Entsorgung – Recycling – Containerdienst

Altpapier: An China geht kein Weg vorbei

Düsseldorf. China bleibt ein interessanter Markt, aber wird die Altpapierhandelsunternehmen für die Zukunft vor neue Herausforderungen stellen. Dieses Fazit kann nach dem 17. Internationalen Altpapiertag des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. gezogen werden, der am 3. April 2014 in Düsseldorf stattfand.

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Dabei war 2013 nur ein durchwachsenes Jahr. Nach Aussage von Xiuming Huang, Geschäftsführer der China Certification & Inspection Group (CCIC) in Bremen, ging der Export von Recyclingmaterialien nach China leicht zurück. Huang wies darauf hin, dass vor allem zwei Gründe für diese Entwicklung verantwortlich waren. Einmal die globale Wirtschaftslage, aber auch der chinesische Gesetzvollzug, besser bekannt als „Green-Fence-Politik“. Der CCIC-Geschäftsführer berichtete, dass die 23 Auslandsniederlassungen und Vertretungen der CCIC Gruppe im vergangenen Jahr insgesamt 283.588 Zertifikate ausgestellt haben. Dies entspricht 1.698.798 Containern, 3.212 Verschiffungen und rund 44.950.000 Tonnen importierter Recyclingmaterialien. Im Vergleich zu 2012 sind die Mengen jeweils um 1.45%, 1.58%, 6.19% und 2.12% zurückgegangen. „Die Kontrolle der importierten Recyclingmaterialien wurde aus Umweltschutzgründen verstärkt“, erläuterte Huang und merkte an, dass infolge dieser Maßnahme der Prozentsatz der zurückgewiesenen Verschiffungen im Jahr 2013 im Vergleich zu 2012 von 0.08% auf 0.13% gestiegen sei.

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Diesen Ball nahm Wade Schuetzeberg, Executive Director – European Region von ACN B.V. in Rotterdam, auf. Schuetzeberg machte deutlich, dass China auch zukünftig eine entscheidende Rolle als Verbraucher und Importeur von Altpapier spielen wird. Er verwies darauf, dass das Land mehr als 31 Millionen Tonnen Altpapier pro Jahr importiert. Zum Vergleich: Indien und Indonesien importieren nur jeweils 2,3 Millionen Tonnen. Zwar geht auch Schuetzeberg davon aus, dass das chinesische Wachstum in den nächsten Jahren nur noch moderat ausfallen wird, aber er bewertet dies nicht kritisch. Nach seiner Ansicht könne man mit einem Wachstum von ca. 7,5 Prozent leben. Ein langsameres, aber kontrolliertes Wachstum sei insgesamt effizienter, so Schuetzeberg. Allerdings, so lautete seine Botschaft: „Wir in Europa müssen unser Produkt Altpapier qualitativ immer weiter verbessern. Es geht um Qualität und den Wert des Altpapiers und nicht nur um die Menge!“