 mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts von nur noch 1,6 %.

Gleichzeitig meldete jedoch das Statistische Bundesamt, dass die Auftragseingänge in der Industrie im Juli preis-, kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 4,6 % gestiegen sind.

Der Anteil der Großaufträge war für einen Juli stark überdurchschnittlich. Unter Herausrechnung der Großaufträge legten die Bestellungen im Juli um 2,1 % zu. Deutlich angestiegen sind die Aufträge für Investitionsgüter (+8,5 %). Insgesamt kam das Auftragsplus im Juli mit +6,9 % mehrheitlich aus dem Ausland. Die Inlandsbestellungen legten um 1,7 % zu.

Im Zweimonatsvergleich Juni/Juli gegenüber April/Mai gingen die Auftragseingänge zwar noch leicht zurück. Das Niveau der Auftragseingänge insgesamt lag im Juli aber wieder über dem durchschnittlichen Niveau der ersten beiden Quartale. Dabei entwickeln sich die Auftragseingänge aus dem Ausland auch in der Tendenz günstiger als die aus dem Inland.

Nach der Verunsicherung der Wirtschaft durch die geopolitischen Entwicklungen und der konjunkturellen Abschwächung im zweiten Quartal liefert der kräftige Anstieg der Bestelltätigkeit ein ermutigendes Signal für die Industriekonjunktur. Großaufträge spielten hierbei eine Rolle, aber auch unter Herausrechnung der Großaufträge entwickelte sich die Bestelltätigkeit in den letzten beiden Monaten erfreulich positiv.

Auch für das HWWI steht die deutsche Wirtschaft weiterhin auf einem soliden Fundament und auch die Weltkonjunktur sollte sich im nächsten Jahr insgesamt wieder kräftiger zeigen, sodass für 2015 ein Wachstum von 2,0 % zu erwarten ist.

Im zweiten Quartal des laufenden Jahres sei das reale Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal geschrumpft (-0,2 %). Der äußerst milde Winter habe dazu geführt, dass vor allem Bauinvestitionen bereits im ersten Quartal realisiert wurden. Zwar war mit einem technischen Korrektureffekt aufgrund des starken Wachstums (0,7 % im ersten Quartal) zu Beginn des Jahres zu rechnen, dieser fiel aber stärker aus als erwartet.

Insgesamt haben sich im ersten Halbjahr die Exporte und die Investitionen schwächer entwickelt. So lieferte der Außenbeitrag insgesamt einen negativen Wachstumsbeitrag; die Importe stiegen kräftiger als die Exporte. Aufgrund der erhöhten Unsicherheit angesichts der internationalen politischen Konflikte und der schleppenden Erholung im Euroraum weiteten die Unternehmen ihre Investitionen zuletzt nicht so stark aus. Wichtigste Wachstumsstütze blieb weiterhin der private Konsum. Dies lag nicht zuletzt an der robusten Lage auf dem Arbeitsmarkt.

„Für die zweite Jahreshälfte ist zwar weiter mit Wachstum zu rechnen, allerdings wird sich die Wachstumsdynamik abschwächen“, sagt Anja Rossen, Konjunkturexpertin am HWWI. Hierfür spreche, dass sich die Stimmung in der Wirtschaft zuletzt deutlich eingetrübt habe.

Quelle: www.bvse.de

Recycling im Handwerk

      Neue Ausstellung  zeigt das zweite Leben der Dinge

Aus Alt mach Neu – Was ursprünglich mal eine ölverschmierte Motorkette war, ist heute eine scharfe Messerklinge. Industrielle Stoffreste tragen Frauen nun neu designt und geschneidert als Kleid oder Rock. In der neuen Ausstellung „Das zweite oder dritte Leben der Dinge“ im Foyer des Wirtschaftsministeriums zeigen zwölf Kunsthandwerker, wie Recycling auch im Handwerk Anwendung findet. Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (re.) hat heute gemeinsam mit Ralf Hellrich (li.), Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern Rheinland-Pfalz die Ausstellung eröffnet.

Lemke: „Die Ausstellung verbindet präzise Handwerkskunst mit dem Aspekt der Ressourcenschonung. Die Kunsthandwerker regen mit ihren Werken dazu an, den gewöhnlichen Lebenszyklus eines Produkts zu überdenken und vermeintlich unnütze Dinge auf eine andere Weise neu zu gebrauchen. Sie betrachten Gebrauchtes als neuen Rohstoff und erwecken diesen zu neuem Leben. Dieses ‚Upcycling‘ ist heute richtig modern geworden. Die Kleider aus Stoffresten oder die Kette aus vielen Ringen zeigen, dass das zweite oder dritte Leben der Dinge mindestens genauso schön sein kann, wie das erste.“

In der Ausstellung werden Produkte aus unterschiedlichen wiederverwerteten Materialien gezeigt, wie zum Beispiel Holz, Textil, Papier, Glas, Metall und auch Edelmetall. Es wird das reine Material aber auch ein Produkt oder Teile eines Produktes wiederverwendet und in einen neuen Kontext gebracht. Die gefertigten Produkte zeugen von enormer Kreativität, sind präzise gearbeitet und überraschen durch vielfältiges Material-Recycling.

Das Recyceln von Wertstoffen hat unterschiedliche Anfänge. Es kommt ursprünglich aus den Entwicklungsländern, dort aus der Not geboren, da es an Ressourcen und Finanzmitteln mangelt. Heute geht es um sparsamen Umgang mit Rohstoffen.

Im Foyer des Wirtschaftsministeriums stellen aus: Sigrid Bannier aus Albessen (Filz), Tanja Emmert aus Idar-Oberstein (Schmuck), Stephan Flick aus Herxheim (Kleinmöbel), Maren Giloy aus Idar-Oberstein (Schmuck), Marianne Groh aus Bornheim (Papierschmuck), Monika und Ulrich Karl aus Buhlenberg (Kaleidoskope), Julia Kolb aus Nieder-Olm (Tischlerin), Sabine Moshammer aus Linz am Rhein (Keramik), Jens Nettlich aus Winningen (Metalldesign), Heinrich A. Schilling aus Grünstadt (Drechslermeister und Dipl. Produktdesigner), Laura Schmidt aus Schwalbach (Modedesign), Petra Thomas aus Speyer (Hüte) -> Ausstellerliste!

Die Ausstellung ist von 9. September bis 16. Oktober werktags von 9 bis 17 Uhr im Foyer des Wirtschaftsministeriums, Stiftsstraße 9, 55116 Mainz zu sehen.

Bildquelle: Wirtschaftsministerium RLP

Quelle: www.bvse.de

Recyclingprogramm für Zigarettenstummel

Zigarettenstummel konnten bisher noch nicht nachhaltig entsorgt werden. Durch die nationale Umweltinitiative vom Recyclingunternehmen TerraCycle sollen Zigarettenstummel landen ab sofort nicht mehr in Müllverbrennungsanlagen landen, sondern zu hundert Prozent recycelt werden. Mithelfen können Unternehmen, Privatpersonen, Gastronomie, Freizeitbetriebe und alle, die sich für die Umwelt engagieren wollen: Sie sammeln Zigarettenstummel und schicken den Abfall kostenlos zum Recycling an TerraCycle.

Zigarettenfilter bestehen aus Celluloseacetat, das nur wiederverwertet werden kann, wenn es separat gesammelt wird. Durch das Sammelprogramm ist das Recycling von Zigarettenstummeln erstmals flächendeckend in Deutschland möglich, denn TerraCycle hat nun einen Weg gefunden, Zigarettenstummel als Rohstoff für neue Plastikprodukte zu erschließen. „Mit dem Recycling der Zigarettenstummel zeigen wir, dass wirklich nahezu alles recycelt werden kann und dass es keinen Abfall gibt, für den es keine nachhaltige Entsorgungsmöglichkeit gibt.“, erläutert Wolfram Schnelle, Geschäftsführer von TerraCycle Deutschland, die Vorteile der Umweltinitiative. „Egal ob Zigarettenstummel, alte Stifte oder Zahnpflegeprodukte – für jedes dieser Produkte hat TerraCycle eine Recyclinglösung, die  mit der Unterstützung von Herstellern wie Philip Morris, BiC oder Colgate umgesetzt wird.“, so Schnelle.

Im Recyclingprozess wird der Zigarettenfilter vom Papier und der Asche getrennt, die anschließend kompostiert werden. Zusätzlich können auch Zellophanhüllen, Aromaschutzfolien und Rolltabak-Verpackungen beim Programm recycelt werden. Das recycelte Plastik kann für die Herstellung diverser Plastikprodukte wie beispielsweise Transportpaletten verwendet werden. Das Recycling ist umweltfreundlich und schont zusätzlich natürliche Ressourcen. Ziel der gemeinsamen Umweltinitiative ist es, das Konzept Abfall zu überdenken und nach Vorbild der Natur einen Kreislaufprozess für Rohstoffe zu schaffen.

Wie die Teilnahme funktioniert
Betriebe, Institutionen und Unternehmen sind aufgefordert, ihren Zigarettenabfall zu sammeln und an TerraCycle zu schicken. Die Teilnahme ist kostenlos und einfach: Volljährige Erwachsene melden sich auf der Internetseite von TerraCycle an und sammeln den Abfall. Ist genügend Abfall zusammengekommen, beantragt das Sammelteam über seinen Account eine kostenlose Versandmarke. Gesammelt werden die erloschenen Zigarettenabfälle am besten in verschließbaren Plastiktüten oder wegwerfbaren Plastikbehältern, die dann in einen Versandkarton gepackt und zur Post gebracht werden. Beim Zigarettenstummelrecyclingprogramm, das von der Philip Morris GmbH finanziert wird, kann Zigarettenabfall aller Hersteller und Marken recycelt werden.

Quelle und weitere Informationen: TerraCycle

Papierrecyclingquote in Europa bei 71,7 Prozent

Die Recyclingquote für Papier lag in Europa im Jahr 2013 bei 71,7%. Die Gesamtmenge an gesammeltem und recyceltem Papier blieb stabil bei etwas über 57 Millionen Tonnen, auch wenn der Papierkonsum in Europa sinkt. Seit 1998 konnte das Recycling um 45% (18 Millionen Tonnen) gesteigert werden, wie das European Recovered Paper Council (ERPC) mitteilt.

Die Papierrecyclingquote in Europa ist nach Auffassung des ERPC stabil. Dennoch werde es immer anspruchsvoller, das hohe Niveau zu halten. Nicht nur die Mengen sondern auch die Konsumgewohnheiten änderten sich.

Die stetige Abnahme des Zeitungskonsums werde das Papierrecycling auf allen Ebenen beeinflussen, zumal Zeitungspapier gemeinsam mit Karton zu den traditionell erfolgreichsten Recyclingprodukten im Papierbereich gehören. Auf der anderen Seite steige der Verbrauch von Tissue- und Hygienepapieren; diese kämen jedoch nicht für das Recycling in Frage. Insgesamt seien 21% des konsumierten Papiers nicht recycling- oder sammelfähig.

Die große Mehrheit der elf Europäischen Länder, deren Recyclingquote derzeit noch unter 60% liegt, konnten laut dem Bericht Fortschritte verzeichnen: 13 Staaten in Europa hätten die vorgegebene Quote von 70% bereits überschritten. Papierfasern werden laut ERPC jetzt in Europa durchschnittlich 3,5 Mal recycelt, weltweit sind es nur 2,4 Mal.

Quelle: bvse.e.V. Fachverband Papierrecycling